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[ox] Wtr: Heidegger für Analphabeten



Da ich immer weniger bereit bin, pädagogische Rücksichtnahme auf
den weitverbreiteten Widerwillen gegen ausführliche Texte zu nehmen,
und weil auch keine Zeit mehr ist für solch falsche Höflichkeit,
Mute ich euch diesen Text einfach mal zu.
MfG,
H.R.
 
In einer eMail vom 15.09.01 08:48:04 !!!First Boot!!! schreibt 
jonnycool gmx.de:

Thema:     Heidegger für Analphabeten
 Datum:   15.09.01 08:48:04 !!!First Boot!!!
 From:    jonnycool gmx.de
 To:  aydogdu uni-freiburg.de (Nicole Aydogdu), list krisis.free.de (Krisis-
Liste), isf-e.v t-online.de (isf-e.V t-online.de)
 
 Hier eine aktuelle Erklärung der Bahamas-Redaktion....
 Jonny
 
 ----------
 
 Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder!
 
 1. Stellungnahme der BAHAMAS-Redaktion zum islamistischen Massaker in den 
USA
 
  
 
 Noch stand dichter Rauch über dem, was von Manhattan nach dem bislang 
effektivsten, weil grauenvollsten Selbstmordattentat seit Beginn der 
Al-Aqsa-
Intifida übrig geblieben war, da tönte es bereits unisono in Deutschlands 
Medien: Vielleicht ist "die Katastrophe" ja doch ein inneres Problem der US-
amerikanischen Gesellschaft, treiben doch in ihr merkwürdige Sekten und 
eigenartige Neonazigruppierungen ihr bombenlegerisches Unwesen. Die 
üblichen 
Orientalisten diverser deutscher Hochschulen im Verbund mit den 
einschlägigen 
Vorzeigepalästinensern - Terrorismusexperten im doppelten Sinne des Wortes 
- 
traten zu der Vorwärtsverteidigung an, die hierzulande Besonnenheit heißt: 
Von vorschneller Verurteilung der ach so friedliebenden "islamischen Welt" 
war da die Rede, und keiner verkniff es sich, auf das Unrecht hinzuweisen, 
das den Bin Ladens, Hamas, Djihad und wie die Mörder und Mörderbanden alle 
heißen, durch den Verdacht angetan worden war, sie hätten die Bomben von 
Oklahoma-City gelegt - wo der Täter doch ein Amerikaner war. Aber selbst 
gesetzt den Fall, daß tatsächlich US-amerikanische Neonazis diesen 
bestialischen Massenmord begangen hätten, wäre auch das nur darauf 
hinausgelaufen, die antisemitische Dimension dieser Tat zu verdeutlichen: 
Wie 
die "islamische Welt", so kämpfen auch amerikanische Nazis gegen ZORG, das "
Zionist Overtaken Government", gegen dieselbe jüdische Weltverschwörung 
also, 
gegen die auch die von unseren Experten so wohl verstandene andere Vorhut 
der 
Entrechteten - die Palästinenser, die Taliban, der Irak - kämpfen: Gegen 
die 
zionistischen Machenschaften, die das Establishment der USA zu ihren 
Bütteln 
gemacht haben.
 
 Diese antisemitische Stereotypie erklärt auch die verständnisvollen 
Kommentare der deutschen Medien, die sich nicht entblöden, die tiefe 
Enttäuschung der palästinensischen Massen über die zu proisraelische 
Haltung 
der USA als Rechtfertigung der enthemmten Freudenfeste nach dem Grauen von 
New York und Washington heranzuziehen; Freudenfeste, oder besser 
Schlachtfeste, wie sie seit Monaten in den sogenannten Autonomiegebieten 
die 
Regel sind. Vergeltung und Abschreckung gelten diesen verständigen medialen 
Kompagnons nicht als berechtigte Abwehr und Bekämpfung solcher Greuel, 
sondern als ihr wahrer Auslöser, als der tiefere Rechtsgrund des heiligen 
Krieges, der nichts gewinnen, sondern nur vernichten will. Ignoriert wird, 
daß die Intifada nachgerade die Quittung war, die Israel dafür gereicht 
bekam,
 daß es sich in Oslo zu fast schon existenzgefährdenden Konzessionen bereit 
erklärt hatte. Die palästinensische Volksgemeinschaft beantwortete das 
israelische Friedensangebot geradezu zwanghaft mit Terror - wie übrigens 
jedes konkrete israelische Entgegenkommen von ihr mit einer Steigerung 
terroristischer Aktivitäten quittiert wird. Dieses Vorgehen folgt einer 
perfiden Logik, denn ein tatsächlicher Friedenskompromiß hätte das 
Gemeinschaftsstiftende, das, was die verarmten und ausgebeuteten 
palästinensischen Massen mit ihren ehemaligen Feudalherren 
zusammenschweißt, 
die heute die nationalen Führer sind, gefährdet: den Antisemitismus, 
nämlich, 
die Projektion der eigenen, unerträglichen gesellschaftlichen Zustände auf 
Israel und die Juden überhaupt. Es ist hier ein zur Vernichtung 
entschlossener Antisemitismus am Werk - darin seinem 
nationalsozialistischen 
Vorbild auf qualitativer Ebene durchaus ebenbürtig -, der die Wahl- und 
Maßlosigkeit des palästinensischen Massenmordens begründet. In dieser 
Hinsicht kommt momentan dem Koran eine ähnliche Rolle zu wie seinerzeit 
Hitlers Machwerk "Mein Kampf" in Deutschland. Die palästinensische 
Gesellschaft in ihrer jetzigen Gestalt ist konstitutionell friedensunfähig 
und -unwillig; allein das islamistisch inspirierte Vernichtungsprojekt hält 
sie zusammen. Israel scheint daraus gelernt zu haben und versucht sich 
wirksam, d. h. gelegentlich auch präventiv, zur Wehr zu setzen unterliegt 
deshalb hierzulande verschärfter Medienhetze.
 
 Dasselbe widerfährt jetzt auch den USA: Sie werden in Deutschland für 
einen "
Frieden" haftbar gemacht, den sie nicht gebrochen haben; sie sollen von 
einem 
Krieg absehen, der ihnen ohnehin erklärt ist; sie sollen Schwäche zeigen, 
die 
doch allein Terror nach sich ziehen würde. Wenn die deutschen Medien 
zusammen 
mit den Kämpen des ehemaligen deutschen Antiimperialismus - sei es als 
Regierungsträger, sei es als demonstrierende Regierungskritiker - um 
Frieden 
winseln, dann deshalb, weil sie das mörderische Treiben in ihrem Innersten 
als zutiefst gerecht empfinden. Von den Grünen bis zum Info-Radio, von der 
FAZ bis zu den Autonomen reicht die Gemeinschaft derer, die sich 
klammheimlich darüber freuen, daß dem "großen Teufel Amerika" nun dasselbe 
Schreckliche widerfährt wie dem "kleinen Teufel Israel". Laut sagen darf 
man 
das natürlich nicht. Deswegen ergeht man sich in Ritualen der Betroffenheit 
und der Trauer, mit denen man schon die Verantwortung für den 
Nationalsozialismus abzuwehren gelernt hatte, um im selben Moment jede 
Präventivmaßnahme, die solche Opfer vielleicht verhindern helfen könnte, zu 
verurteilen. Der derzeit inszenierte Trauerkult stellt bereits den mentalen 
Vorlauf jenes friedensbewegten Spektakels dar, in dem künftig Opfer 
amerikanischer Militärschläge bejammert und gegen die Toten von New York in 
der Art aufgerechnet werden, wie wir sie sonst von schlesischen und anderen 
Landsmannschaften kennen: also von der Gleichsetzung bis zur völligen 
Verkehrung von barbarischem Angriff und notwendiger Gegenwehr.
 
 Die spontanen wie einberufenen Volkstrauerorgien dieser Tage stehen in 
einem 
bezeichnenden Kontrast zur völligen Mitleidlosigkeit gegenüber den Opfern 
der 
Selbstmordanschläge in Israel. Es beschleicht einen das Gefühl, daß hier 
weniger die amerikanischen "Plutokraten" (neudeutsch: "Banker & 
Spekulanten"),
 denen man es schon immer gegönnt hat, betrauert werden, sondern eine 
präventive Furcht um die mutigen Moslems umgeht, denen jenes urdeutsche 
Gerechtigkeitsgefühl zufliegt, das sich selbst in der vermeintlichen 
Ohnmacht 
der Entrechteten wiedererkennt. Warum sonst delirieren sich die Deutschen 
plötzlich in den Mittelpunkt eines Krieges, der doch mit hoher 
Wahrscheinlichkeit den Taliban ins Haus steht? Wie anders soll man die 
seltsame Melange aus larmoyanter Trauer und völlig gegenstandsloser 
Kriegshysterie bzw. Friedensheulerei sonst verstehen?
 
 Die friedensliebende Volksgemeinschaft hat in eindringlichster Pose der 
Fraktionsführer der Opposition, Friedrich Merz, inszeniert. Mit der vom 
verflossenen Kaiser geborgten Rhetorik beschwor er vor den Bundestag, daß 
es 
jetzt keinen Parteienzwist mehr geben dürfe und Deutschland fest an der 
Seite 
der amerikanischen Verbündeten stehe. Doch gleichzeitig wird im Land der 
Konsens hergestellt, daß es keinen automatischen Beistand geben werde - ein 
Konsens, auf den Schröder alle Maßnahmen der BRD stützen möchte. Zusammen 
mit 
der Versicherung, man könne eh nur ein paar Düsenjäger und Logistik zur 
Verfügung stellen, gibt man so den begütigenden Onkel, der mäßigenden 
Einfluß 
auf die amerikanische "Rachegelüste" nimmt. Wieder einmal bringt 
Deutschland 
sich als Friedensmacht ins Spiel, die deeskalierend auf den bereits den 
Knüppel zückenden "Weltpolizisten" USA einwirkt und sich so ihren aktuellen 
und virtuellen Verbündeten stattdessen als der freundliche 
Kontaktbereichsbeamte von um die Ecke empfiehlt. Deutsche "Solidarität" und 
"
Augenmaß", Trauer und Frieden, d.h. die augenzwinkerende Ermunterung für 
die 
Täter, so weiterzumachen wie bisher, übersetzt sich in die Sprache 
rot-grüner 
Politiker und unzähliger Kommentatoren etwa so:
 
 - "Man kann den Terror militärisch nicht besiegen, sondern muß seine 
Gründe 
beseitigen, z.B. in der gerechten Lösung regionaler Konflikte" (Claudia 
Roth 
für den Bundesvorstand der Grünen). Nicht nur ignorieren solche Sprüche 
eklatant die "Logik" eines Selbstmordattentats, das nicht an praktischem 
Gewinn und politischen Kompromissen interessiert ist, sondern eben an der 
Vernichtung. Ekelhafter noch: man schiebt Israel die Verantwortung an den 
islamischen Terrortaten zu, als ob nicht das palästinensische 
Selbstmordkollektiv jeden Kompromiß torpedieren müßte, um überhaupt noch 
seinen rein negativen gemeinschaftlichen Zusammenhalt, den handgreiflichen 
Antisemitismus, erhalten zu können.
 
 - "Jedes militärische Eingreifen dreht bloß die Spirale der Gewalt weiter" 
(
Roland Claus, Fraktionsvorsitzender PDS). Für diese Obszönität gilt 
ähnliches,
 denn irgendjemand muß die Spirale in Gang gesetzt haben, und das sind im 
Zweifelsfall immer die Israelis. Und selbst wenn man nicht ausdrücklich so 
weit gehen möchte, kann man sich dergestalt immer noch auf die alte 
deutsche 
Spießerweisheit zurückziehen, daß ja schließlich alle gleich schlimm seien 
und ein jeder Dreck am Stecken habe.
 
 - "Frieden gibt es nur mit einer sozialen Komponente" (Rudolf Scharping, 
Bundeskosovominister) - also nur mit Deutschland, könnte man diesen Satz 
gleich fortschreiben. Denn er bezieht sich auf antiimperialistische 
Denkmuster, die hierzulande weit in den Nationalsozialismus zurückreichen: 
Deutschland als Freund der jungen Nationen, das anders als die westlichen 
Kolonialmächte, die nur auf Öl und Profit scharf sind, uneigennnützig 
hilft; 
die deutsche Großmacht als Anwalt einer Entschuldung der vom fiesen 
internationalen Finanzkapital in Zinsknechtschaft gezwungenen armen Länder 
und Spezialistin für Volkstumsrechte mannigfaltiger Art. Warum wohl tauchte 
Deutschland in den Resolutionen der UN-"Anti-Rassismus"-Konferenz von 
Durban -
 ungeachtet seiner das Maß der Konkurrenten bei weitem übersteigenden 
Kolonialgreuel - nicht auf den Listen der zu verurteilenden Kolonialmächte 
auf?
 
 Genau diese Versprechen gibt die Bundesregierung im Kosovo, gibt die 
Deutsch-
Arabische Gesellschaft gegenüber den Arabern insgesamt, gibt der 
Außenminister dem Iran und dem Irak und vielen der bewaffneten Gruppen im 
Kampf gegen die von der "zionistischen Weltverschwörung" beherrschte, 
ungläubige Welt. Die aus diesem Ungeist geborene Bereitschaft Deutschlands 
zum Frieden und zur "interkulturellen Vermittlung" stellt nur seine Nähe 
zum 
Terror unter Beweis und gibt den Objekten der barbarischen Angriffe eine 
eigene Schuld an ihrem Schicksal - wie den Israelis - oder eine 
Mitverantwortung - wie der US-Regierung.
 
 Dreist versichert jetzt der Außenminister Fischer einer von Panik 
ergriffenen Nation, deren Regierungen seine Politik der Verständigung mit 
den 
Gotteskriegern als Versöhnungspolitik gebilligt und begrüßt hatten, daß es 
nichts nütze, den Kopf einzuziehen. Er will jetzt die Anschläge vergelten - 
und läßt durchaus durchblicken, daß Deutschland dabei nach Kräften bremsen 
wird. Fischer will Anschläge vergelten, die doch erst durch die Spekulation 
darauf zustande kamen, daß die EU von einer Schwächung der USA profitieren 
könnte, sei es als Makler in Nah-Ost, sei es als Wirtschaftsmacht durch 
Aufträge aus dem Iran. Die Politik der wohl interpretierten Menschenrechte, 
die das Selbstbestimmungsrecht islamischer Terroristen im Kosovo 
durchsetzte 
hat ja bereits gezeigt, daß die gezielte Internationalisierung eines 
innerstaatlichen Konflikts großen Einflußgewinn abwirft, der auch in 
Mazedonien gerade eingefahren wird. Seit dem Golfkrieg, als Deutschland 
noch 
beim Liefern von Raketenteilen an Saddam erwischt wurde, hat man gelernt, 
daß 
es besser ist, sich nicht allzuweit aus dem Fenster zu lehnen. Jetzt hat 
man 
sich dem Bremsen verschrieben, der Verhinderung der den US-Amerikanern 
unterstellten Rachegelüste - die islamisch-völkische Klientel der deutschen 
Außenpolitik wird den Wink verstehen. Denn ein bißchen mitmachen muß das 
offizielle Deutschland beim "Kampf gegen den Terrorismus" schon, haben die 
Attentäter doch die Anmaßung begangen, selbst in die Hand genommen zu 
haben, 
was doch eigentlich Aufgabe deutscher oder europäischer 
Vermittlungstätigkeit 
zu sein hätte. Militärische Schläge so klein wie möglich zu halten und 
danach 
mit dem bereitwillig eingestrichenen moralisch-pazifistischen Mehrwert 
wieder 
in islamisch-westlichem Dialog zu machen - das ist die offizielle wie 
inoffizielle Zielvorgabe Deutschlands.
 
 Machtpolitisches Kalkül allein aber erklärt nicht jene Wärme, jene gegen 
jede Kritik resistente und jede Entnazifizierung überdauernde 
Seelenverwandschaft der Deutschen mit den moslemischen Glaubens- und 
Volkstumskriegern. Die in Deutschland gebetsmühlenhaft aufgetischte Mär, 
daß 
der Islam eine nette, freundliche Religion sei, die nur von einigen 
Fehlgeleiteten - und das auch aus nachvollziehbaren Gründen - zum radikalen 
Islamismus verkehrt werde, will fortwährend vertuschen und plaudert doch 
stets unfreiwillig aus, wieviel entscheidende Komponenten der deutschen 
Ideologie sich im Islam aufgehoben fühlen dürfen: Seiner selbst als Inhaber 
einer überlegenen Kultur - nicht Zivilisation - gewiß, fühlt man sich stets 
gedemütigt, betrogen, um seinen historischen Rang geprellt, und zwar von 
denselben Agenten der weltweiten "Finanzoligarchie", von den USA und 
Israel. 
Das dumpfe Verfangensein in einer Endsiegmentalität, die ruhig die gesamte 
Welt in Trümmer legen will einschließlich des eigenen Lebens, der Haß auf 
Schönheit und Genuß - all das, was den Islam ausmacht, bringt auch den auf 
die "inneren Werte" geeichten Deutschen in Wallung. Daß sich Politiker wie 
Friedhelm Pflüger, "Nahost-Experten" wie der wieder aus der Versenkung 
hervorgeholte Peter Scholl-Latour und Kommentatoren der SZ gemeinsam 
darüber 
freuen, daß es durch die islamische Herausforderung nun endlich mit der 
"Spaß-
Gesellschaft" ein Ende habe, spricht für sich. Die Festzementierung und 
Hypertrophierung von Herrschaftsverhältnissen durch absurdeste 
selbstauferlegte Regeln, die Verteufelung des Abstrakten und jeder 
Freiheit, 
das Lob von Dummheit und Armut, das der Islam als Ideologie archaischer 
Gesellschaften des einfachen Tauschs und der unmittelbaren Herrschaft 
singt, 
ist auch die Melodie des deutschen Gemüts: Eine gegen jede Zivilisation, 
gegen jede Individuation gerichtete Gemeinschaft der Beschädigten wie 
Beschädiger. Der Islam ist Heidegger für Analphabeten: Das Sein zum Tode 
ist 
der Djihad. Daß er weiter möglichst ungehindert zum Zuge kommen kann, das 
ist 
der Grund des unbedingten Friedenswillens, auf daß das deutsche Wesen sich 
in 
Gestalt des moslemischen Selbstmordattentäters doch noch an der Welt rächen 
könne.
 
 Ein solches Rachebedürfnis, das auf gespenstische Art feixende Linke und 
vor 
Freude umherballernde Palästinenser eint, hat überhaupt nichts zu tun mit 
dem 
nur allzu gebotenen Kampf gegen die kapitale Vergesellschaftungsform in 
ihrer 
mörderischen Absurdität. Vielmehr ist das islamische Gotteskriegertum die 
fortgeschrittenste Kraft jener Dynamik, in der die bürgerliche Gesellschaft 
ihre eigenen Freiheitsmöglichkeiten negiert und annulliert. Dieser Kampf 
ist 
keiner für Freiheit von bürgerlicher Zurichtung, sondern einer für das 
glatte 
Gegenteil: Für weitaus barbarischere Herrschaftsformen, deren sozialer Kitt 
das Almosen, deren libidinöser Klebstoff die Entrechtung von Frauen und "
sexuell Perversen" ist. Mit ihrem Multi-Kulti-Gewese betreiben saturierte 
Alt-
68er Verrat an der Aufklärung. Das Blatt des regierungsamtlichen 
Antisemitismus, die "taz", liefert dafür den adäquaten ideologischen 
Überbau: 
den Antirassismus. Man dürfe die islamische Kultur nicht verurteilen, die 
wir 
nicht so recht verstünden, dafür aber umso bereitwilliger akzeptieren 
müßten, 
heißt es nicht nur dort. Nicht nur stinkt der darin ausgesprochene 
unbedingte 
Wille zum Festhalten an den gesellschaftlichen Verhältnissen, wie sie sind, 
das Akzeptieren noch der übelsten Deformationen, die sie den in ihnen 
Befangenen auferlegt, das Bejahen noch der irrwitzigsten Amokläufe des 
notwendig falschen Bewußtseins zum Himmel. Wie sehr solch 
verständnisinniger 
Antirassismus sich dem kolonialistischen Wunschtraum des "Guten Wilden" 
verdankt, der den höchsteigenen Wunsch nach Regression mit dem "Exoten" 
drappiert und diesem in die Schuhe schiebt, merkt schon keiner mehr.
 
 Daß sich an diesem bösen Spiel auch bis zum Selbsthaß desillusionierte 
Linke 
beteiligen, die im Islam Befreiung hin zur Selbstbestimmung wittern, ist 
das 
eigentlich Alarmierende. Die Islamisierung ist in Wirklichkeit die 
Befreiung 
von jeder Möglichkeit der Befreiung - sie ist zusammen mit dem 
Nationalsozialismus der größte und mächtigste Feind, den die Revolution je 
hatte. Schon deswegen ist die Warnung vor einem angeblich bevorstehenden "
Kampf der Kulturen" ein einziger Schwachsinn, weil der Islam keine 
autonome, 
der westlichen Zivilisation äußerliche "Kultur", sondern als moderne Form 
von 
Elendsverwaltung, deren eigene finstere und mörderische Kehrseite darstellt 
- 
Barbarei als eine der kapitalistischen Vergesellschaftung im Doppelsinne 
des 
Wortes entsprungene gesellschaftliche Formation, die in sich selbst die 
Möglichkeit ihrer Aufhebung liquidiert hat und in rein selbstzweckhafter 
Raserei ihren einzigen Daseinszweck findet und deswegen nur "von außen", 
d.h. 
mit der vereinten militärischen Gewalt der anderen Staaten, zu brechen ist. 
Wie die Alliierten im Nationalsozialismus ihr eigenes Alter Ego bekämpften, 
so werden die USA nun im Islamismus gegen die barbarische Ausgeburt ihrer 
eigenen Vergesellschaftung antreten - ein an sich unmögliches Unterfangen, 
dem man doch alles Gute wünschen muß, insoweit es zur Folge hat, daß im 
Windschatten der Militärschläge der insbesondere im letzten Jahr gestiegene 
internationale Druck von Israel wenigstens temporär wieder weicht und 
Israel 
in die Lage versetzt, sich seinerseits ohne unerbetene Einmischung von 
außen 
der akuten Bedrohung angemessen zu erwehren.
 
 US-amerikanische Militärschläge gegen islamische Zentren hätte jeder bis 
auf 
weiteres zu begrüßen, der die Emanzipation von der Warenform, von Markt und 
Staatlichkeit nach wie vor als Bedingung menschlicher Selbsttätigkeit, 
mithin 
des Eintritts aus der "Vorgeschichte" in die "Geschichte" (Marx) begreift. 
Sollte wirklich Afghanistan das erste Ziel eines US-Gegenschlages sein, 
wäre 
zu fordern, das dieser so konsequent wie möglich erfolgt, d. h. einen Sturz 
nicht nur des Taliban-Regimes, sondern auch die Verhinderung weiterer 
islamistischer Herrschaft bewirkt und nicht auf Afghanistan beschränkt 
bleibt.
 Dies scheint aufgrund der in der Vergangenheit stattgehabten Unterstützung 
islamistischer Aktivitäten auch durch die amerikanische Außenpolitik nicht 
garantiert zu sein: Immerhin hat auch der heute - in einer vom 
grundsätzlichen Problem islamischer Barbarisierung ablenkenden Weise - zum 
Oberschurken stilisierte Bin Laden seine erste militärische Ausbildung und 
politische Instruktion von amerikanischen Dienststellen im Kampf gegen die 
Sowjetunion erhalten. Dennoch hätte eine solche Forderung, so symbolisch 
sie 
angesichts der realen Machtlosigkeit radikaler Linker auch sein mag, eine 
emanzipatorische Stoßrichtung. Islamisch-völkische Bewegungen und Staaten 
stellen derzeit das wesentliche Kontingent des Antisemitismus dar, der 
gegen 
Israel schreit und es in Wahrheit auf alle Juden abgesehen hat. Die 
Beseitigung islamischer Herrschaft würde die Bevölkerungen dieser Länder 
dem 
moslemischen Götzendienst entreißen, um sie, mit allen brutalen 
Konsequenzen, 
dem kapitalistischen Warenfetisch direkt zu unterwerfen; sie würde 
einerseits 
die realen Bedingungen von Antisemitismus und Islamismus unangetastet 
lassen 
und die vom Wahn Besessenen aufgrund der nicht zu erwartenden Linderung des 
Elends möglicherweise in ihren barbarischen Intentionen bestärken. 
Andererseits könnte die militärische Bezwingung des Islamismus den Blick 
von 
islamischer Elendsverklärung, Selbstkasteiung und Mordlust fort auf die von 
der kapitalistischen Vergesellschaftung hervorgebrachten materiellen 
Potentiale lenken und den Wunsch nach kommunistischer Aneignung aufkeimen 
lassen. Da letztlich niemand gezwungen werden kann, Moslem zu sein, sondern 
sich stets aufs neue dazu entscheiden muß - deshalb ist auch die 
Denunziation 
antiislamischer Positionen als "rassistisch" ebenso dumm wie demagogisch - 
ist auch den heute Verblendeten und Verbohrten die (Neu-)Formulierung einer 
Willensbekundung anzuempfehlen, deren Richtigkeit nicht durch die schäbige 
Entwicklung einiger, die sie früher lauthals schrien, entwertet wurde: Wir 
wollen alles!
 
  
 
 BAHAMAS-Redaktion (14.9.2001)
 
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Hier eine aktuelle Erklärung der Bahamas-Redaktion....
Jonny

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Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder!

1. Stellungnahme der BAHAMAS-Redaktion zum islamistischen Massaker in den USA

 

Noch stand dichter Rauch über dem, was von Manhattan nach dem bislang effektivsten, weil grauenvollsten Selbstmordattentat seit Beginn der Al-Aqsa-Intifida übrig geblieben war, da tönte es bereits unisono in Deutschlands Medien: Vielleicht ist "die Katastrophe" ja doch ein inneres Problem der US-amerikanischen Gesellschaft, treiben doch in ihr merkwürdige Sekten und eigenartige Neonazigruppierungen ihr bombenlegerisches Unwesen. Die üblichen Orientalisten diverser deutscher Hochschulen im Verbund mit den einschlägigen Vorzeigepalästinensern - Terrorismusexperten im doppelten Sinne des Wortes - traten zu der Vorwärtsverteidigung an, die hierzulande Besonnenheit heißt: Von vorschneller Verurteilung der ach so friedliebenden "islamischen Welt" war da die Rede, und keiner verkniff es sich, auf das Unrecht hinzuweisen, das den Bin Ladens, Hamas, Djihad und wie die Mörder und Mörderbanden alle heißen, durch den Verdacht angetan worden war, sie hätten die Bomben von Oklahoma-City gelegt - wo der Täter doch ein Amerikaner war. Aber selbst gesetzt den Fall, daß tatsächlich US-amerikanische Neonazis diesen bestialischen Massenmord begangen hätten, wäre auch das nur darauf hinausgelaufen, die antisemitische Dimension dieser Tat zu verdeutlichen: Wie die "islamische Welt", so kämpfen auch amerikanische Nazis gegen ZORG, das "Zionist Overtaken Government", gegen dieselbe jüdische Weltverschwörung also, gegen die auch die von unseren Experten so wohl verstandene andere Vorhut der Entrechteten - die Palästinenser, die Taliban, der Irak - kämpfen: Gegen die zionistischen Machenschaften, die das Establishment der USA zu ihren Bütteln gemacht haben.

Diese antisemitische Stereotypie erklärt auch die verständnisvollen Kommentare der deutschen Medien, die sich nicht entblöden, die tiefe Enttäuschung der palästinensischen Massen über die zu proisraelische Haltung der USA als Rechtfertigung der enthemmten Freudenfeste nach dem Grauen von New York und Washington heranzuziehen; Freudenfeste, oder besser Schlachtfeste, wie sie seit Monaten in den sogenannten Autonomiegebieten die Regel sind. Vergeltung und Abschreckung gelten diesen verständigen medialen Kompagnons nicht als berechtigte Abwehr und Bekämpfung solcher Greuel, sondern als ihr wahrer Auslöser, als der tiefere Rechtsgrund des heiligen Krieges, der nichts gewinnen, sondern nur vernichten will. Ignoriert wird, daß die Intifada nachgerade die Quittung war, die Israel dafür gereicht bekam, daß es sich in Oslo zu fast schon existenzgefährdenden Konzessionen bereit erklärt hatte. Die palästinensische Volksgemeinschaft beantwortete das israelische Friedensangebot geradezu zwanghaft mit Terror - wie übrigens jedes konkrete israelische Entgegenkommen von ihr mit einer Steigerung terroristischer Aktivitäten quittiert wird. Dieses Vorgehen folgt einer perfiden Logik, denn ein tatsächlicher Friedenskompromiß hätte das Gemeinschaftsstiftende, das, was die verarmten und ausgebeuteten palästinensischen Massen mit ihren ehemaligen Feudalherren zusammenschweißt, die heute die nationalen Führer sind, gefährdet: den Antisemitismus, nämlich, die Projektion der eigenen, unerträglichen gesellschaftlichen Zustände auf Israel und die Juden überhaupt. Es ist hier ein zur Vernichtung entschlossener Antisemitismus am Werk - darin seinem nationalsozialistischen Vorbild auf qualitativer Ebene durchaus ebenbürtig -, der die Wahl- und Maßlosigkeit des palästinensischen Massenmordens begründet. In dieser Hinsicht kommt momentan dem Koran eine ähnliche Rolle zu wie seinerzeit Hitlers Machwerk "Mein Kampf" in Deutschland. Die palästinensische Gesellschaft in ihrer jetzigen Gestalt ist konstitutionell friedensunfähig und -unwillig; allein das islamistisch inspirierte Vernichtungsprojekt hält sie zusammen. Israel scheint daraus gelernt zu haben und versucht sich wirksam, d. h. gelegentlich auch präventiv, zur Wehr zu setzen unterliegt deshalb hierzulande verschärfter Medienhetze.

Dasselbe widerfährt jetzt auch den USA: Sie werden in Deutschland für einen "Frieden" haftbar gemacht, den sie nicht gebrochen haben; sie sollen von einem Krieg absehen, der ihnen ohnehin erklärt ist; sie sollen Schwäche zeigen, die doch allein Terror nach sich ziehen würde. Wenn die deutschen Medien zusammen mit den Kämpen des ehemaligen deutschen Antiimperialismus - sei es als Regierungsträger, sei es als demonstrierende Regierungskritiker - um Frieden winseln, dann deshalb, weil sie das mörderische Treiben in ihrem Innersten als zutiefst gerecht empfinden. Von den Grünen bis zum Info-Radio, von der FAZ bis zu den Autonomen reicht die Gemeinschaft derer, die sich klammheimlich darüber freuen, daß dem "großen Teufel Amerika" nun dasselbe Schreckliche widerfährt wie dem "kleinen Teufel Israel". Laut sagen darf man das natürlich nicht. Deswegen ergeht man sich in Ritualen der Betroffenheit und der Trauer, mit denen man schon die Verantwortung für den Nationalsozialismus abzuwehren gelernt hatte, um im selben Moment jede Präventivmaßnahme, die solche Opfer vielleicht verhindern helfen könnte, zu verurteilen. Der derzeit inszenierte Trauerkult stellt bereits den mentalen Vorlauf jenes friedensbewegten Spektakels dar, in dem künftig Opfer amerikanischer Militärschläge bejammert und gegen die Toten von New York in der Art aufgerechnet werden, wie wir sie sonst von schlesischen und anderen Landsmannschaften kennen: also von der Gleichsetzung bis zur völligen Verkehrung von barbarischem Angriff und notwendiger Gegenwehr.

Die spontanen wie einberufenen Volkstrauerorgien dieser Tage stehen in einem bezeichnenden Kontrast zur völligen Mitleidlosigkeit gegenüber den Opfern der Selbstmordanschläge in Israel. Es beschleicht einen das Gefühl, daß hier weniger die amerikanischen "Plutokraten" (neudeutsch: "Banker & Spekulanten"), denen man es schon immer gegönnt hat, betrauert werden, sondern eine präventive Furcht um die mutigen Moslems umgeht, denen jenes urdeutsche Gerechtigkeitsgefühl zufliegt, das sich selbst in der vermeintlichen Ohnmacht der Entrechteten wiedererkennt. Warum sonst delirieren sich die Deutschen plötzlich in den Mittelpunkt eines Krieges, der doch mit hoher Wahrscheinlichkeit den Taliban ins Haus steht? Wie anders soll man die seltsame Melange aus larmoyanter Trauer und völlig gegenstandsloser Kriegshysterie bzw. Friedensheulerei sonst verstehen?

Die friedensliebende Volksgemeinschaft hat in eindringlichster Pose der Fraktionsführer der Opposition, Friedrich Merz, inszeniert. Mit der vom verflossenen Kaiser geborgten Rhetorik beschwor er vor den Bundestag, daß es jetzt keinen Parteienzwist mehr geben dürfe und Deutschland fest an der Seite der amerikanischen Verbündeten stehe. Doch gleichzeitig wird im Land der Konsens hergestellt, daß es keinen automatischen Beistand geben werde - ein Konsens, auf den Schröder alle Maßnahmen der BRD stützen möchte. Zusammen mit der Versicherung, man könne eh nur ein paar Düsenjäger und Logistik zur Verfügung stellen, gibt man so den begütigenden Onkel, der mäßigenden Einfluß auf die amerikanische "Rachegelüste" nimmt. Wieder einmal bringt Deutschland sich als Friedensmacht ins Spiel, die deeskalierend auf den bereits den Knüppel zückenden "Weltpolizisten" USA einwirkt und sich so ihren aktuellen und virtuellen Verbündeten stattdessen als der freundliche Kontaktbereichsbeamte von um die Ecke empfiehlt. Deutsche "Solidarität" und "Augenmaß", Trauer und Frieden, d.h. die augenzwinkerende Ermunterung für die Täter, so weiterzumachen wie bisher, übersetzt sich in die Sprache rot-grüner Politiker und unzähliger Kommentatoren etwa so:

- "Man kann den Terror militärisch nicht besiegen, sondern muß seine Gründe beseitigen, z.B. in der gerechten Lösung regionaler Konflikte" (Claudia Roth für den Bundesvorstand der Grünen). Nicht nur ignorieren solche Sprüche eklatant die "Logik" eines Selbstmordattentats, das nicht an praktischem Gewinn und politischen Kompromissen interessiert ist, sondern eben an der Vernichtung. Ekelhafter noch: man schiebt Israel die Verantwortung an den islamischen Terrortaten zu, als ob nicht das palästinensische Selbstmordkollektiv jeden Kompromiß torpedieren müßte, um überhaupt noch seinen rein negativen gemeinschaftlichen Zusammenhalt, den handgreiflichen Antisemitismus, erhalten zu können.

- "Jedes militärische Eingreifen dreht bloß die Spirale der Gewalt weiter" (Roland Claus, Fraktionsvorsitzender PDS). Für diese Obszönität gilt ähnliches, denn irgendjemand muß die Spirale in Gang gesetzt haben, und das sind im Zweifelsfall immer die Israelis. Und selbst wenn man nicht ausdrücklich so weit gehen möchte, kann man sich dergestalt immer noch auf die alte deutsche Spießerweisheit zurückziehen, daß ja schließlich alle gleich schlimm seien und ein jeder Dreck am Stecken habe.

- "Frieden gibt es nur mit einer sozialen Komponente" (Rudolf Scharping, Bundeskosovominister) - also nur mit Deutschland, könnte man diesen Satz gleich fortschreiben. Denn er bezieht sich auf antiimperialistische Denkmuster, die hierzulande weit in den Nationalsozialismus zurückreichen: Deutschland als Freund der jungen Nationen, das anders als die westlichen Kolonialmächte, die nur auf Öl und Profit scharf sind, uneigennnützig hilft; die deutsche Großmacht als Anwalt einer Entschuldung der vom fiesen internationalen Finanzkapital in Zinsknechtschaft gezwungenen armen Länder und Spezialistin für Volkstumsrechte mannigfaltiger Art. Warum wohl tauchte Deutschland in den Resolutionen der UN-"Anti-Rassismus"-Konferenz von Durban - ungeachtet seiner das Maß der Konkurrenten bei weitem übersteigenden Kolonialgreuel - nicht auf den Listen der zu verurteilenden Kolonialmächte auf?

Genau diese Versprechen gibt die Bundesregierung im Kosovo, gibt die Deutsch-Arabische Gesellschaft gegenüber den Arabern insgesamt, gibt der Außenminister dem Iran und dem Irak und vielen der bewaffneten Gruppen im Kampf gegen die von der "zionistischen Weltverschwörung" beherrschte, ungläubige Welt. Die aus diesem Ungeist geborene Bereitschaft Deutschlands zum Frieden und zur "interkulturellen Vermittlung" stellt nur seine Nähe zum Terror unter Beweis und gibt den Objekten der barbarischen Angriffe eine eigene Schuld an ihrem Schicksal - wie den Israelis - oder eine Mitverantwortung - wie der US-Regierung.

Dreist versichert jetzt der Außenminister Fischer einer von Panik ergriffenen Nation, deren Regierungen seine Politik der Verständigung mit den Gotteskriegern als Versöhnungspolitik gebilligt und begrüßt hatten, daß es nichts nütze, den Kopf einzuziehen. Er will jetzt die Anschläge vergelten - und läßt durchaus durchblicken, daß Deutschland dabei nach Kräften bremsen wird. Fischer will Anschläge vergelten, die doch erst durch die Spekulation darauf zustande kamen, daß die EU von einer Schwächung der USA profitieren könnte, sei es als Makler in Nah-Ost, sei es als Wirtschaftsmacht durch Aufträge aus dem Iran. Die Politik der wohl interpretierten Menschenrechte, die das Selbstbestimmungsrecht islamischer Terroristen im Kosovo durchsetzte hat ja bereits gezeigt, daß die gezielte Internationalisierung eines innerstaatlichen Konflikts großen Einflußgewinn abwirft, der auch in Mazedonien gerade eingefahren wird. Seit dem Golfkrieg, als Deutschland noch beim Liefern von Raketenteilen an Saddam erwischt wurde, hat man gelernt, daß es besser ist, sich nicht allzuweit aus dem Fenster zu lehnen. Jetzt hat man sich dem Bremsen verschrieben, der Verhinderung der den US-Amerikanern unterstellten Rachegelüste - die islamisch-völkische Klientel der deutschen Außenpolitik wird den Wink verstehen. Denn ein bißchen mitmachen muß das offizielle Deutschland beim "Kampf gegen den Terrorismus" schon, haben die Attentäter doch die Anmaßung begangen, selbst in die Hand genommen zu haben, was doch eigentlich Aufgabe deutscher oder europäischer Vermittlungstätigkeit zu sein hätte. Militärische Schläge so klein wie möglich zu halten und danach mit dem bereitwillig eingestrichenen moralisch-pazifistischen Mehrwert wieder in islamisch-westlichem Dialog zu machen - das ist die offizielle wie inoffizielle Zielvorgabe Deutschlands.

Machtpolitisches Kalkül allein aber erklärt nicht jene Wärme, jene gegen jede Kritik resistente und jede Entnazifizierung überdauernde Seelenverwandschaft der Deutschen mit den moslemischen Glaubens- und Volkstumskriegern. Die in Deutschland gebetsmühlenhaft aufgetischte Mär, daß der Islam eine nette, freundliche Religion sei, die nur von einigen Fehlgeleiteten - und das auch aus nachvollziehbaren Gründen - zum radikalen Islamismus verkehrt werde, will fortwährend vertuschen und plaudert doch stets unfreiwillig aus, wieviel entscheidende Komponenten der deutschen Ideologie sich im Islam aufgehoben fühlen dürfen: Seiner selbst als Inhaber einer überlegenen Kultur - nicht Zivilisation - gewiß, fühlt man sich stets gedemütigt, betrogen, um seinen historischen Rang geprellt, und zwar von denselben Agenten der weltweiten "Finanzoligarchie", von den USA und Israel. Das dumpfe Verfangensein in einer Endsiegmentalität, die ruhig die gesamte Welt in Trümmer legen will einschließlich des eigenen Lebens, der Haß auf Schönheit und Genuß - all das, was den Islam ausmacht, bringt auch den auf die "inneren Werte" geeichten Deutschen in Wallung. Daß sich Politiker wie Friedhelm Pflüger, "Nahost-Experten" wie der wieder aus der Versenkung hervorgeholte Peter Scholl-Latour und Kommentatoren der SZ gemeinsam darüber freuen, daß es durch die islamische Herausforderung nun endlich mit der "Spaß-Gesellschaft" ein Ende habe, spricht für sich. Die Festzementierung und Hypertrophierung von Herrschaftsverhältnissen durch absurdeste selbstauferlegte Regeln, die Verteufelung des Abstrakten und jeder Freiheit, das Lob von Dummheit und Armut, das der Islam als Ideologie archaischer Gesellschaften des einfachen Tauschs und der unmittelbaren Herrschaft singt, ist auch die Melodie des deutschen Gemüts: Eine gegen jede Zivilisation, gegen jede Individuation gerichtete Gemeinschaft der Beschädigten wie Beschädiger. Der Islam ist Heidegger für Analphabeten: Das Sein zum Tode ist der Djihad. Daß er weiter möglichst ungehindert zum Zuge kommen kann, das ist der Grund des unbedingten Friedenswillens, auf daß das deutsche Wesen sich in Gestalt des moslemischen Selbstmordattentäters doch noch an der Welt rächen könne.

Ein solches Rachebedürfnis, das auf gespenstische Art feixende Linke und vor Freude umherballernde Palästinenser eint, hat überhaupt nichts zu tun mit dem nur allzu gebotenen Kampf gegen die kapitale Vergesellschaftungsform in ihrer mörderischen Absurdität. Vielmehr ist das islamische Gotteskriegertum die fortgeschrittenste Kraft jener Dynamik, in der die bürgerliche Gesellschaft ihre eigenen Freiheitsmöglichkeiten negiert und annulliert. Dieser Kampf ist keiner für Freiheit von bürgerlicher Zurichtung, sondern einer für das glatte Gegenteil: Für weitaus barbarischere Herrschaftsformen, deren sozialer Kitt das Almosen, deren libidinöser Klebstoff die Entrechtung von Frauen und "sexuell Perversen" ist. Mit ihrem Multi-Kulti-Gewese betreiben saturierte Alt-68er Verrat an der Aufklärung. Das Blatt des regierungsamtlichen Antisemitismus, die "taz", liefert dafür den adäquaten ideologischen Überbau: den Antirassismus. Man dürfe die islamische Kultur nicht verurteilen, die wir nicht so recht verstünden, dafür aber umso bereitwilliger akzeptieren müßten, heißt es nicht nur dort. Nicht nur stinkt der darin ausgesprochene unbedingte Wille zum Festhalten an den gesellschaftlichen Verhältnissen, wie sie sind, das Akzeptieren noch der übelsten Deformationen, die sie den in ihnen Befangenen auferlegt, das Bejahen noch der irrwitzigsten Amokläufe des notwendig falschen Bewußtseins zum Himmel. Wie sehr solch verständnisinniger Antirassismus sich dem kolonialistischen Wunschtraum des "Guten Wilden" verdankt, der den höchsteigenen Wunsch nach Regression mit dem "Exoten" drappiert und diesem in die Schuhe schiebt, merkt schon keiner mehr.

Daß sich an diesem bösen Spiel auch bis zum Selbsthaß desillusionierte Linke beteiligen, die im Islam Befreiung hin zur Selbstbestimmung wittern, ist das eigentlich Alarmierende. Die Islamisierung ist in Wirklichkeit die Befreiung von jeder Möglichkeit der Befreiung - sie ist zusammen mit dem Nationalsozialismus der größte und mächtigste Feind, den die Revolution je hatte. Schon deswegen ist die Warnung vor einem angeblich bevorstehenden "Kampf der Kulturen" ein einziger Schwachsinn, weil der Islam keine autonome, der westlichen Zivilisation äußerliche "Kultur", sondern als moderne Form von Elendsverwaltung, deren eigene finstere und mörderische Kehrseite darstellt - Barbarei als eine der kapitalistischen Vergesellschaftung im Doppelsinne des Wortes entsprungene gesellschaftliche Formation, die in sich selbst die Möglichkeit ihrer Aufhebung liquidiert hat und in rein selbstzweckhafter Raserei ihren einzigen Daseinszweck findet und deswegen nur "von außen", d.h. mit der vereinten militärischen Gewalt der anderen Staaten, zu brechen ist. Wie die Alliierten im Nationalsozialismus ihr eigenes Alter Ego bekämpften, so werden die USA nun im Islamismus gegen die barbarische Ausgeburt ihrer eigenen Vergesellschaftung antreten - ein an sich unmögliches Unterfangen, dem man doch alles Gute wünschen muß, insoweit es zur Folge hat, daß im Windschatten der Militärschläge der insbesondere im letzten Jahr gestiegene internationale Druck von Israel wenigstens temporär wieder weicht und Israel in die Lage versetzt, sich seinerseits ohne unerbetene Einmischung von außen der akuten Bedrohung angemessen zu erwehren.

US-amerikanische Militärschläge gegen islamische Zentren hätte jeder bis auf weiteres zu begrüßen, der die Emanzipation von der Warenform, von Markt und Staatlichkeit nach wie vor als Bedingung menschlicher Selbsttätigkeit, mithin des Eintritts aus der "Vorgeschichte" in die "Geschichte" (Marx) begreift. Sollte wirklich Afghanistan das erste Ziel eines US-Gegenschlages sein, wäre zu fordern, das dieser so konsequent wie möglich erfolgt, d. h. einen Sturz nicht nur des Taliban-Regimes, sondern auch die Verhinderung weiterer islamistischer Herrschaft bewirkt und nicht auf Afghanistan beschränkt bleibt. Dies scheint aufgrund der in der Vergangenheit stattgehabten Unterstützung islamistischer Aktivitäten auch durch die amerikanische Außenpolitik nicht garantiert zu sein: Immerhin hat auch der heute - in einer vom grundsätzlichen Problem islamischer Barbarisierung ablenkenden Weise - zum Oberschurken stilisierte Bin Laden seine erste militärische Ausbildung und politische Instruktion von amerikanischen Dienststellen im Kampf gegen die Sowjetunion erhalten. Dennoch hätte eine solche Forderung, so symbolisch sie angesichts der realen Machtlosigkeit radikaler Linker auch sein mag, eine emanzipatorische Stoßrichtung. Islamisch-völkische Bewegungen und Staaten stellen derzeit das wesentliche Kontingent des Antisemitismus dar, der gegen Israel schreit und es in Wahrheit auf alle Juden abgesehen hat. Die Beseitigung islamischer Herrschaft würde die Bevölkerungen dieser Länder dem moslemischen Götzendienst entreißen, um sie, mit allen brutalen Konsequenzen, dem kapitalistischen Warenfetisch direkt zu unterwerfen; sie würde einerseits die realen Bedingungen von Antisemitismus und Islamismus unangetastet lassen und die vom Wahn Besessenen aufgrund der nicht zu erwartenden Linderung des Elends möglicherweise in ihren barbarischen Intentionen bestärken. Andererseits könnte die militärische Bezwingung des Islamismus den Blick von islamischer Elendsverklärung, Selbstkasteiung und Mordlust fort auf die von der kapitalistischen Vergesellschaftung hervorgebrachten materiellen Potentiale lenken und den Wunsch nach kommunistischer Aneignung aufkeimen lassen. Da letztlich niemand gezwungen werden kann, Moslem zu sein, sondern sich stets aufs neue dazu entscheiden muß - deshalb ist auch die Denunziation antiislamischer Positionen als "rassistisch" ebenso dumm wie demagogisch - ist auch den heute Verblendeten und Verbohrten die (Neu-)Formulierung einer Willensbekundung anzuempfehlen, deren Richtigkeit nicht durch die schäbige Entwicklung einiger, die sie früher lauthals schrien, entwertet wurde: Wir wollen alles!

 

BAHAMAS-Redaktion (14.9.2001)

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