Re: [ox] WOS2 -- Wohlstand
- From: RAUNHAAR aol.com
- Date: Mon, 29 Oct 2001 18:26:40 EST
In einer eMail vom 29.10.2001 21:29:23 (MEZ) Mitteleuropäische Zeit schreibt
zeitling informatik.hu-berlin.de:
<< > Du stimmst mir also zu: Die Menschen sterben an den Folgen des
polit-militär-ökonomischen Systems. Bingo! Das ist genauer formuliert,
denn Ökonomie bedeutet notwendig Staat, Militär, Politik usw.
das bedeut es nicht. Auch in der Anarch herschen ökonomische Gesetze.
>>
Lieber Gregor und alle anderen,
ich schau (les) jetzt schon ein ganze Weile zu. Auf die Gefahr hin penetrant
zu sein: Das "Gesetz" ist das "Gesetzte". Ganz einfach formuliert bedeutet
dies:
Wir schaffen uns - unbewußt - ein Medium (phänomenologische Erscheinungen
desselben sind z.B. "die Wirtschaft", "die VWL", "der Staat", "das Volk",
"der Markt" - aber auch "die Frau", "der Mann", "die Familie", "die
Wissenschaft) mit dessen "Hilfe" wir fürderhin unsere zwischenmenschlichen,
gesellschaftlichen und Naturbeziehungen (wir sind selbst ein Teil davon)
regulieren. Drum sprechen Juristen/Juristinnen auch von Regelung, wenn sie
eine Gesetzesnorm meinen. Ob man das jetzt göttliche Ordnung, Ideologie oder
nach neuerer Lehre "natürliche" Wirtschaftsordnung nennt, ist völlig egal.
Jedenfalls wird ab Zeitpunkt der Geltung (Durchsetzung und Durchsetzbarkeit
implizit) das Leben auf seine Kongruenz zum System hin überprüft, gemessen,
gewogen und (schade, schade, schade) sehr oft als zu leicht befunden. Im
Sinne von Stefans (Re-)produktionsbegriff empfände ich es als einen guten
Ausgangspunkt zwischen 'Notwendigkeit und Endlichkeit' und 'historisch
*gesellschaftlich* konstituierter Notwendigkeit und damit einhergehender
Knappheit=Verknappung' zu unterscheiden. Der heutige wertförmige
Reichtumsbegriff ist über "Reichtum an Knappheit" definiert, oder anders
gesagt: die Verallgemeinerung von Knappheit im Sinne Deiner VWL und die
angebliche Ausmerzung von Mangel sind ein und dasselbe.
Beste Grüße, Petra
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