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[ox] Re: Lohnarbeit am Ende



Hi Berd et al.,

Berd Binder schrieb:
Ich denke doch, dass Dienstleistung Wert schafft (Oder Falle ich da
hinter einen schon erreichten Diskussionsstand zureuck?).

Es gibt keinen "Stand", nur irgendwann beendete Diskussionsfäden (so wie
der hier auch zu Ende zu gehen scheint - was ich nicht als Zustimmung zu
meinen "Wenn-Logiken" deute).

Eine Putzfrau oder eine Buerokraft in einem Unternehmen traegt ja auch zum
Produktionsablauf bei. Auch bei der Arbeits-Koordinierung
fliesst verausgabete menschliche Arbeitsquanta in die Waren und traegt
somit zum Wert bei.
Ausserdem gibt es ja einen grossen Bereich von Mischformen hinsichtlich
der beiden Arten (Dienstleistung/direkte-produktive Arbeit).
So wie Zugpersonal,Koeche, Putz-und Wartungsarbeiten ... u.v.m.
Fast alle Berufe sind notwendig.
Und der Wert einer Ware wird dadurch bestimmt, wieviel Arbeitsquantum
reingeflossen ist (gemessen an Arbeitszeit) von wem auch immer.

Ja, Recht hast du, es bestätigt die Beobachtung von Rainer, dass vormals
genuine Betriebsfunktionen nun als selbständige Firmen ausgegliedert
werden und dadurch "statistische Effekte" (Zunahme der DL) erzeugen. Du
hast das Kriterium genannt: Arbeitsquanta, das in die Waren fliesst. Um
diese "Dienstleistungen" geht's mir nicht, sondern eher um die
Limonadenausfahrer von Sabine, oder die privaten Putzkräfte etc. Das
sind keine Wert-schaffenden, sondern eher "Wert-partizipierende"
Tätigkeiten. Der Ausfahrer schneidet sich ein Stück vom Limonadenwert ab
und bekommt vielleicht noch etwas vom Lohn des Bestellers (als Liefer-
oder Trinkgeld). Etc. pp. Da wird nichts Neues geschaffen, nur
Vorhandenes verteilt und vernutzt. Fällt die Limonade weg, fällt der
Ausfahrerjob weg.

Aus den scheinbar so vielen neuen DL-Jobs ist kein _neuer_ Wert zu
gewinnen, der das Ende der Lohnarbeit aufhalten könnte.

Das kommt mir so vor, wie aus den Effekten eines bekannten
Pyramidenspiels (Albanien! Remember?) die Zunahme von geschaffenem Wert
zu schliessen.

Ciao,
Stefan

P.S. Das Pyramidenspiel heute heisst "Börse".

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