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Re: [ox] TCPA/Palladium



Am Mittwoch, 4. Dezember 2002 17:39 schrieb Sven Reumann:
Hi Leute,

tian075 gmx.net schrieb:
Der Übergang vom handgestanzten Lochstreifen zum maschinell

| beschreibbaren Medium (z.B. Diskette, Festplatte...) führt
| zunehmend zur Dekommodifizierung der Software. Stefan
| Dingsbums schlägt daher vor, die Software-"Produktion" auf
| freie Software zu beschränken. Ich denke dagegen, dass
| durchaus auch ein gesellschaftlicher Bedarf an proprietärer
| Software existiert. Daher sollte ein CD-Rohling hundert Euro
| kosten und der Profit an Microsoft usw. abfließen.

Das Problem bei "Techies" ist, dass sie für eine solche Entwicklung an der
Schnittstelle zwischen Informatik und Gesellschaft nur eine technische
Lösung suchen, d.h. im konkreten Fall einen nicht Intel/AMD Prozessor.
Genauso wird bei der zunehmenden Verfolgung von P2P-Usern auf
Verschlüsselung gesetzt, ungeachtet der Tatsache, die
Unterhaltungsindustrie die Staatsmacht hinter sich hat und deshalb immer
am längeren Hebel sitzt.

Es geht nicht darum eine rein technische Lösung als Allheilmittel zu
propagieren oder gar gegen ein politisches Vorgehen abzugrenzen. Es geht
darum auch technische Alternativen zur Verfügung zu haben, weil sonst
über die Technik Fakten geschaffen werden, die sich nicht mehr umkehren
lassen. Mir zumindst geht es nicht darum, mich in eine "kuschelige Nicht
Intel/AMD/Motorola Ecke" zurückzuziehen, sondern um die sehr politische
Forderung das technische Alternativen erhalten und gefördert werden
sollte. Auch Transmeta hat in meinen Augen den Nachteil, das es sich um
eine amerikanische Firma handelt. Zur Zeit machen sie nicht bei TCPA
mit, aber wie lange werden sie dem Druck der US Regierung standhalten?
Was gebraucht wird ist eine Europäische/Asiatische Alternative zur US
Hardware Industrie. Freie Software allein ist eben nicht genug um eine
freie Informationsinfrastruktur zu haben.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^
ich stimme dir zu, sven.
hoffentlich sieht es auch linus t. so, der am transmeta- prozessor 
mitgearbeitet hat und dementsprechend handelt. er müßte einige ideen aus der 
mitarbeit für transmeta unter GeneralPublicLicence stellen, damit 
chip-hersteller in asien und europa danach wintel- freie chips entwickeln, 
oder?
helmuth
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Insofern wird man um
eine Konfrontation mit den Interessen der Unterhaltungsindustrie kaum
herumkommen. Hierfür wäre es jedoch sinnvoll, sich möglichst Gedanken über
ein Alternativmodell zu machen und nach Verbündeten zu suchen. Dies
könnten z.B. die P2P-User, aber auch globalisierungkritische Gruppen wie
attac sein.

Das finde ich gut!

Als Alternartivmodell schlage ich vor, dass die kulturelle Produktion in
zukunft genauso wie die sozialen Sicherungssysteme (noch) durch Steuern
und Pausachalabgaben, nicht aber durch Einzelabrechnung finanziert
werden. Dies ist meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, wie man der
Tyrannei des TCPA entkommen kann.

Ich glaube nicht, das es nur um die Unterhaltungsindustrie geht. Diese
Maßnahmen sollten M.E. im Zusammenhang mit den Einschränkungen der
Bürgerrechte in den USA und den versuchen der NSA & Co. gesehen werden,
das Internet zu überwachen. Der freie und unkontrollierte
Informationsfluß im Internet gilt sicher nicht nur der US Regierung als
Ärgernis.


  Gruß Sven


________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de

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