Message 00127 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT00125 Message: 2/2 L1 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[ox] Re: Waren und Gueter



Stefan Merten wrote:

-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----

Hi Listen!

Ich antworte mal auf beiden Listen auf Frank's Antwort auf Sabine, die
ich in die Joint-Liste geforwardet hatte. Etwas kompliziert...

2 days ago Frank Oppenheimer wrote:
Date:  Wed, 08 Sep 1999 01:09:29 [PHONE NUMBER REMOVED]
From:  Sabine Nuss <nussini zedat.fu-berlin.de>
...
Ja, eben, das ist der ungeklärte Punkt. Ist das so? Ob Linux und Co nun
mit einer Art "Hobby" zu vergleichen ist, das hatten wir bei Oekonux
bereits geklärt, der Vergleich ist tatsächlich nicht zu machen, es gibt
neue Qualitäten bei Linux, wie beispielsweise der Grad der
Verwertungs-Möglichkeit innerhalb der Ökonomie, während sich das Hobby
meistensteils wirklich außerhalb befindet. Weitere Punkte hatten wir
noch...Mist, nun bin ich ehrlich gesagt zu faul, alle Mails nochmal
daraufhin abzusuchen...egal. Es ist auf alle Fälle etwas anderes, so
waren wir uns bislang einig geworden, wenn ich mich recht entsinne. Ich
hol das noch nach, das Resümee...


Mit in der Freizeit meinte ich nicht zwangsl"aufig Hobby. Ich meinte damit nur,
das diese ProgrammiererInnen nicht in einem Lohnverh"altnis stehen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, hier wirklich den richtigen Begriff zu
suchen. Wie wäre es mit (unbezahlter) produktiver Tätigkeit?

Trotzdem produzieren sie Waren,

Falsch. Sie produzieren eben gerade keine Waren (d.h. Produkte, die
zur Vermarktung bestimmt sind und letztlich deswegen hergestellt
werden), sondern Güter (d.h. Produkte, die wegen ihres Gebrauchswerts
hergestellt werden). Ich finde diesen Unterschied nicht nur nicht
nebensächlich, sondern geradezu die Hauptsache. M.E. ist vor allem
daraus der Qualitätsunterschied zu erklären.


Du hast Recht. Es handelt sich nicht um eine Ware (Tauschwert). Linux et.al.
erscheinen als Produktionsmittel im Verwertungsprozess auf, ohne dabei etwas
zu kosten. Sie verhalten sich analog zu publizierten Forschungsergebnissen,
die im Prinzip auch jede(r) einsetzen, sie aber nicht f"ur sich allein
beanspruchen, kann. Mit Linux et.al. werden Waren produziert; sie selbst sind
aber
keine. Sie treten nur an die Stelle von Waren/Produktionsmitteln,
wie Windoof oder Visual C--.
Das wollte ich sagen - habe es aber selber nicht verstanden :)

Die Intention zur Beteiligung an der Entwicklung von Open Sources ist also 
moralisch gut (Zweck ist unmittelbar der Mensch.). Ein andere andere Situation 
tut sich auf, wenn das Management Linux entdeckt. Hier ist der Zweck wieder 
Profit, nicht der Mensch. Somit ist Linux bei GMX nicht
 besser als Windows NeverTrustit (au"ser f"ur GMX). 
Hat hier niemand behauptet - h"ore ich aber immer wieder mal.
   
die hervorragend in dem Verwertungsprozess
passen.
Das u.a. unterscheidet Linux von Makrameearbeiten aus dem VHS Kurs.

Ich denke, da irrst du. Es ist gar nicht so völlig selten, daß mit
Hobbies Geld verdient wird indem die Produkte verkauft werden. Sogar
von den Makrameearbeiten habe ich solches schon gehört (in speziellen
Bastelläden z.B.). Oder bei Gemälden gibt es diese Effekte ja auch.

Im Steuerrecht gibt es da sogar eigene Kategorien dafür, wo du bis zu
bestimmten Umsatzgrenzen noch nicht als gewerbetreibend (oder wie das
genau heißt) giltst. Interessant, daß hier der Umsatz zum Kriterium
wird.

I.d.R. dürfte es aber tatsächlich eher ungewöhnlich sein, daß Produkte
aus unbezahlter Arbeit verkauft werden - schon gar nicht in so großem
Maßstab wie bei Gnu/Linux-Distributionen der Fall.

In der Quintessenz würde ich dir also zustimmen.

                                                Mit li(e)bertären Grüßen

                                                Stefan

-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
Version: 2.6.3i
Charset: noconv
Comment: Processed by Mailcrypt 3.4, an Emacs/PGP interface

iQCVAwUBN+Ip5QnTZgC3zSk5AQFt2gP/baHf1sJaGa+ko3u5F0xYjDkB/25mX8iZ
jYXeu6MTqtd/G5q8I5UfJ4esbcgq3Ut6TbjDqvv8FPH0mHUIzIh7vuYj1TRWs9aF
jr3py0IjeaFxki0raATImSIQD21EaC8zkkbuCJyeVo81yIssGr8sie4T2UYsvvYW
a6etifWZg+k=
=MrIj
-----END PGP SIGNATURE-----

-- 
Dipl. Inform. Frank Oppenheimer	| Entwurf integrierter Schaltungen
Universit"at Oldenburg (FB 10)  | frank.oppenheimer informatik.uni-oldenburg.de
Postfach 25 03                  | Raum : A4 2-225
D-26111 Oldenburg               | Tel  : +49-441-7982197 FAX: +49-441-7982145




[English translation]
Thread: oxdeT00125 Message: 2/2 L1 [In index]
Message 00127 [Homepage] [Navigation]