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[ox] Fwd: PDS: Schutz der Urheberrechte ja - aber nicht auf Kosten des oeffentlich-rechtlichen Rundfunks!



Hi!

Aus PDS-Quellen kam mir heute dieses hier unter die Finger. Auch wenn
die Stoßrichtung sich auf die öffentlich-rechtlichen Sender bezieht,
dürfte die Information für uns interessant sein. Auch die Frage
möglicher Bündnispartner ist da natürlich berührt.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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	Schutz der Urheberrechte ja - aber nicht auf Kosten des
	öffentlich-rechtlichen Rundfunks!

	Zur heutigen Abstimmung im Europäischen Parlament über die
	Richtlinie zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des
	Urheberrechts erklärt Sylvia-Yvonne Kaufmann (MdEP):

	Mit der heutigen Abstimmung über eine europäische Angleichung
	des Urheberrechts wurde einer gefährlichen Entwicklung
	Vorschub geleistet, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in
	seiner Arbeit künftig erheblich behindern kann. Die Nutzung
	neuer digitaler Sendemethoden, die für den Medienmarkt schon
	heute und erst recht in Zukunft bestimmend sind, soll mit dem
	Argument eines ungenügenden Schutzes vor Raubkopien und dem
	Verweis auf die finanziellen Interessen der Künstlerinnen und
	Künstler künftig auschliesslich jenen Unternehmen vorbehalten
	sein, die die Künstlerinnen und Künstler unter Vertrag haben.
	Die wahren Nutzniesser dieser Regelung sind die grossen
	Medienkonzerne, die die Künstlerinnen und Künstler in der
	Regel finanziell nur gering beteiligen und den Löwenanteil der
	Gewinne einfahren. Den öffentlich-rechtlichen Sendern aber,
	denen eine grosse Bedeutung als Kulturträger und
	Wirtschaftsfaktor zukommt, wird der Zugang zum digitalen Markt
	erschwert, und somit der wichtigste Konkurrent der
	Medienkonzerne ausgeschaltet.

	Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk soll es ausserdem versagt
	werden, auf archivierte Eigenproduktionen - die immerhin vom
	Gebührenzahler finanziert wurden! - zur Verwendung für neue
	Sendungen oder Abrufdienste zurückzugreifen. Damit würden
	nicht nur historische Zeitdokumente für die Öffentlichkeit
	verloren gehen, sondern die Vielfalt von Angeboten für
	Konsumenten eingeschränkt. Die eigentlichen Leidtragenden
	dieser Regelung sind also die Verbraucherinnen und
	Verbraucher. Auch die Künstlerinnen und Künstler dürften kein
	Interesse an einer Schwächung des öffentlich-rechtlichen
	Rundfunks haben.

	Strasbourg, 14.02.01


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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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