[ox] Wtr: Heidegger für Analphabeten
- From: Horibbeck aol.com
- Date: Sat, 15 Sep 2001 10:57:56 EDT
Da ich immer weniger bereit bin, pädagogische Rücksichtnahme auf
den weitverbreiteten Widerwillen gegen ausführliche Texte zu nehmen,
und weil auch keine Zeit mehr ist für solch falsche Höflichkeit,
Mute ich euch diesen Text einfach mal zu.
MfG,
H.R.
In einer eMail vom 15.09.01 08:48:04 !!!First Boot!!! schreibt
jonnycool gmx.de:
Thema: Heidegger für Analphabeten
Datum: 15.09.01 08:48:04 !!!First Boot!!!
From: jonnycool gmx.de
To: aydogdu uni-freiburg.de (Nicole Aydogdu), list krisis.free.de (Krisis-
Liste), isf-e.v t-online.de (isf-e.V t-online.de)
Hier eine aktuelle Erklärung der Bahamas-Redaktion....
Jonny
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Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder!
1. Stellungnahme der BAHAMAS-Redaktion zum islamistischen Massaker in den
USA
Noch stand dichter Rauch über dem, was von Manhattan nach dem bislang
effektivsten, weil grauenvollsten Selbstmordattentat seit Beginn der
Al-Aqsa-
Intifida übrig geblieben war, da tönte es bereits unisono in Deutschlands
Medien: Vielleicht ist "die Katastrophe" ja doch ein inneres Problem der US-
amerikanischen Gesellschaft, treiben doch in ihr merkwürdige Sekten und
eigenartige Neonazigruppierungen ihr bombenlegerisches Unwesen. Die
üblichen
Orientalisten diverser deutscher Hochschulen im Verbund mit den
einschlägigen
Vorzeigepalästinensern - Terrorismusexperten im doppelten Sinne des Wortes
-
traten zu der Vorwärtsverteidigung an, die hierzulande Besonnenheit heißt:
Von vorschneller Verurteilung der ach so friedliebenden "islamischen Welt"
war da die Rede, und keiner verkniff es sich, auf das Unrecht hinzuweisen,
das den Bin Ladens, Hamas, Djihad und wie die Mörder und Mörderbanden alle
heißen, durch den Verdacht angetan worden war, sie hätten die Bomben von
Oklahoma-City gelegt - wo der Täter doch ein Amerikaner war. Aber selbst
gesetzt den Fall, daß tatsächlich US-amerikanische Neonazis diesen
bestialischen Massenmord begangen hätten, wäre auch das nur darauf
hinausgelaufen, die antisemitische Dimension dieser Tat zu verdeutlichen:
Wie
die "islamische Welt", so kämpfen auch amerikanische Nazis gegen ZORG, das "
Zionist Overtaken Government", gegen dieselbe jüdische Weltverschwörung
also,
gegen die auch die von unseren Experten so wohl verstandene andere Vorhut
der
Entrechteten - die Palästinenser, die Taliban, der Irak - kämpfen: Gegen
die
zionistischen Machenschaften, die das Establishment der USA zu ihren
Bütteln
gemacht haben.
Diese antisemitische Stereotypie erklärt auch die verständnisvollen
Kommentare der deutschen Medien, die sich nicht entblöden, die tiefe
Enttäuschung der palästinensischen Massen über die zu proisraelische
Haltung
der USA als Rechtfertigung der enthemmten Freudenfeste nach dem Grauen von
New York und Washington heranzuziehen; Freudenfeste, oder besser
Schlachtfeste, wie sie seit Monaten in den sogenannten Autonomiegebieten
die
Regel sind. Vergeltung und Abschreckung gelten diesen verständigen medialen
Kompagnons nicht als berechtigte Abwehr und Bekämpfung solcher Greuel,
sondern als ihr wahrer Auslöser, als der tiefere Rechtsgrund des heiligen
Krieges, der nichts gewinnen, sondern nur vernichten will. Ignoriert wird,
daß die Intifada nachgerade die Quittung war, die Israel dafür gereicht
bekam,
daß es sich in Oslo zu fast schon existenzgefährdenden Konzessionen bereit
erklärt hatte. Die palästinensische Volksgemeinschaft beantwortete das
israelische Friedensangebot geradezu zwanghaft mit Terror - wie übrigens
jedes konkrete israelische Entgegenkommen von ihr mit einer Steigerung
terroristischer Aktivitäten quittiert wird. Dieses Vorgehen folgt einer
perfiden Logik, denn ein tatsächlicher Friedenskompromiß hätte das
Gemeinschaftsstiftende, das, was die verarmten und ausgebeuteten
palästinensischen Massen mit ihren ehemaligen Feudalherren
zusammenschweißt,
die heute die nationalen Führer sind, gefährdet: den Antisemitismus,
nämlich,
die Projektion der eigenen, unerträglichen gesellschaftlichen Zustände auf
Israel und die Juden überhaupt. Es ist hier ein zur Vernichtung
entschlossener Antisemitismus am Werk - darin seinem
nationalsozialistischen
Vorbild auf qualitativer Ebene durchaus ebenbürtig -, der die Wahl- und
Maßlosigkeit des palästinensischen Massenmordens begründet. In dieser
Hinsicht kommt momentan dem Koran eine ähnliche Rolle zu wie seinerzeit
Hitlers Machwerk "Mein Kampf" in Deutschland. Die palästinensische
Gesellschaft in ihrer jetzigen Gestalt ist konstitutionell friedensunfähig
und -unwillig; allein das islamistisch inspirierte Vernichtungsprojekt hält
sie zusammen. Israel scheint daraus gelernt zu haben und versucht sich
wirksam, d. h. gelegentlich auch präventiv, zur Wehr zu setzen unterliegt
deshalb hierzulande verschärfter Medienhetze.
Dasselbe widerfährt jetzt auch den USA: Sie werden in Deutschland für
einen "
Frieden" haftbar gemacht, den sie nicht gebrochen haben; sie sollen von
einem
Krieg absehen, der ihnen ohnehin erklärt ist; sie sollen Schwäche zeigen,
die
doch allein Terror nach sich ziehen würde. Wenn die deutschen Medien
zusammen
mit den Kämpen des ehemaligen deutschen Antiimperialismus - sei es als
Regierungsträger, sei es als demonstrierende Regierungskritiker - um
Frieden
winseln, dann deshalb, weil sie das mörderische Treiben in ihrem Innersten
als zutiefst gerecht empfinden. Von den Grünen bis zum Info-Radio, von der
FAZ bis zu den Autonomen reicht die Gemeinschaft derer, die sich
klammheimlich darüber freuen, daß dem "großen Teufel Amerika" nun dasselbe
Schreckliche widerfährt wie dem "kleinen Teufel Israel". Laut sagen darf
man
das natürlich nicht. Deswegen ergeht man sich in Ritualen der Betroffenheit
und der Trauer, mit denen man schon die Verantwortung für den
Nationalsozialismus abzuwehren gelernt hatte, um im selben Moment jede
Präventivmaßnahme, die solche Opfer vielleicht verhindern helfen könnte, zu
verurteilen. Der derzeit inszenierte Trauerkult stellt bereits den mentalen
Vorlauf jenes friedensbewegten Spektakels dar, in dem künftig Opfer
amerikanischer Militärschläge bejammert und gegen die Toten von New York in
der Art aufgerechnet werden, wie wir sie sonst von schlesischen und anderen
Landsmannschaften kennen: also von der Gleichsetzung bis zur völligen
Verkehrung von barbarischem Angriff und notwendiger Gegenwehr.
Die spontanen wie einberufenen Volkstrauerorgien dieser Tage stehen in
einem
bezeichnenden Kontrast zur völligen Mitleidlosigkeit gegenüber den Opfern
der
Selbstmordanschläge in Israel. Es beschleicht einen das Gefühl, daß hier
weniger die amerikanischen "Plutokraten" (neudeutsch: "Banker &
Spekulanten"),
denen man es schon immer gegönnt hat, betrauert werden, sondern eine
präventive Furcht um die mutigen Moslems umgeht, denen jenes urdeutsche
Gerechtigkeitsgefühl zufliegt, das sich selbst in der vermeintlichen
Ohnmacht
der Entrechteten wiedererkennt. Warum sonst delirieren sich die Deutschen
plötzlich in den Mittelpunkt eines Krieges, der doch mit hoher
Wahrscheinlichkeit den Taliban ins Haus steht? Wie anders soll man die
seltsame Melange aus larmoyanter Trauer und völlig gegenstandsloser
Kriegshysterie bzw. Friedensheulerei sonst verstehen?
Die friedensliebende Volksgemeinschaft hat in eindringlichster Pose der
Fraktionsführer der Opposition, Friedrich Merz, inszeniert. Mit der vom
verflossenen Kaiser geborgten Rhetorik beschwor er vor den Bundestag, daß
es
jetzt keinen Parteienzwist mehr geben dürfe und Deutschland fest an der
Seite
der amerikanischen Verbündeten stehe. Doch gleichzeitig wird im Land der
Konsens hergestellt, daß es keinen automatischen Beistand geben werde - ein
Konsens, auf den Schröder alle Maßnahmen der BRD stützen möchte. Zusammen
mit
der Versicherung, man könne eh nur ein paar Düsenjäger und Logistik zur
Verfügung stellen, gibt man so den begütigenden Onkel, der mäßigenden
Einfluß
auf die amerikanische "Rachegelüste" nimmt. Wieder einmal bringt
Deutschland
sich als Friedensmacht ins Spiel, die deeskalierend auf den bereits den
Knüppel zückenden "Weltpolizisten" USA einwirkt und sich so ihren aktuellen
und virtuellen Verbündeten stattdessen als der freundliche
Kontaktbereichsbeamte von um die Ecke empfiehlt. Deutsche "Solidarität" und
"
Augenmaß", Trauer und Frieden, d.h. die augenzwinkerende Ermunterung für
die
Täter, so weiterzumachen wie bisher, übersetzt sich in die Sprache
rot-grüner
Politiker und unzähliger Kommentatoren etwa so:
- "Man kann den Terror militärisch nicht besiegen, sondern muß seine
Gründe
beseitigen, z.B. in der gerechten Lösung regionaler Konflikte" (Claudia
Roth
für den Bundesvorstand der Grünen). Nicht nur ignorieren solche Sprüche
eklatant die "Logik" eines Selbstmordattentats, das nicht an praktischem
Gewinn und politischen Kompromissen interessiert ist, sondern eben an der
Vernichtung. Ekelhafter noch: man schiebt Israel die Verantwortung an den
islamischen Terrortaten zu, als ob nicht das palästinensische
Selbstmordkollektiv jeden Kompromiß torpedieren müßte, um überhaupt noch
seinen rein negativen gemeinschaftlichen Zusammenhalt, den handgreiflichen
Antisemitismus, erhalten zu können.
- "Jedes militärische Eingreifen dreht bloß die Spirale der Gewalt weiter"
(
Roland Claus, Fraktionsvorsitzender PDS). Für diese Obszönität gilt
ähnliches,
denn irgendjemand muß die Spirale in Gang gesetzt haben, und das sind im
Zweifelsfall immer die Israelis. Und selbst wenn man nicht ausdrücklich so
weit gehen möchte, kann man sich dergestalt immer noch auf die alte
deutsche
Spießerweisheit zurückziehen, daß ja schließlich alle gleich schlimm seien
und ein jeder Dreck am Stecken habe.
- "Frieden gibt es nur mit einer sozialen Komponente" (Rudolf Scharping,
Bundeskosovominister) - also nur mit Deutschland, könnte man diesen Satz
gleich fortschreiben. Denn er bezieht sich auf antiimperialistische
Denkmuster, die hierzulande weit in den Nationalsozialismus zurückreichen:
Deutschland als Freund der jungen Nationen, das anders als die westlichen
Kolonialmächte, die nur auf Öl und Profit scharf sind, uneigennnützig
hilft;
die deutsche Großmacht als Anwalt einer Entschuldung der vom fiesen
internationalen Finanzkapital in Zinsknechtschaft gezwungenen armen Länder
und Spezialistin für Volkstumsrechte mannigfaltiger Art. Warum wohl tauchte
Deutschland in den Resolutionen der UN-"Anti-Rassismus"-Konferenz von
Durban -
ungeachtet seiner das Maß der Konkurrenten bei weitem übersteigenden
Kolonialgreuel - nicht auf den Listen der zu verurteilenden Kolonialmächte
auf?
Genau diese Versprechen gibt die Bundesregierung im Kosovo, gibt die
Deutsch-
Arabische Gesellschaft gegenüber den Arabern insgesamt, gibt der
Außenminister dem Iran und dem Irak und vielen der bewaffneten Gruppen im
Kampf gegen die von der "zionistischen Weltverschwörung" beherrschte,
ungläubige Welt. Die aus diesem Ungeist geborene Bereitschaft Deutschlands
zum Frieden und zur "interkulturellen Vermittlung" stellt nur seine Nähe
zum
Terror unter Beweis und gibt den Objekten der barbarischen Angriffe eine
eigene Schuld an ihrem Schicksal - wie den Israelis - oder eine
Mitverantwortung - wie der US-Regierung.
Dreist versichert jetzt der Außenminister Fischer einer von Panik
ergriffenen Nation, deren Regierungen seine Politik der Verständigung mit
den
Gotteskriegern als Versöhnungspolitik gebilligt und begrüßt hatten, daß es
nichts nütze, den Kopf einzuziehen. Er will jetzt die Anschläge vergelten -
und läßt durchaus durchblicken, daß Deutschland dabei nach Kräften bremsen
wird. Fischer will Anschläge vergelten, die doch erst durch die Spekulation
darauf zustande kamen, daß die EU von einer Schwächung der USA profitieren
könnte, sei es als Makler in Nah-Ost, sei es als Wirtschaftsmacht durch
Aufträge aus dem Iran. Die Politik der wohl interpretierten Menschenrechte,
die das Selbstbestimmungsrecht islamischer Terroristen im Kosovo
durchsetzte
hat ja bereits gezeigt, daß die gezielte Internationalisierung eines
innerstaatlichen Konflikts großen Einflußgewinn abwirft, der auch in
Mazedonien gerade eingefahren wird. Seit dem Golfkrieg, als Deutschland
noch
beim Liefern von Raketenteilen an Saddam erwischt wurde, hat man gelernt,
daß
es besser ist, sich nicht allzuweit aus dem Fenster zu lehnen. Jetzt hat
man
sich dem Bremsen verschrieben, der Verhinderung der den US-Amerikanern
unterstellten Rachegelüste - die islamisch-völkische Klientel der deutschen
Außenpolitik wird den Wink verstehen. Denn ein bißchen mitmachen muß das
offizielle Deutschland beim "Kampf gegen den Terrorismus" schon, haben die
Attentäter doch die Anmaßung begangen, selbst in die Hand genommen zu
haben,
was doch eigentlich Aufgabe deutscher oder europäischer
Vermittlungstätigkeit
zu sein hätte. Militärische Schläge so klein wie möglich zu halten und
danach
mit dem bereitwillig eingestrichenen moralisch-pazifistischen Mehrwert
wieder
in islamisch-westlichem Dialog zu machen - das ist die offizielle wie
inoffizielle Zielvorgabe Deutschlands.
Machtpolitisches Kalkül allein aber erklärt nicht jene Wärme, jene gegen
jede Kritik resistente und jede Entnazifizierung überdauernde
Seelenverwandschaft der Deutschen mit den moslemischen Glaubens- und
Volkstumskriegern. Die in Deutschland gebetsmühlenhaft aufgetischte Mär,
daß
der Islam eine nette, freundliche Religion sei, die nur von einigen
Fehlgeleiteten - und das auch aus nachvollziehbaren Gründen - zum radikalen
Islamismus verkehrt werde, will fortwährend vertuschen und plaudert doch
stets unfreiwillig aus, wieviel entscheidende Komponenten der deutschen
Ideologie sich im Islam aufgehoben fühlen dürfen: Seiner selbst als Inhaber
einer überlegenen Kultur - nicht Zivilisation - gewiß, fühlt man sich stets
gedemütigt, betrogen, um seinen historischen Rang geprellt, und zwar von
denselben Agenten der weltweiten "Finanzoligarchie", von den USA und
Israel.
Das dumpfe Verfangensein in einer Endsiegmentalität, die ruhig die gesamte
Welt in Trümmer legen will einschließlich des eigenen Lebens, der Haß auf
Schönheit und Genuß - all das, was den Islam ausmacht, bringt auch den auf
die "inneren Werte" geeichten Deutschen in Wallung. Daß sich Politiker wie
Friedhelm Pflüger, "Nahost-Experten" wie der wieder aus der Versenkung
hervorgeholte Peter Scholl-Latour und Kommentatoren der SZ gemeinsam
darüber
freuen, daß es durch die islamische Herausforderung nun endlich mit der
"Spaß-
Gesellschaft" ein Ende habe, spricht für sich. Die Festzementierung und
Hypertrophierung von Herrschaftsverhältnissen durch absurdeste
selbstauferlegte Regeln, die Verteufelung des Abstrakten und jeder
Freiheit,
das Lob von Dummheit und Armut, das der Islam als Ideologie archaischer
Gesellschaften des einfachen Tauschs und der unmittelbaren Herrschaft
singt,
ist auch die Melodie des deutschen Gemüts: Eine gegen jede Zivilisation,
gegen jede Individuation gerichtete Gemeinschaft der Beschädigten wie
Beschädiger. Der Islam ist Heidegger für Analphabeten: Das Sein zum Tode
ist
der Djihad. Daß er weiter möglichst ungehindert zum Zuge kommen kann, das
ist
der Grund des unbedingten Friedenswillens, auf daß das deutsche Wesen sich
in
Gestalt des moslemischen Selbstmordattentäters doch noch an der Welt rächen
könne.
Ein solches Rachebedürfnis, das auf gespenstische Art feixende Linke und
vor
Freude umherballernde Palästinenser eint, hat überhaupt nichts zu tun mit
dem
nur allzu gebotenen Kampf gegen die kapitale Vergesellschaftungsform in
ihrer
mörderischen Absurdität. Vielmehr ist das islamische Gotteskriegertum die
fortgeschrittenste Kraft jener Dynamik, in der die bürgerliche Gesellschaft
ihre eigenen Freiheitsmöglichkeiten negiert und annulliert. Dieser Kampf
ist
keiner für Freiheit von bürgerlicher Zurichtung, sondern einer für das
glatte
Gegenteil: Für weitaus barbarischere Herrschaftsformen, deren sozialer Kitt
das Almosen, deren libidinöser Klebstoff die Entrechtung von Frauen und "
sexuell Perversen" ist. Mit ihrem Multi-Kulti-Gewese betreiben saturierte
Alt-
68er Verrat an der Aufklärung. Das Blatt des regierungsamtlichen
Antisemitismus, die "taz", liefert dafür den adäquaten ideologischen
Überbau:
den Antirassismus. Man dürfe die islamische Kultur nicht verurteilen, die
wir
nicht so recht verstünden, dafür aber umso bereitwilliger akzeptieren
müßten,
heißt es nicht nur dort. Nicht nur stinkt der darin ausgesprochene
unbedingte
Wille zum Festhalten an den gesellschaftlichen Verhältnissen, wie sie sind,
das Akzeptieren noch der übelsten Deformationen, die sie den in ihnen
Befangenen auferlegt, das Bejahen noch der irrwitzigsten Amokläufe des
notwendig falschen Bewußtseins zum Himmel. Wie sehr solch
verständnisinniger
Antirassismus sich dem kolonialistischen Wunschtraum des "Guten Wilden"
verdankt, der den höchsteigenen Wunsch nach Regression mit dem "Exoten"
drappiert und diesem in die Schuhe schiebt, merkt schon keiner mehr.
Daß sich an diesem bösen Spiel auch bis zum Selbsthaß desillusionierte
Linke
beteiligen, die im Islam Befreiung hin zur Selbstbestimmung wittern, ist
das
eigentlich Alarmierende. Die Islamisierung ist in Wirklichkeit die
Befreiung
von jeder Möglichkeit der Befreiung - sie ist zusammen mit dem
Nationalsozialismus der größte und mächtigste Feind, den die Revolution je
hatte. Schon deswegen ist die Warnung vor einem angeblich bevorstehenden "
Kampf der Kulturen" ein einziger Schwachsinn, weil der Islam keine
autonome,
der westlichen Zivilisation äußerliche "Kultur", sondern als moderne Form
von
Elendsverwaltung, deren eigene finstere und mörderische Kehrseite darstellt
-
Barbarei als eine der kapitalistischen Vergesellschaftung im Doppelsinne
des
Wortes entsprungene gesellschaftliche Formation, die in sich selbst die
Möglichkeit ihrer Aufhebung liquidiert hat und in rein selbstzweckhafter
Raserei ihren einzigen Daseinszweck findet und deswegen nur "von außen",
d.h.
mit der vereinten militärischen Gewalt der anderen Staaten, zu brechen ist.
Wie die Alliierten im Nationalsozialismus ihr eigenes Alter Ego bekämpften,
so werden die USA nun im Islamismus gegen die barbarische Ausgeburt ihrer
eigenen Vergesellschaftung antreten - ein an sich unmögliches Unterfangen,
dem man doch alles Gute wünschen muß, insoweit es zur Folge hat, daß im
Windschatten der Militärschläge der insbesondere im letzten Jahr gestiegene
internationale Druck von Israel wenigstens temporär wieder weicht und
Israel
in die Lage versetzt, sich seinerseits ohne unerbetene Einmischung von
außen
der akuten Bedrohung angemessen zu erwehren.
US-amerikanische Militärschläge gegen islamische Zentren hätte jeder bis
auf
weiteres zu begrüßen, der die Emanzipation von der Warenform, von Markt und
Staatlichkeit nach wie vor als Bedingung menschlicher Selbsttätigkeit,
mithin
des Eintritts aus der "Vorgeschichte" in die "Geschichte" (Marx) begreift.
Sollte wirklich Afghanistan das erste Ziel eines US-Gegenschlages sein,
wäre
zu fordern, das dieser so konsequent wie möglich erfolgt, d. h. einen Sturz
nicht nur des Taliban-Regimes, sondern auch die Verhinderung weiterer
islamistischer Herrschaft bewirkt und nicht auf Afghanistan beschränkt
bleibt.
Dies scheint aufgrund der in der Vergangenheit stattgehabten Unterstützung
islamistischer Aktivitäten auch durch die amerikanische Außenpolitik nicht
garantiert zu sein: Immerhin hat auch der heute - in einer vom
grundsätzlichen Problem islamischer Barbarisierung ablenkenden Weise - zum
Oberschurken stilisierte Bin Laden seine erste militärische Ausbildung und
politische Instruktion von amerikanischen Dienststellen im Kampf gegen die
Sowjetunion erhalten. Dennoch hätte eine solche Forderung, so symbolisch
sie
angesichts der realen Machtlosigkeit radikaler Linker auch sein mag, eine
emanzipatorische Stoßrichtung. Islamisch-völkische Bewegungen und Staaten
stellen derzeit das wesentliche Kontingent des Antisemitismus dar, der
gegen
Israel schreit und es in Wahrheit auf alle Juden abgesehen hat. Die
Beseitigung islamischer Herrschaft würde die Bevölkerungen dieser Länder
dem
moslemischen Götzendienst entreißen, um sie, mit allen brutalen
Konsequenzen,
dem kapitalistischen Warenfetisch direkt zu unterwerfen; sie würde
einerseits
die realen Bedingungen von Antisemitismus und Islamismus unangetastet
lassen
und die vom Wahn Besessenen aufgrund der nicht zu erwartenden Linderung des
Elends möglicherweise in ihren barbarischen Intentionen bestärken.
Andererseits könnte die militärische Bezwingung des Islamismus den Blick
von
islamischer Elendsverklärung, Selbstkasteiung und Mordlust fort auf die von
der kapitalistischen Vergesellschaftung hervorgebrachten materiellen
Potentiale lenken und den Wunsch nach kommunistischer Aneignung aufkeimen
lassen. Da letztlich niemand gezwungen werden kann, Moslem zu sein, sondern
sich stets aufs neue dazu entscheiden muß - deshalb ist auch die
Denunziation
antiislamischer Positionen als "rassistisch" ebenso dumm wie demagogisch -
ist auch den heute Verblendeten und Verbohrten die (Neu-)Formulierung einer
Willensbekundung anzuempfehlen, deren Richtigkeit nicht durch die schäbige
Entwicklung einiger, die sie früher lauthals schrien, entwertet wurde: Wir
wollen alles!
BAHAMAS-Redaktion (14.9.2001)
--- Begin Message ---
- From: <jonnycool gmx.de>
- Date: Sat, 15 Sep 2001 10:47:16 +0200
Hier eine aktuelle Erklärung der Bahamas-Redaktion....
Jonny
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Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder!
1. Stellungnahme der BAHAMAS-Redaktion zum islamistischen Massaker in den USA
Noch stand dichter Rauch über dem, was von Manhattan nach dem bislang effektivsten, weil grauenvollsten Selbstmordattentat seit Beginn der Al-Aqsa-Intifida übrig geblieben war, da tönte es bereits unisono in Deutschlands Medien: Vielleicht ist "die Katastrophe" ja doch ein inneres Problem der US-amerikanischen Gesellschaft, treiben doch in ihr merkwürdige Sekten und eigenartige Neonazigruppierungen ihr bombenlegerisches Unwesen. Die üblichen Orientalisten diverser deutscher Hochschulen im Verbund mit den einschlägigen Vorzeigepalästinensern - Terrorismusexperten im doppelten Sinne des Wortes - traten zu der Vorwärtsverteidigung an, die hierzulande Besonnenheit heißt: Von vorschneller Verurteilung der ach so friedliebenden "islamischen Welt" war da die Rede, und keiner verkniff es sich, auf das Unrecht hinzuweisen, das den Bin Ladens, Hamas, Djihad und wie die Mörder und Mörderbanden alle heißen, durch den Verdacht angetan worden war, sie hätten die Bomben von Oklahoma-City gelegt - wo der Täter doch ein Amerikaner war. Aber selbst gesetzt den Fall, daß tatsächlich US-amerikanische Neonazis diesen bestialischen Massenmord begangen hätten, wäre auch das nur darauf hinausgelaufen, die antisemitische Dimension dieser Tat zu verdeutlichen: Wie die "islamische Welt", so kämpfen auch amerikanische Nazis gegen ZORG, das "Zionist Overtaken Government", gegen dieselbe jüdische Weltverschwörung also, gegen die auch die von unseren Experten so wohl verstandene andere Vorhut der Entrechteten - die Palästinenser, die Taliban, der Irak - kämpfen: Gegen die zionistischen Machenschaften, die das Establishment der USA zu ihren Bütteln gemacht haben.
Diese antisemitische Stereotypie erklärt auch die verständnisvollen Kommentare der deutschen Medien, die sich nicht entblöden, die tiefe Enttäuschung der palästinensischen Massen über die zu proisraelische Haltung der USA als Rechtfertigung der enthemmten Freudenfeste nach dem Grauen von New York und Washington heranzuziehen; Freudenfeste, oder besser Schlachtfeste, wie sie seit Monaten in den sogenannten Autonomiegebieten die Regel sind. Vergeltung und Abschreckung gelten diesen verständigen medialen Kompagnons nicht als berechtigte Abwehr und Bekämpfung solcher Greuel, sondern als ihr wahrer Auslöser, als der tiefere Rechtsgrund des heiligen Krieges, der nichts gewinnen, sondern nur vernichten will. Ignoriert wird, daß die Intifada nachgerade die Quittung war, die Israel dafür gereicht bekam, daß es sich in Oslo zu fast schon existenzgefährdenden Konzessionen bereit erklärt hatte. Die palästinensische Volksgemeinschaft beantwortete das israelische Friedensangebot geradezu zwanghaft mit Terror - wie übrigens jedes konkrete israelische Entgegenkommen von ihr mit einer Steigerung terroristischer Aktivitäten quittiert wird. Dieses Vorgehen folgt einer perfiden Logik, denn ein tatsächlicher Friedenskompromiß hätte das Gemeinschaftsstiftende, das, was die verarmten und ausgebeuteten palästinensischen Massen mit ihren ehemaligen Feudalherren zusammenschweißt, die heute die nationalen Führer sind, gefährdet: den Antisemitismus, nämlich, die Projektion der eigenen, unerträglichen gesellschaftlichen Zustände auf Israel und die Juden überhaupt. Es ist hier ein zur Vernichtung entschlossener Antisemitismus am Werk - darin seinem nationalsozialistischen Vorbild auf qualitativer Ebene durchaus ebenbürtig -, der die Wahl- und Maßlosigkeit des palästinensischen Massenmordens begründet. In dieser Hinsicht kommt momentan dem Koran eine ähnliche Rolle zu wie seinerzeit Hitlers Machwerk "Mein Kampf" in Deutschland. Die palästinensische Gesellschaft in ihrer jetzigen Gestalt ist konstitutionell friedensunfähig und -unwillig; allein das islamistisch inspirierte Vernichtungsprojekt hält sie zusammen. Israel scheint daraus gelernt zu haben und versucht sich wirksam, d. h. gelegentlich auch präventiv, zur Wehr zu setzen unterliegt deshalb hierzulande verschärfter Medienhetze.
Dasselbe widerfährt jetzt auch den USA: Sie werden in Deutschland für einen "Frieden" haftbar gemacht, den sie nicht gebrochen haben; sie sollen von einem Krieg absehen, der ihnen ohnehin erklärt ist; sie sollen Schwäche zeigen, die doch allein Terror nach sich ziehen würde. Wenn die deutschen Medien zusammen mit den Kämpen des ehemaligen deutschen Antiimperialismus - sei es als Regierungsträger, sei es als demonstrierende Regierungskritiker - um Frieden winseln, dann deshalb, weil sie das mörderische Treiben in ihrem Innersten als zutiefst gerecht empfinden. Von den Grünen bis zum Info-Radio, von der FAZ bis zu den Autonomen reicht die Gemeinschaft derer, die sich klammheimlich darüber freuen, daß dem "großen Teufel Amerika" nun dasselbe Schreckliche widerfährt wie dem "kleinen Teufel Israel". Laut sagen darf man das natürlich nicht. Deswegen ergeht man sich in Ritualen der Betroffenheit und der Trauer, mit denen man schon die Verantwortung für den Nationalsozialismus abzuwehren gelernt hatte, um im selben Moment jede Präventivmaßnahme, die solche Opfer vielleicht verhindern helfen könnte, zu verurteilen. Der derzeit inszenierte Trauerkult stellt bereits den mentalen Vorlauf jenes friedensbewegten Spektakels dar, in dem künftig Opfer amerikanischer Militärschläge bejammert und gegen die Toten von New York in der Art aufgerechnet werden, wie wir sie sonst von schlesischen und anderen Landsmannschaften kennen: also von der Gleichsetzung bis zur völligen Verkehrung von barbarischem Angriff und notwendiger Gegenwehr.
Die spontanen wie einberufenen Volkstrauerorgien dieser Tage stehen in einem bezeichnenden Kontrast zur völligen Mitleidlosigkeit gegenüber den Opfern der Selbstmordanschläge in Israel. Es beschleicht einen das Gefühl, daß hier weniger die amerikanischen "Plutokraten" (neudeutsch: "Banker & Spekulanten"), denen man es schon immer gegönnt hat, betrauert werden, sondern eine präventive Furcht um die mutigen Moslems umgeht, denen jenes urdeutsche Gerechtigkeitsgefühl zufliegt, das sich selbst in der vermeintlichen Ohnmacht der Entrechteten wiedererkennt. Warum sonst delirieren sich die Deutschen plötzlich in den Mittelpunkt eines Krieges, der doch mit hoher Wahrscheinlichkeit den Taliban ins Haus steht? Wie anders soll man die seltsame Melange aus larmoyanter Trauer und völlig gegenstandsloser Kriegshysterie bzw. Friedensheulerei sonst verstehen?
Die friedensliebende Volksgemeinschaft hat in eindringlichster Pose der Fraktionsführer der Opposition, Friedrich Merz, inszeniert. Mit der vom verflossenen Kaiser geborgten Rhetorik beschwor er vor den Bundestag, daß es jetzt keinen Parteienzwist mehr geben dürfe und Deutschland fest an der Seite der amerikanischen Verbündeten stehe. Doch gleichzeitig wird im Land der Konsens hergestellt, daß es keinen automatischen Beistand geben werde - ein Konsens, auf den Schröder alle Maßnahmen der BRD stützen möchte. Zusammen mit der Versicherung, man könne eh nur ein paar Düsenjäger und Logistik zur Verfügung stellen, gibt man so den begütigenden Onkel, der mäßigenden Einfluß auf die amerikanische "Rachegelüste" nimmt. Wieder einmal bringt Deutschland sich als Friedensmacht ins Spiel, die deeskalierend auf den bereits den Knüppel zückenden "Weltpolizisten" USA einwirkt und sich so ihren aktuellen und virtuellen Verbündeten stattdessen als der freundliche Kontaktbereichsbeamte von um die Ecke empfiehlt. Deutsche "Solidarität" und "Augenmaß", Trauer und Frieden, d.h. die augenzwinkerende Ermunterung für die Täter, so weiterzumachen wie bisher, übersetzt sich in die Sprache rot-grüner Politiker und unzähliger Kommentatoren etwa so:
- "Man kann den Terror militärisch nicht besiegen, sondern muß seine Gründe beseitigen, z.B. in der gerechten Lösung regionaler Konflikte" (Claudia Roth für den Bundesvorstand der Grünen). Nicht nur ignorieren solche Sprüche eklatant die "Logik" eines Selbstmordattentats, das nicht an praktischem Gewinn und politischen Kompromissen interessiert ist, sondern eben an der Vernichtung. Ekelhafter noch: man schiebt Israel die Verantwortung an den islamischen Terrortaten zu, als ob nicht das palästinensische Selbstmordkollektiv jeden Kompromiß torpedieren müßte, um überhaupt noch seinen rein negativen gemeinschaftlichen Zusammenhalt, den handgreiflichen Antisemitismus, erhalten zu können.
- "Jedes militärische Eingreifen dreht bloß die Spirale der Gewalt weiter" (Roland Claus, Fraktionsvorsitzender PDS). Für diese Obszönität gilt ähnliches, denn irgendjemand muß die Spirale in Gang gesetzt haben, und das sind im Zweifelsfall immer die Israelis. Und selbst wenn man nicht ausdrücklich so weit gehen möchte, kann man sich dergestalt immer noch auf die alte deutsche Spießerweisheit zurückziehen, daß ja schließlich alle gleich schlimm seien und ein jeder Dreck am Stecken habe.
- "Frieden gibt es nur mit einer sozialen Komponente" (Rudolf Scharping, Bundeskosovominister) - also nur mit Deutschland, könnte man diesen Satz gleich fortschreiben. Denn er bezieht sich auf antiimperialistische Denkmuster, die hierzulande weit in den Nationalsozialismus zurückreichen: Deutschland als Freund der jungen Nationen, das anders als die westlichen Kolonialmächte, die nur auf Öl und Profit scharf sind, uneigennnützig hilft; die deutsche Großmacht als Anwalt einer Entschuldung der vom fiesen internationalen Finanzkapital in Zinsknechtschaft gezwungenen armen Länder und Spezialistin für Volkstumsrechte mannigfaltiger Art. Warum wohl tauchte Deutschland in den Resolutionen der UN-"Anti-Rassismus"-Konferenz von Durban - ungeachtet seiner das Maß der Konkurrenten bei weitem übersteigenden Kolonialgreuel - nicht auf den Listen der zu verurteilenden Kolonialmächte auf?
Genau diese Versprechen gibt die Bundesregierung im Kosovo, gibt die Deutsch-Arabische Gesellschaft gegenüber den Arabern insgesamt, gibt der Außenminister dem Iran und dem Irak und vielen der bewaffneten Gruppen im Kampf gegen die von der "zionistischen Weltverschwörung" beherrschte, ungläubige Welt. Die aus diesem Ungeist geborene Bereitschaft Deutschlands zum Frieden und zur "interkulturellen Vermittlung" stellt nur seine Nähe zum Terror unter Beweis und gibt den Objekten der barbarischen Angriffe eine eigene Schuld an ihrem Schicksal - wie den Israelis - oder eine Mitverantwortung - wie der US-Regierung.
Dreist versichert jetzt der Außenminister Fischer einer von Panik ergriffenen Nation, deren Regierungen seine Politik der Verständigung mit den Gotteskriegern als Versöhnungspolitik gebilligt und begrüßt hatten, daß es nichts nütze, den Kopf einzuziehen. Er will jetzt die Anschläge vergelten - und läßt durchaus durchblicken, daß Deutschland dabei nach Kräften bremsen wird. Fischer will Anschläge vergelten, die doch erst durch die Spekulation darauf zustande kamen, daß die EU von einer Schwächung der USA profitieren könnte, sei es als Makler in Nah-Ost, sei es als Wirtschaftsmacht durch Aufträge aus dem Iran. Die Politik der wohl interpretierten Menschenrechte, die das Selbstbestimmungsrecht islamischer Terroristen im Kosovo durchsetzte hat ja bereits gezeigt, daß die gezielte Internationalisierung eines innerstaatlichen Konflikts großen Einflußgewinn abwirft, der auch in Mazedonien gerade eingefahren wird. Seit dem Golfkrieg, als Deutschland noch beim Liefern von Raketenteilen an Saddam erwischt wurde, hat man gelernt, daß es besser ist, sich nicht allzuweit aus dem Fenster zu lehnen. Jetzt hat man sich dem Bremsen verschrieben, der Verhinderung der den US-Amerikanern unterstellten Rachegelüste - die islamisch-völkische Klientel der deutschen Außenpolitik wird den Wink verstehen. Denn ein bißchen mitmachen muß das offizielle Deutschland beim "Kampf gegen den Terrorismus" schon, haben die Attentäter doch die Anmaßung begangen, selbst in die Hand genommen zu haben, was doch eigentlich Aufgabe deutscher oder europäischer Vermittlungstätigkeit zu sein hätte. Militärische Schläge so klein wie möglich zu halten und danach mit dem bereitwillig eingestrichenen moralisch-pazifistischen Mehrwert wieder in islamisch-westlichem Dialog zu machen - das ist die offizielle wie inoffizielle Zielvorgabe Deutschlands.
Machtpolitisches Kalkül allein aber erklärt nicht jene Wärme, jene gegen jede Kritik resistente und jede Entnazifizierung überdauernde Seelenverwandschaft der Deutschen mit den moslemischen Glaubens- und Volkstumskriegern. Die in Deutschland gebetsmühlenhaft aufgetischte Mär, daß der Islam eine nette, freundliche Religion sei, die nur von einigen Fehlgeleiteten - und das auch aus nachvollziehbaren Gründen - zum radikalen Islamismus verkehrt werde, will fortwährend vertuschen und plaudert doch stets unfreiwillig aus, wieviel entscheidende Komponenten der deutschen Ideologie sich im Islam aufgehoben fühlen dürfen: Seiner selbst als Inhaber einer überlegenen Kultur - nicht Zivilisation - gewiß, fühlt man sich stets gedemütigt, betrogen, um seinen historischen Rang geprellt, und zwar von denselben Agenten der weltweiten "Finanzoligarchie", von den USA und Israel. Das dumpfe Verfangensein in einer Endsiegmentalität, die ruhig die gesamte Welt in Trümmer legen will einschließlich des eigenen Lebens, der Haß auf Schönheit und Genuß - all das, was den Islam ausmacht, bringt auch den auf die "inneren Werte" geeichten Deutschen in Wallung. Daß sich Politiker wie Friedhelm Pflüger, "Nahost-Experten" wie der wieder aus der Versenkung hervorgeholte Peter Scholl-Latour und Kommentatoren der SZ gemeinsam darüber freuen, daß es durch die islamische Herausforderung nun endlich mit der "Spaß-Gesellschaft" ein Ende habe, spricht für sich. Die Festzementierung und Hypertrophierung von Herrschaftsverhältnissen durch absurdeste selbstauferlegte Regeln, die Verteufelung des Abstrakten und jeder Freiheit, das Lob von Dummheit und Armut, das der Islam als Ideologie archaischer Gesellschaften des einfachen Tauschs und der unmittelbaren Herrschaft singt, ist auch die Melodie des deutschen Gemüts: Eine gegen jede Zivilisation, gegen jede Individuation gerichtete Gemeinschaft der Beschädigten wie Beschädiger. Der Islam ist Heidegger für Analphabeten: Das Sein zum Tode ist der Djihad. Daß er weiter möglichst ungehindert zum Zuge kommen kann, das ist der Grund des unbedingten Friedenswillens, auf daß das deutsche Wesen sich in Gestalt des moslemischen Selbstmordattentäters doch noch an der Welt rächen könne.
Ein solches Rachebedürfnis, das auf gespenstische Art feixende Linke und vor Freude umherballernde Palästinenser eint, hat überhaupt nichts zu tun mit dem nur allzu gebotenen Kampf gegen die kapitale Vergesellschaftungsform in ihrer mörderischen Absurdität. Vielmehr ist das islamische Gotteskriegertum die fortgeschrittenste Kraft jener Dynamik, in der die bürgerliche Gesellschaft ihre eigenen Freiheitsmöglichkeiten negiert und annulliert. Dieser Kampf ist keiner für Freiheit von bürgerlicher Zurichtung, sondern einer für das glatte Gegenteil: Für weitaus barbarischere Herrschaftsformen, deren sozialer Kitt das Almosen, deren libidinöser Klebstoff die Entrechtung von Frauen und "sexuell Perversen" ist. Mit ihrem Multi-Kulti-Gewese betreiben saturierte Alt-68er Verrat an der Aufklärung. Das Blatt des regierungsamtlichen Antisemitismus, die "taz", liefert dafür den adäquaten ideologischen Überbau: den Antirassismus. Man dürfe die islamische Kultur nicht verurteilen, die wir nicht so recht verstünden, dafür aber umso bereitwilliger akzeptieren müßten, heißt es nicht nur dort. Nicht nur stinkt der darin ausgesprochene unbedingte Wille zum Festhalten an den gesellschaftlichen Verhältnissen, wie sie sind, das Akzeptieren noch der übelsten Deformationen, die sie den in ihnen Befangenen auferlegt, das Bejahen noch der irrwitzigsten Amokläufe des notwendig falschen Bewußtseins zum Himmel. Wie sehr solch verständnisinniger Antirassismus sich dem kolonialistischen Wunschtraum des "Guten Wilden" verdankt, der den höchsteigenen Wunsch nach Regression mit dem "Exoten" drappiert und diesem in die Schuhe schiebt, merkt schon keiner mehr.
Daß sich an diesem bösen Spiel auch bis zum Selbsthaß desillusionierte Linke beteiligen, die im Islam Befreiung hin zur Selbstbestimmung wittern, ist das eigentlich Alarmierende. Die Islamisierung ist in Wirklichkeit die Befreiung von jeder Möglichkeit der Befreiung - sie ist zusammen mit dem Nationalsozialismus der größte und mächtigste Feind, den die Revolution je hatte. Schon deswegen ist die Warnung vor einem angeblich bevorstehenden "Kampf der Kulturen" ein einziger Schwachsinn, weil der Islam keine autonome, der westlichen Zivilisation äußerliche "Kultur", sondern als moderne Form von Elendsverwaltung, deren eigene finstere und mörderische Kehrseite darstellt - Barbarei als eine der kapitalistischen Vergesellschaftung im Doppelsinne des Wortes entsprungene gesellschaftliche Formation, die in sich selbst die Möglichkeit ihrer Aufhebung liquidiert hat und in rein selbstzweckhafter Raserei ihren einzigen Daseinszweck findet und deswegen nur "von außen", d.h. mit der vereinten militärischen Gewalt der anderen Staaten, zu brechen ist. Wie die Alliierten im Nationalsozialismus ihr eigenes Alter Ego bekämpften, so werden die USA nun im Islamismus gegen die barbarische Ausgeburt ihrer eigenen Vergesellschaftung antreten - ein an sich unmögliches Unterfangen, dem man doch alles Gute wünschen muß, insoweit es zur Folge hat, daß im Windschatten der Militärschläge der insbesondere im letzten Jahr gestiegene internationale Druck von Israel wenigstens temporär wieder weicht und Israel in die Lage versetzt, sich seinerseits ohne unerbetene Einmischung von außen der akuten Bedrohung angemessen zu erwehren.
US-amerikanische Militärschläge gegen islamische Zentren hätte jeder bis auf weiteres zu begrüßen, der die Emanzipation von der Warenform, von Markt und Staatlichkeit nach wie vor als Bedingung menschlicher Selbsttätigkeit, mithin des Eintritts aus der "Vorgeschichte" in die "Geschichte" (Marx) begreift. Sollte wirklich Afghanistan das erste Ziel eines US-Gegenschlages sein, wäre zu fordern, das dieser so konsequent wie möglich erfolgt, d. h. einen Sturz nicht nur des Taliban-Regimes, sondern auch die Verhinderung weiterer islamistischer Herrschaft bewirkt und nicht auf Afghanistan beschränkt bleibt. Dies scheint aufgrund der in der Vergangenheit stattgehabten Unterstützung islamistischer Aktivitäten auch durch die amerikanische Außenpolitik nicht garantiert zu sein: Immerhin hat auch der heute - in einer vom grundsätzlichen Problem islamischer Barbarisierung ablenkenden Weise - zum Oberschurken stilisierte Bin Laden seine erste militärische Ausbildung und politische Instruktion von amerikanischen Dienststellen im Kampf gegen die Sowjetunion erhalten. Dennoch hätte eine solche Forderung, so symbolisch sie angesichts der realen Machtlosigkeit radikaler Linker auch sein mag, eine emanzipatorische Stoßrichtung. Islamisch-völkische Bewegungen und Staaten stellen derzeit das wesentliche Kontingent des Antisemitismus dar, der gegen Israel schreit und es in Wahrheit auf alle Juden abgesehen hat. Die Beseitigung islamischer Herrschaft würde die Bevölkerungen dieser Länder dem moslemischen Götzendienst entreißen, um sie, mit allen brutalen Konsequenzen, dem kapitalistischen Warenfetisch direkt zu unterwerfen; sie würde einerseits die realen Bedingungen von Antisemitismus und Islamismus unangetastet lassen und die vom Wahn Besessenen aufgrund der nicht zu erwartenden Linderung des Elends möglicherweise in ihren barbarischen Intentionen bestärken. Andererseits könnte die militärische Bezwingung des Islamismus den Blick von islamischer Elendsverklärung, Selbstkasteiung und Mordlust fort auf die von der kapitalistischen Vergesellschaftung hervorgebrachten materiellen Potentiale lenken und den Wunsch nach kommunistischer Aneignung aufkeimen lassen. Da letztlich niemand gezwungen werden kann, Moslem zu sein, sondern sich stets aufs neue dazu entscheiden muß - deshalb ist auch die Denunziation antiislamischer Positionen als "rassistisch" ebenso dumm wie demagogisch - ist auch den heute Verblendeten und Verbohrten die (Neu-)Formulierung einer Willensbekundung anzuempfehlen, deren Richtigkeit nicht durch die schäbige Entwicklung einiger, die sie früher lauthals schrien, entwertet wurde: Wir wollen alles!
BAHAMAS-Redaktion (14.9.2001)
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