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[ox] Re: "Vorteile" des Kapitalismus (was Re: Integrierbarkeit der Keimform)



Hi Stefan und alle,

Stefan Merten schrieb heute:
Der Kapitalismus hat sich ja auch nicht durchgesetzt, weil das
irgendwo so beschlossen worden ist, sondern weil er ganz materiell
Vorteile geboten hat - letztlich allen.
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Ich bezweifle, dass die jährlich verhungernden x00'000 Menschen das auch
so sehen...  (oder die Strassenkinder in Brasilien, oder die "working poor"
hier, die viele Stunden pro Woche nur für überhöhte Mieten und Steuern
malochen müssen, damit Daumendreher fett abkassieren können, oder ....)

Ein System, durch das die materielle Ungleichheit immer grösser wird,
**kann nicht**  "letztlich allen materielle Vorteile bieten".

Und über das "irgendwo so beschlossen" hatten wir's ja schonmal...
(Bretton Woods, Maastricht, Quebec etc. waren mehr als nur Kaffeekränzchen...)


Wenn das nicht so wäre, wenn der Kapitalismus der feudalen
Subsistenzwirtschaft nicht in entscheidenden Punkten überlegen wäre,
dann wären manche Weltregionen längst in diese vorkapitalistischen
Verhältnisse zurückgefallen - sind sie aber nicht.

Wer sagt denn, dass Subsistenzwirtschaft feudal sein muss ?

Dass der Kapitalismus nicht abgeschafft wird, liegt nicht unbedingt daran,
dass er für die meisten das Beste ist, sondern wohl an dessen ausgefeilten
Repressions- und PR-Methoden, und an der mangelnden Solidarität zwischen
dessen Opfern.  (Stichwort "D-Zustand"...)


Die Subsistenzwirtschaft
ist eben auch in den Gegenden der Welt nicht mehr möglich, die der
Kapitalismus längst abgeschrieben hat (Afrika z.B.).

Sie ist dort nicht mehr möglich, weil Feudalismus und Kapitalismus die
Grundlagen dafür zerstört haben, und es auch weiterhin tun.  Wer glaubt,
"der Kapitalismus" habe z.B. Afrika "längst abgeschrieben", der soll sich
mal erkundigen, wo die Zigaretten-, Waffen-, (hier verbotene)Pestizid-
und Giftmüll-Industrie ihre neuen Märkte gefunden haben, und woher das
billigste Futtergetreide für "unsere" Nutztiere kommt...
(übrigens: sogar Bill Gates verdient in Afrika Geld.)

Grüsse,
Christoph R



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Organisation: projekt oekonux.de


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