Re: Demokratie und Transparenz als Uebertragung? (was: Re: [ox] Fragen der Frankfurter Rundschau an Oekonux)
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Fri, 28 Nov 2003 01:02:12 +0100
Hi, Stefan!
On Mittwoch 26 November 2003 22:13, Stefan Merten wrote:
Today Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
* Bei den Übertragungsmöglichkeiten gehst du nur auf die
Sci-Fi-Geschichten ein (Fabber usw.),
Fabber, Industrieroboter und andere
Rapid-Prototyping-Maschinen sind keine Sci-Fi-Geschichten
sondern die kannst du kaufen. Oder deine Teile für
vergleichsweise wenig Geld lohnfertigen lassen.
Die Entwicklung ist noch nicht so weit, daß ein Fabber den
nächsten bauen kann, d.h. es verbleibt ein Teil Arbeit, der
anders organisiert werden muß. Eine geschlossene Werkzeugkette
aus Fabbertechnik ist Science Fiction.
Ebenfalls Science Fiction ist es, die existierenden Fabber
sinnvoll für die Herstellung freier Hardware zu verwenden. Die
heutigen Fabber sind mit Patenten zugekleistert; d.h. freie
Fabber wird es in den nächsten 20, 30 Jahren nicht geben. Freie
Hardware, deren Konstruktionsplan die Verwendung eines Fabbers
vorsieht, ist somit während dieses Zeitraumes von proprietärer
abhängig. In 30 Jahren werde ich jedoch total vergreist sein.
nicht jedoch auf die
Möglichkeit, Betriebe transparent und demokratisch zu
organisieren.
Transparenz ist in der Freien Software sicher ein wichtiger
Eigentlich hauptsächlich bei doppelt freier.
Faktor. Der hat z.B. was mit dem OHA-System zu tun, da
Transparenz ein gutes Mittel gegen Machtmissbrauch ist (sage
ich mal so verkürzt).
Die Transparenz ist vor allem nötig, um freiwillige Mitarbeit zu
ermöglichen. Um an einem Projekt aktiv teilzunehemen, sollte man
sich vorher vorher informiert haben, was darin vor sich geht.
Aber ich kann nicht so recht erkennen,
wo das eine wirklich entscheidende Neuerung sein soll.
Der Grad an Tranzparenz, der bei freier Software zu finden ist,
ist IMHO einzigartig.
Zumindest als (Sonntagsreden)forderung ist das doch z.B. in
der Demokratie der Fall. Ok, es ist nicht in den Betrieben der
Fall - nicht mal in den Sonntagsreden.
Eben.
Mit Demokratie (d.h. vor allem: die Mehrheit entscheidet) hat
Freie Software m.E. nur im Ausnahmefall etwas zu tun.
Die Definition von "Demokratie" ist, daß das Volk regiert. Daß
die Mehrheit entscheidet, ist lediglich die übliche
Konsequenzohin darin die Entwicklung daraus.
Eine wichtige Eigenschaft von Demokratie ist IMHO, daß jeder die
gleiche Möglichkeit zum Mitwirken hat. Dies ist bei vielen
freien Projekten der Fall.
MaintainerInnen sind das glatte Ggenteil von Demokratie. Was
meinst du genau?
Wenn ein Maintainer Entscheidungen über die Köpfe der
Projektteilnehmer hinweg fällt, ist er ein schlechter Maintainer
und riskiert einen Fork. Zumindest aber kommt es zu der
Situation, daß einige noch im Projekt bleiben und Beiträge
liefern, weil ihnen das Projekt wichtig ist. Was dabei
herauskommt, spiegelt aber nicht die eigenen Interessen der
Teilnehmer wieder, sondern die des Maintainers.
Somit ist ein undemokratisches nie ein freies Projekt, bzw. die
darin entstehende Software keine doppelt freie.
cu,
Thomas }:o{#
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