[ox] Fwd: PDS: Schutz der Urheberrechte ja - aber nicht auf Kosten des oeffentlich-rechtlichen Rundfunks!
- From: Stefan Merten <smerten oekonux.de>
- Date: Thu, 15 Feb 2001 21:30:18 +0100
Hi!
Aus PDS-Quellen kam mir heute dieses hier unter die Finger. Auch wenn
die Stoßrichtung sich auf die öffentlich-rechtlichen Sender bezieht,
dürfte die Information für uns interessant sein. Auch die Frage
möglicher Bündnispartner ist da natürlich berührt.
Mit Freien Grüßen
Stefan
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Schutz der Urheberrechte ja - aber nicht auf Kosten des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks!
Zur heutigen Abstimmung im Europäischen Parlament über die
Richtlinie zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des
Urheberrechts erklärt Sylvia-Yvonne Kaufmann (MdEP):
Mit der heutigen Abstimmung über eine europäische Angleichung
des Urheberrechts wurde einer gefährlichen Entwicklung
Vorschub geleistet, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in
seiner Arbeit künftig erheblich behindern kann. Die Nutzung
neuer digitaler Sendemethoden, die für den Medienmarkt schon
heute und erst recht in Zukunft bestimmend sind, soll mit dem
Argument eines ungenügenden Schutzes vor Raubkopien und dem
Verweis auf die finanziellen Interessen der Künstlerinnen und
Künstler künftig auschliesslich jenen Unternehmen vorbehalten
sein, die die Künstlerinnen und Künstler unter Vertrag haben.
Die wahren Nutzniesser dieser Regelung sind die grossen
Medienkonzerne, die die Künstlerinnen und Künstler in der
Regel finanziell nur gering beteiligen und den Löwenanteil der
Gewinne einfahren. Den öffentlich-rechtlichen Sendern aber,
denen eine grosse Bedeutung als Kulturträger und
Wirtschaftsfaktor zukommt, wird der Zugang zum digitalen Markt
erschwert, und somit der wichtigste Konkurrent der
Medienkonzerne ausgeschaltet.
Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk soll es ausserdem versagt
werden, auf archivierte Eigenproduktionen - die immerhin vom
Gebührenzahler finanziert wurden! - zur Verwendung für neue
Sendungen oder Abrufdienste zurückzugreifen. Damit würden
nicht nur historische Zeitdokumente für die Öffentlichkeit
verloren gehen, sondern die Vielfalt von Angeboten für
Konsumenten eingeschränkt. Die eigentlichen Leidtragenden
dieser Regelung sind also die Verbraucherinnen und
Verbraucher. Auch die Künstlerinnen und Künstler dürften kein
Interesse an einer Schwächung des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks haben.
Strasbourg, 14.02.01
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