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[ox] Open Welt?



Hallo Leute,

ich lese fast alle Mails in der Liste, schaffe aber leider bisher keine 
eigenen. Ich würde gern zu einigen Sachen hier mal Stellung 
beziehen, aber naja ich machs mal wieder in einem Text :)

Ich behaupte einfach mal, dass wir mit dieser ganzen 
Internetrevolution in 10 Jahren durch sein könnten und dann fröhlich 
selbstentfaltend unseren Träumen nachgehen. Dass nur vorweg als 
meine persöhnliche Einschätzung ;-)

Ich denke Mensch sollte sich der ganzen Sache mal rein 
Systemteoretisch (nennt man das so?) nähern. Ich betrachte dazu 
die Welt mit Hilfe von 4 Begriffen: Individuen, Gruppen, Mittel und 
Regeln. Dabei ist der Begriff Individuum schon eine Spezifizierung 
von Mittel und Gruppen eine bestimmte Form der Regeln. Unter 
Regeln fällt jede Art von Gesetztmässigkeit, von der Schwerkraft 
über das Grundgesetz bis hin zum Vorliebe eines Menschen für 
z.B. Pizza. Und Mittel sind alle gegenständlichen Formen, also ein 
Baum, ein Stück Kuchen, ein Atom oder gar der Mensch.
Wenn man nun die Welt heutzutage betrachtet, kann man 
feststellen, dass eine gigantische Menge von Individuen einer noch 
grösseren Menge von Regeln unterworfen ist. Nach der Geburt 
werden den genetisch vorprogrammierten Regeln täglich neue 
hinzugefügt bzw. werden verstanden. So ist der Mensch sein 
ganzes Leben lang dem ständigen lernen und anwenden von 
bekannten und unbekannten Regeln unterworfen. 

Wichtig ist mir an dieser Stelle festzustellen, dass es ein rein 
individuelles Leben nicht geben kann, ohne fremde Hilfe ist der 
Mensch bis vielleicht zum 5. Lebensjahr nicht überlebensfähig. So 
erklärt sich auch, dass der Mensch niemals nur für sein eigenes 
Leben verantwortlich sein kann, sondern er immer gezwungen ist, 
seine Bedürfnisse an den Gegebenheiten und Möglichkeiten in der 
gesellschaftlichen Umgebung auszurichten. Im Grunde genommen 
ist die Menscheit ein gigantischer Ameisenhaufen, der das 
Problem hat, dass seine Ameisen ein eigenes Bewusstsein haben.
Die Regeln, seinen es moralische, gesetzliche, oder biologische 
sind immer der aktuelle Stand einer langen Entwicklung. Ich lehne 
die Begriffe richtig und falsch in Bezug auf menschliches Handeln 
generell ab. Besser redet man hier vielleicht von Effektivität. Wenn 
man in einer Situation alle "mitspielenden" Regeln versteht und 
richtig anzuwenden vermag, kann man den höchsten 
Effektivitätsgrad erreichen. Allerhöchste Effektivität bedeutet für 
mich dann in etwa sowas wie 24 Stunden am Tag Grund zum 
lächeln zu haben, denn gut gelaunt lernt Mensch am besten.

Nun stelle ich fest, dass die Anwendung und Feststellung der 
Regeln heutzutage immer noch ziemlich (sorry für den Ausdruck) 
beschissen funktioniert. Denn es sterben immer noch täglich 
tausende von Menschen an Hunger, von Gewalt noch gar nicht zu 
reden... Und das nur weil der Rest der Gemeinschaft noch nicht in 
der Lage ist, die Regeln ausreichend zu verstehen und 
anzuwenden um den kompletten Ameisenhaufen ein 
Menschenwürdiges Leben garantieren zu können.

Nun kommt Open Source und GPL ins Spiel. Diese Prinzipien sind 
m.E. deshalb so erfolgreich, weil sie sehr gut die existierenden 
bioloischen Regeln wiedergeben. OS erkennt, das Regeln (also 
auch jede Wissenschaft) niemals von einem Menschen besessen 
werden kann - oder wem gehört die Schwerkraft? GPL setzt da an, 
dass kein Mensch alleine überleben kann und jederzeit gezwungen 
ist mit anderen Individuen zusammen zu arbeiten. 
All unser individuelles Denken ist nichts als unsere beschränkte 
Sicht der Dinge, die wir all zu oft für die einzig wahre Realität 
halten.
 
Das ist meine Sicht der Dinge, ich hoffe ich konnte sie 
einigermassen verständlich darstellen.

Ich bin der Meinung, dass es nichts wichtigeres geben kann, als 
OS und GPL zu verbreiten, weiterzuentwickeln und vorranzutreiben.
Solange bis keine der menschlichen Ameisen mehr ein 
menschenunwürdiges Leben führen muss.

Nun hab ich da einige Ideen, wie es vielleicht weitergehen könnte 
und möchte sie Euch gerne vorstellen. 

Zum ersten wäre da (vielleicht wisst Ihr noch einen besseren Begriff)
Open School. Eine virtuelle Schule die anerkennt, dass es nur die 
gigantische Menge von Regeln und Mitteln gibt und ihr Wesen und 
Ihre Auswirkung universell aufzulisten, beschreiben und zu erklären 
versucht. Im Grunde genommen ist das Web ja nichts anderes, nur 
bisher noch sehr chaotisch und oft nicht ausreichend klassifiziert.
Wenn es nun eine Site oder besser einen Standart geben würde, 
um als Portal zum gesammelten Wissen zu fungieren und alle 
bekannt gewordenen Regeln und das Wissen um sie klassifiziert, 
stufenweise erklärt und das Verständnis durch Tests überprüfbar 
macht, dann könnte Mensch dort sich seine eigene Schulbildung 
zusammenstellen oder auswählen, gelerntes testen und so einen 
Nachweis und eine Vergleichsmöglichkeit für seinem persöhnliches 
Wissen erhalten.
Ich würde gern neben meinem Schülerdasein, einer der 
"Hausmeister" ;-) der Schule sein und will deshalb bald unter 
expokind.de (einem nicht unpassenden Namen wie ich finde ;-) 
erste Versuche wagen. Da ich aber eher Theoretiker als Praktiker 
bin, geht das alles leider nur quälend langsam von statten.

Nun noch zu meiner zweiten Idee die ich hatte, als ich Dienstag 
völlig nichtnüchtern ;-) war und im Spiegel-Newsletter die Meldung 
entdeckte, dass Climmt vielleicht die Olympischen Spiele 2012 ins 
Ruhrgebiet holen will.
Na wie wär es da denn dann mit Open Olympia? ;-) Ganz 
Deutschland versucht gemeinsam eine Bewerbung zu schreiben, 
und völlig selbstentfaltend eine Olympiade zu organisieren... man 
müsste es eigendlich nur schaffen ein paar bekannte Musiker zu 
überzeugen offene Hymnenideen beizusteuern und das Projekt 
wäre in allen Medien ausreichend vorhanden... *g*

So, ich denke das sollte für heute reichen. Ich will versuchen mich 
nun auch endlich stärker an der Diskussion zu beteiligen, dann Zeit 
hab ich ja eigendlich genug ;-)

Mit hoffnungsvollen Grüssen
Ulli Wetzig
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