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Re: Komplexitaet, Kompliziertheit, Lernen (was: Re: [ox] Technik)



Hallo Stefan Merten und Liste,

At Samstag, 16. November 2002 you wrote:


SM> Zum Lernen gehört u.a., dass das
SM> zugehörige Wissen dir nicht vorenthalten wird. Hierin ist Freie
SM> Software sicher vorbildlich.

Stimmt. Siehe Glasperlenspiel.

SM> Umgekehrt: Je eingeschränkter deine Fähigkeiten sind, desto
SM> eingeschränkter sind deine Handlungsmöglichkeiten und dementsprechend
SM> deine Freiheit auf dem entsprechenden Gebiet. Was kein Nachteil sein
SM> muss. Nicht jedeR muss auf jedem Gebiet Experte sein. Nicht jedeR, die
SM> ein Auto fahren will, muss es auch reparieren können - um mal eine
SM> Allerweltsalternative eines komplexen technischen Produkts zu nennen.
SM> Aber für manche ist es eben ein Erlebnis:

Genau.
Allerdings ein Fluch des Fortschrittes, der es vorwegnimmt,
sich mit etwas näher befassen zu müssen.
Mittlerweile gibt es für fast alles eine 'Blackbox'.

SM> Dass die Computer sich den Menschen anpassen sollen, finde ich
SM> insofern nur eine halbrichtige Forderung. Sie ist zur Hälfte richtig,
SM> weil es für Computer-ferne Menschen stimmt. Sie ist aber auch zur
SM> Hälfte falsch, weil ein so komplexes technisches System wie ein
SM> Computer heute schon ist, ohne ein gerüttelt Maß an Know-How eben nur
SM> ein nutzloses Stück Sondermüll ist. Und dies liegt in der Natur der
SM> Sache und ist von daher nicht zu beseitigen. Bzw. wie die Welt
SM> aussehen könnte, in der dieses Know-How weg ist, führen uns die vielen
SM> negativen Utopien vor, in denen die Computer das Ruder übernommen
SM> haben.

Richtig, wie sollte sich ein Computer anpassen, er tut ja nur, was wir
ihm sagen, meistens ;-)
Es ist aber meiner Erfahrung nach so, daß sich die Arbeits- und
Bildungswelt versucht, sich dem Rechner anzupassen.
In seiner überwältigenden Logik und seiner Geschwindigkeit ist er auf
seinen Spezialgebieten nicht zu übertreffen.
Der Chef reagiert dann schon gereizt, wenn man für das Holen eines
Blattes 5 Minuten braucht, während der Recher 100000 Abfragen startet.
Oder die Erfahrung an roten Ampeln, wenn im Millisekundenbereich nicht
sofort gestartet wird.
Ich bin nicht überzeugt, ob ein Einzelner in 10 Jahren noch ein großes
Netzwerk steuern oder administrieren kann, das Internet z. B. ist ja jetzt
schon kaum zu 'fassen'. Auch hier könnte evtll. ein Zusammenschluß an
Know-How die Lösung bringen, indem die Betreiber die Rechner einfach
öffentlich ins Netz stellen, in der Hoffnung, daß sich jemand darum kümmert.
Etwas utopisch allerdings, auf dem Rechner dürfte dann nichts von Wert
sein, oder so ähnlich.

-- 
Grüße
Uli Holz                            

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