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[ox] Microsoft oeffnet Quellcode



Aus der Frankfurter Rundschau von heute:

Microsoft öffnet Quellcode

Angebot an Behörden soll Konkurrenz in Schach halten


SEATTLE (rtr). Microsoft will Regierungen und internationalen
Organisationen den Quellcode seines Windows-Betriebssystems offen
legen. Mit der Initiative versucht der Konzern, seine Position als
einer der größten Lieferanten von Software für öffentliche
Einrichtungen zu stärken.

Regierungen und auch Behörden sollen nach Angaben des Konzerns
Einblicke gewährt werden, damit sie die Sicherheit der von ihnen
genutzten Software erhöhen können. Der Quellcode ist der Bauplan der
Programme. Viele Staaten nutzen die Produkte der weltweiten Nummer
eins etwa zur Verwaltung von sensiblen Informationen wie Personal- und
Steuerdaten. "Wir haben ein Geschäftsinteresse daran, dass sich die
Leute vollkommen sicher mit unserer Software fühlen", sagt Craig
Mundie, Technikchef von Microsoft

Russland wie auch die Nato wollen laut Mundie Einblick in den
Quellcode nehmen. Mit mehr als 60 weiteren Regierungen und Behörden
liefen Verhandlungen. Microsoft sieht sich der starken Konkurrenz
durch Anbieter von freier Software ausgesetzt, die im Gegensatz zu den
Programmen des Unternehmens aus Redmond allgemein zugänglich ist und
entweder nicht bezahlt werden muss oder nur wenig Geld kostet. Freie
Software wie Linux kann uneingeschränkt kopiert und verändert werden.
Viele Nutzer schätzen sie zudem als grundsätzlich sicher ein, da jeder
ihre Arbeitsweise überprüfen kann.

Bislang hatte Microsoft die Quellcodes nur bestimmten Firmen sowie
Forschungs- und Bildungseinrichtungen offen gelegt. Diese 2000
gestartete Initiative ermöglicht lediglich den Einblick in die
Windows-Architektur, nicht aber seine Modifizierung. Microsoft
versucht so, das Vertrauen in seine Software zu stärken. 2002 hatte
Konzern-Gründer Bill Gates eine Initiative angekündigt, die die
Sicherheit der Programme erhöhen soll.

Wenn Microsoft die Regierungen dazu bringe, sich mit ihrer Software
wohl zu fühlen, dann könne das Unternehmen wirkungsvoll die zunehmende
Nutzung der Konkurrenzprodukte aufhalten, meint Rob Enderle vom
Marktforschungsunternehmen Giga-Information. Die Bundesregierung hat
allerdings bereits mit der Förderung freier Betriebssysteme begonnen.
Im Juni schloss sie mit IBM einen Vertrag, um von Linux gestützte
Systeme in hiesigen Verwaltungen einzuführen.

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