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Re: Bezeichnung für Frauen (war: Re: [ox] Re: Wortbedeutung "Frei")



Hallo,

Sprachgebrauch ist Macht. Und wir können mit unserem Sprachgebrauch /
Diskurs uns zumindest für uns ein Stück Macht vom herrschenden Diskurs
zurückholen.

Hast Recht. Aber bei uns kommt das inzwischen oft so an: Sprache
geändert - verdeckt, daß sich in der Realtät nichts ändert... 
D.h.: Was nützts, wenn wir jetzt PhysikerINNen sind, aber die selbe Art
Physik machen (was okay, ist, wenn man an der nichts auszusetzen hat,
aber es gibt ja genug auch feministische Kritik dazu, die dann i.a.
nicht mitgedacht wird.)
Bei Redewendungen wie jede/jeder oder die/der mache ich jetzt auch meist
solche Schrägstriche oder verwende das ...Innen, aber z.B. beim "man"
werde ich mich nicht bewegen lassen, das auf die Männlichkeit zu
beziehen, obwohls da verschiedene Sprachforscher mit verschiedenen
Meinungen gibt. 
Am blödesten wird, wenn ein Referent sich bezieht auf "Meine Dame, meine
Herren". Da fühlt man sich super- ausgegrenzt! (Ich zumindest). 

Baäh, warum soll ich als Frau da ständig anspringen?

Oh, Mist, ist es doch halb mißverstanden worden. Das war so ein halber
Scherz, weil ich schon öfter zu hören kriege: "Schön, daß auch mal ein
Mann was dazu sagt." Aber vielleicht ist es ja einfach auch ganz ok,
daß wir uns untereinander jetzt mal aufklären :-) .

Eben, ich hätte mich also bedanken sollen, daß Dus mir/uns abgenommen
hast, so daß wir uns auch mal den wichtigeren Dingen zuwenden können ;-D
Mache ich hiermit...

Ahoi Annette

(Zu Geschlechtern und sexuellen Orientierungen fand ich in der letzten
Alaska einen guten Artikel, der warnte, mit der Kennzeichnung
"homosexuell" eine eigene Identität festzuklopfen, die es so gar nicht
gibt und noch andere auch wieder ausgrenzt etc., etc. Fand ich auch
ziemlich wichtig. Die Bezeichnung für alle, die nur dadurch was
gemeinsam haben, daß sie anders als die Normalos sind, ist demnach
"queer", was früher mal abwertend für Schwule gemeint war, sich aber
wohl als neues Wort mit anderer Anwendung (nicht Menschen mit ihrer wie
früher klassifizierbaren  sexuellen Orientierung identifiziert)
durchzusetzen beginnt. Das gefiel mir ganz gut und ist gedanklich auch
auf andere Klassifizierungen anwendbar. Ich will auch nicht auf mein
Frau-Sein reduziert werden!)

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*   Annette Schlemm			*
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