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[ox] Bericht von der WOS 2



Liebe Leute,

heute ein kurzer Bericht über die WOS 2. Zu unserem Workshop baue ich
nochmal eine extra Mail. Ich habe mir diesmal nichts mitgeschrieben,
so daß alles aus dem Gedächtnis kommt. Andere mögen mich natürlich
gerne ergänzen, korrigieren, etc.

Auf dem Panel zu Schulen fand ich das `www.openwebschool.de' ziemlich
spannend. Der, der da vorgetragen hat, hat wirklich das Prinzip Freier
Software verstanden und überträgt es ziemlich gut wie ich fand.

Ärgerlich fand ich das Panel "Open Music". Einerseits fand ich die
Leitfrage "Wie kann ich mit Musik Geld verdienen?" falsch. Mit
Briefmarkensammeln oder Gartenarbeit wollen ja schließlich auch die
allerwenigsten Geld verdienen - warum dann ausgerechnet mit Musik?
Bisher verdient ja auch nur ein kleiner Bruchteil der MusikerInnen
Geld mit Musik. Einer der Panelisten hob auch angenehmerweise hervor,
daß die allermeisten MusikerInnen um ihrer selbst willen musizieren -
Selbstentfaltung pur also in unserem Sprachspiel.

Andererseits fand ich es daneben, wie vor allem einer der Panelisten
andauernd versucht hat zu betonen, daß Software ja etwas viel
"unemotionaleres" sei als Musik. Da sprach der Blinde von der Farbe...
Jedenfalls soll deswegen MusikerInnen zugestanden werden, daß sie die
Verwendung ihrer Musik genau kontrollieren dürfen - mit oder ohne
Lizenzgebühr ist da ja schon fast nebensächlich. Freie Software wird
aber auch in diesem Sinne von ihren AutorInnen losgelassen.

Auch geisterte ein Begriff von "Open Source" durch - leider nicht nur
- dieses Panel, der mir die Haare zu Berge stehen ließ. Nach diesem
Open-Source-Begriff ist jedes Buch Open Source, weil es keine Trennung
zwischen Quelle und nutzbarem Produkt gibt. Schauder... Hier wirkt
sich aus, was mit der Marketing-Bezeichnung "Open Source" angerichtet
wurde. Von Freiheit wie in Freier Software ist da kaum noch was zu
spüren :-( . Aber immerhin hat Georg Greve (FSFE) in einem Panel die
Bedeutung der Freiheit nochmal deutlich unterstrichen :-) .

Bei dem Workshop zu Open Money war ich auch kurz. Na, die machen
Tauschringe. Ist ja auch nicht gerade neu...

"Unser" Panel lief dann (nach einigen vorhergehenden Friktionen:
überraschend) gut. Es waren zwischen 20 und 50 Leute da - bei 200
zahlenden Gästen ganz ok für das erste Panel um 10.00Uhr morgens. Der
NAM-Vertreter entpuppte sich als weiterer Tauschringverfechter - mit
ML-Ballast...


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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