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[ox] Ziele setzen, war: Fragen der Frankfurter Rundschau an Oekonux



Hallo, gleich mal eine Sammelantwort, ich befürchte das kann ein neuer
Subthread werden. Auf jeden Fall wird das eine super-lange mail.

Irgendwie kreisen viele Fragen und Antworten um die Frage: wer setzt in
der GPL Gesellschaft die Ziele?  Stefan Merten hat unlängst ja schon
zurecht am linken Dogma gerüttelt "das werden die Leute schon
entscheiden". Michael Hönnig hat gestern eine sehr provokative Mail
Geschickt, die bis jetzt noch keinen Sturm der Entrüstung hervorgerufen
hat, ich denke das hat auch mit echter, weitverbreiteter Ratlosigkeit zu
tun. er schrieb:

könnte es sein, dass in so einer kooperativen, freiwilligen und
selbstentfaltetenden Gesellschaft gewisse Arbeiten eben nicht mehr
erledigt werden?

Könnte die Folge davon sein, dass wir uns viele sogennante
"Errungenschaften" gar nicht mehr leisten können? Z.B. den privaten
PKW (den ich eh als Wahnsinn pur empfinde, aber das ist ein anderes
Thema), Elektrizität 24h am Tag und 365 Tage im Jahr, ja sogar fließend
Wasser? Ja, vor allem auch Computer und das Internet, nämlich wegen der
dafür notwendigen Basistechnologien.

Was also tun, damit ein solches System dann aber nicht wieder langfristig
kapitalistisch werden soll, nicht geplant, sondern aufgrund der
Eigendynamik? Vermutlich sind die Maßnahmen ählich zu denen, wie dieses
System überhaupt überwunden werden kann. Aber evtl. kann es nur an sich
selbst zugrunde gehen?

Danke Michael für diese phantastische Frage und Provokation. Du schreibst
hin, was andere sich nicht zu schreiben getrauen, aber insgeheim selber
denken. Vielleicht wären wir schon längst in einer GPL Gesellschaft, wenn
diese insgeheimen Zweifel nicht so weit verbreitet wären, nämlich daß den
Menschen in ihrer Selbstorganisation das alles nicht gelingt, was den
herrschaftsförmig organisierten und strukturierten gesellschaftlichen
Systemen gelingt: das Management einer hochkomplexen, fast
unüberschaubaren Vielfalt von Zwecken, Zielen und Wünschen namens
"Gesellschaft", einer Infrastruktur in der sich diese mehr oder weniger
verläßlich betätigen können. In diesem Zusammenhang fällt mir ein, was
mein Freund Andrius Kulikauskas aus Litauen geschrieben hat, auch er in
provokativer Absicht: er schrieb über die "Dummheit der Gruppe", also die
fatale Eigenschaft von Gruppen, Entwicklungsprozesse zu verlangsamen, zu
nivellieren und zu verhindern. (Ich habe sein posting ganz am Ende dieser
mail mit angefügt; Andrius bezieht sich übrigens auf eine sehr
interessante Diskussion über Chaos und Ordnung, die zur Theorie des
"Chaordic Development" geführt hat. www.chaordic.org)

Ich möchte die Frage mal so im Raum stehen lassen, ich denke das ist auch
die eigentliche Frage hinter Stefan Mertens H-Thread. Wie ich die Sache
verstehe, geht es Stefan um das "Äquivalent für H" (Herrschaft,
Hierarchie) , das wir noch nicht gefunden haben, oder wenn mans anders
ausdrücken möchte den H-Faktor,  also die Komponente die aus der
Selbstorganisation nicht nur eine spannende und dynamische, sondern auch
verläßliche und sichere Sache macht.

Ich möchte diesen möglichen Thread mit ein paar Antworten auf recent
postings quasi "umkreisen" 


1.

Zunächst die Frage: Kann die Wirtschaft Ziele setzen.

Laurent Straskraba schreibt

(FN)
... die Wirtschaft ex definitione mit autonomer
Zweckfindung und Zweckbindung nichts zu tun hat und sich ganz
allgemein
dem Prinzip der Fremdbestimmung unterwirft,

Ich dachte, jeder der sich selbständig macht bzw. Unternehmer ist, 
(er)findet einen Zweck seines Tuns und bindet sich (und andere, die sich 
dazu bereit erklären) daran. Die Fremdbestimmung kommt meines Erachtens 
erst dort zum Tragen wo sich Leute nicht überlegen (können) wozu sie sich 
bereit erklären. zB wenn die Alternative entweder diese eine Arbeit
machen 
oder mangels Alternativen sterben lautet. Und das betrifft hauptsächlich 
den Produktionssektor ... Dienstleistungen sowie Informationsarbeiten - 
also auch Freie Software - unterliegen meines Erachtens nicht dieser 
Ausprägung. Zumindest in den OECD-Ländern gibt es durchaus 
Wahlmöglichkeiten ...

Franz:

Ich glaube wir müssen unterscheiden zwischen Wahlmöglichkeiten und der
Freiheit, Ziele zu setzen. Das ist für mich ein ganz grundlegender
Unterschied, in der deutschen Sprache noch dazu durch das Begriffspaar
Willkür und Freiheit ausgedrückt.

Ich führe zur Erklärung meiner Definition ein Zitat von Ulrich Sigor an.
Das ist aber nur Verständlich, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß wir es
mit Ware, Wert und Geld zu tun haben. Es gilt alternativlos in dieser
gesellschaft: Wenn Du an gesellschaftlichen Reichtum kommen willst, dann
brauchst Du geld. Ein jeder muß also sich dem Zweck unterwerfen, an Geld
zu kommen. Wirtschaft besteht in der Akkumulation von Geld, und Ulrich
Sigor hat die Sache pointiert formuliert, wenn er die Akkumulation von
Geld mit folgendem Anliegen gleichsetzt:

"Bedingungen der Selbstbestimmung bereitzustellen, bzw.die Achtung des
anderen als Person, als Essenz von Moralität, ist das generellste Ziel von
Arbeit aber gleichzeitig das allgemeine Vermeidungsziel des
wirtschaftlichen Handelns: dessen Ziel ist die Fremdbestimmung als solche,
die Mehrung der Möglichkeit zur Fremdbestimmung anderer und die Minderung
der Fremdbestimmung durch andere."

Also Akkumulation von Geld ist die Mehrung der Möglichkeit zur
Fremdbestimmung anderer. ich laß das mal so stehen. Klasse ist natürlich,
wenn die Möglichkeit zur Fremdbestimmung sich selbst erhält = Geld als
Kapital, als gesellschaftlicher Selbstzweck.

Also wenn ein Unternehmer sich selbständig macht, erfindet er gerade nicht
den Zweck seines Tuns, sondern fragt: womit kann ich Geld verdienen. Das
ist etwas anderes als die Frage, ob eine Tätigkeit in sich sinnvoll ist.

Natürlich gibt es da Alternativen: die einen machen einen Luxusladen für
zahlungskräftige Besucher aus Russland auf, die anderen einen
Sicherheitsdienst, damit in diese Läden nicht eingebrochen werden kann etc.

Du siehst: an der schon vorhandenen Verteilung von Geld bilden und
scheiden sich die Zwecke, und werden auch viele Zwecke zuschanden.

Man könnte sogar weitergehen und Fragen, ob eine Tätigkeit Geld bringt,
die andere Menschen in ihrer Autonomie stärkt. Das ist im Normalfall eher
nicht so.

Das ist der Ausgangspunkt der Frage ob die Wirtschaft Ziele setzen kann.

Paradoxerweise habe ich mich dennoch dagegen gewehrt, die Frage
prinzipiell zu verneinen. Daraus ergab sich eine interessante Diskussion.


2.

Stefan Merten schreibt:

Muss ich mich gleich nochmal einklinken. Die Frage war, ob die
Wirtschaft der Freien Software Ziele setzen kann bzw. ob daran deren
Kultur zerbricht. So, wie die Frage formuliert war, tritt die
Wirtschaft von Außen an die Freie Community heran und formuliert
Ziele, die die Community dann doch bitte zu erfüllen hat.

Ich denke, es stimmt was hier bemerkt wurde, dass das zumindest für
Doppelt Freie Software nicht gelten kann. Da ist der Zwangsapparat
(aka Geld) schlicht nicht gegeben, der die entsprechenden
EntwicklerInnen zwingen könnte. Würdest du dem widersprechen? Wenn ja,
warum?

(Franz:)

Erstens ist das auch ein relativ langweiliges gebiet, weil es kommt nur
das raus, was Du im Begriff der doppelt freien Software schon
definitorisch gesetzt hast: daß sie nicht um des Geldes wegen geschrieben
wird.
Und zweitens: warum nicht? Wenn IBM sagt, ich starte jetzt eine Initiative
für ein Stück Software, bezahle den Maintainer, aber jeder der will kann
mitmachen, dann  ist doch die ganze feine Unterscheidung zwischen einfach
und doppelt freier Software beim Teufel. Bei Apple gabs den Rinaldi, der
hat am laufenden Band Externals für HyperCard geschrieben weil er
Angestellter von Apple war, und weil das sinnvoll war hatte er auch
freiwillige Helfer, zumindest für Dokumentation etc. und heute lebt noch
die HyperCard UserGroup und bettelt immer noch bei Apple, HyperCard
endlich auf System X lauffähig zu machen.
Und überhaupt HyperCard!
Das muß man sich mal vorstellen: John Sculley tritt 1997 vor die Massen
und verkündet: Wir haben eine zweite Computerrevolution gestartet, eine
neue Plattformtechnologie geschaffen. Er tritt damit einen Riesenboom los.
Apple bezahlt Bill Atkinson und der setzt sich hin und schreibt wirklich
eines der genialsten Programme die je dawaren, dann kommen Leute wie Dan
Winkler und erfinden eine geniale Programmiersprache, Apple macht eine
Geburtsanzeige in der jedem Menschen die Power zum Programmieren
versprochen wird etc. - und
dann passiert das:
http://members.aol.com/hcheaven/hypernews/births_article.html

Also mit der Unterscheidung Einfach/Doppelt-frei ist da nichts zu
erklären, aber zugleich vielleicht auch vieles. Letztlich ist das Ganze
auf dem Miste der Wirtschaft gewachsen, aber vielleicht auch nicht, denn
John Sculley ist wahrscheinlich wirklich nur auf Bill Atkinson
reingefallen, der ihm etwas tolles gezeigt hat. Wie willst Du das genau
unterscheiden? Fakt ist: Hier wurde die Parole von der Wirtschaft
ausgegeben, die Entwicklung unterstützt, und dann haben eben
hunterttausende Menschen mitgemacht und Stacks geschrieben. Dann ist die
Wirtschaft desertiert und hat alles kaputt gemacht und sich sogar so
schweinisch verhalten, das Tool für tot zu erklären anstatt den Sourcecode
einer Community zu überantworten.

Klar, ich sage nicht daß das nicht der Lauf der Dinge ist. Aber es ist
eine Riesentäuschung nicht zu sehen daß das "Ziele setzen" zu einem
modernen Marketingtool geworden ist.
Es ist einfach so, daß Steve Jobs bei seinem von mir so peiorativ
gekennzeichneten Akt auch noch ein gutes Gewissen hat, weil er sich Ziele
wie webobjects und so weiter ausgedacht hat.
Die öffentliche Kommunikation von Hardwarefirmen und Softwarefirmen
gleicht einem modernen Predigertum. "Wir zeigen Euch wo es langgeht".

Insofern die Wirtschaft selbst Teil der Community ist, kann sie
selbstredend tun was sie will. Z.B. Einfach Freie Software schreiben
lassen. Sie setzt damit aber niemensch Ziele, den sie nicht bezahlt -
oder?

Ich hoffe gerade erklärt zu haben daß das nicht richtig ist.


Ebenso selbstredend können Freie EntwicklerInnen super finden, was die
Wirtschaft für Ziele hat und sich einklinken. Dann sind es aber ihre
eigenen Ziele und die Inspirationsquelle finde ich da nicht so
relevant. Genauso könntest du ansonsten sagen, dass die Wirtschaft
sich von Freier Software hat inspirieren lassen und deswegen keine
Wirtschaft (aka durch Profitprinzip bestimmt) mehr ist. Oder?

Man könnte es so sagen. Man könnte auch sagen, daß Wirtschaft zunehmend
die Kommandogewalt über so ziemlich alle bedeutenden Ressourcen der Welt
hat und laufend gezwungen ist, Ziele zu setzen. Man könnte das altmodisch
auch "Verantwortung" nennen. Unser Wissen über die innere Natur von
Wirtschaft entbindet uns nicht davon, diese Ziele infrage zu stellen, die
Wirtschaft "in die Pflicht zu nehmen" , ihre Ziele zu reflektieren. Das
dies von Seiten der Wirtschaft rein propagandistisch getan wird, in
Hochglanzbroschüren "Versorgung" trompetet wird, während Menschen an
Hunger krepieren, ist eine Wahrheit. Die andere Wahrheit ist die, daß ein
gesellschaftlicher Zielfindungprozeß nicht das privileg einer bestimmten
Klasse oder Gruppe von Menschen ist - und daß die beschriebene
"Verantwortung" ein wichtiges Element in gesellschaftlichen
Transformationssituationen war und ist.
BP hat z.B. verkündet, in 50 Jahren verkaufen wir keinen Tropfen Öl mehr
und haben an ihren Tankstellen das Sonnenzeichen aufgehängt. Das ist
vielleicht propagandistische Verlautbarung oder sogar gefährliche Drohung
(wollen die jetzt die Sonne bewirtschaften?), aber zunächst mal auch ein
Indiz, wohin der gesamtprozeß der gesellschaftlichen Reproduktion steuert.

Fazit:
Wenn man der Wirtschaft zugesteht, Ziele zu setzen, und sie da beim Wort
nimmt - erst dann kann man ihr beweisen daß sie es nicht richtig kann.


3.

oder muß man vielleicht gar keine Ziele setzen? auch diesen extravaganten
Standpunkt gibt es...

Stefan Seefeld schreibt:
Was heisst denn, dass Ziele 'allgemein akzeptiert werden' ?
Es geht doch nicht darum, einen Consens zu erreichen und dann gemeinsam
diesem Ziel zuzuarbeiten. FS hat eine Eigendynamik entwickelt, die man
so gar nicht mehr steuern kann...zum Gl"uck.
Das ist doch "uberhaupt das credo:

Q: when will this be released ?
A: sooner if you help !

Mit anderen Worten: Jeder ist frei, an dem zu arbeiten, woran ihm
gelegen ist. Woran vielen gelegen ist, wird eher verwirklicht.

(Franz:)
mit dem Resultat daß das rauskommt was Michael ironisch skizziert hat und
was die Einleitung zu diesem Thread bildete.


Ich denke daß diese Darstellung zwar irgendwie der Realität entspricht,
aber in Wirklichkeit auch nicht. Oder anders gesagt: leider ist es so wie
Du sagst. Dieses Credo ist tatsächlich in vielen Köpfen, auch hier auf der
Liste. Mein Gegen-Credo: Es sind immer konsensbildende Prozesse notwendig,
ohne sie könnte Kooperation nicht funktionieren. Kooperation ist letztlich
keine "Eigendynamik", sondern sie verlangt nach konsensbildenden
Prozessen, die auch öffentlich ausgedrückt und bekräftigt werden. Die
"normative Kraft des Faktischen" ist eine Korrektur falscher Annahmen und
scheinhaften Konsenses, aber sie kann nicht selbst zur Norm werden.

Die Gegenüberstellung von "Cathedral" und "Bazaar", auf der Deine Ansicht
die leider in der FS - Szene weitverbreitet ist fußt,  ist nicht die ganze
Wahrheit der Sache. Bei Kim Veltman findet sich ein wunderbarer Kommentar
zu Eric Raymond:

"In Raymond?s mind, cathedrals were ?carefully crafted by individual
wizards or small bands of mages,? which he associates with the control
culture of closed software. As if cathedrals were kept hermetically sealed
and only released to the public at the last minute in the manner of
shrink-wrapped software. Understandably,  Raymond opposes his notion of
cathedrals to the spirit of open source. 

In fact, the history of cathedrals is rather different. Notwithstanding
evidence that there were master masons, who kept some secrets to
themselves, cathedrals were mostly built in a spirit of voluntary
co-operation. There was no master plan, which was secretly smuggled from
city to city. Nor was there a specific release time. Some of the most
famous cathedrals including Cologne and Ulm took centuries to build.
Sometimes the citizens of a town became over ambitious in their plans and
the building collapsed. Whereupon they had to start anew. This was the
case at Beauvais. Ultimately, cathedrals were not the work of isolated
individuals. They were the voluntary achievements of collaboration and
co-operation. They represented the aspirations of a town, a city and
sometimes a whole region. They remain some of the most noble examples of
gift culture to date.
....

. In its day, the cathedral was only one expression of something much more
profound. Monasteries were another. Ultimately these buildings were
unimportant, they were merely material expressions of a spirit of
co-operation which was visible for a time. When this spirit receded, the
buildings lost their value: monasteries without this spirit fell to ruins
and many of the cathedrals became more like coffins of a spirit than
obvious expressions of the spirit?s nobility. Indeed Clairvaux, one of the
starting points of the great Cistercian movement is now a prison."

(Kim Veltman, Augmenting Knowledge and Culture, p. 301; manuscript
awaiting publication)



----------------

Anhang: 

Andrius Posting zu Social Hacking
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Andrius Kulikauskas, notes on social hacking


I think I've hit upon my main thought.

Key Question:  Given that social hackers are disruptive, as they find 
"group mind" to be a fiction, and are working to connect people from 
other groups, who have quite a lot invested in particular groups, what 
is the proper ethic for social hackers?

Key Answer:  Social hackers should approach individuals, through the 
groups they belong to, by looking to bring out and develop the shared 
values by which they might act on.

Why are groups important?

Because they are meeting places for individuals, especially for finding 
individuals.

Why is the Internet important?

Because it makes it efficient for a wide variety of individuals to 
interact and form groups.

What is a group?

A group is a shared outlook.  It is a fiction supported by a set of 
individuals who belong to that group, perhaps influenced in part by 
other individuals outside of the group.

Why is it a fiction?

It is a fiction in that recognizing the reality of the group is 
ultimately a matter of choice, and can be dismissed.  We forget this, 
and to that extent the group is "real", it is real as fiction. For 
example, the Soviet Union, a neighborhood, a church, a circle of 
friends, a family, are all "real" to the extent that we choose them to 
be so.

What is real, then?

An individual is real, and the totality that they interact with, which 
is bigger than them.  And to the extent that they cannot encompass this 
totality, there may likewise also be "others" in such condition.  We 
allow for others.  Even babies admit of others, which may be toys, 
animals, not only people.

How do groups arise?

Very young children do not form groups, they play by themselves or, at 
most, with an individual, but not in a coordinated way.  It is a lot of 
work and skill as an organizer to teach them to play as a group.  Group 
activity, arising either naturally or with guidance from older children 
or adults, occurs when the activity of individuals supports each other, 
creating a frame for a shared "game".  Each individual has their own 
attention that works with their own activity, but if the activity is 
mutually supportive, then there can be shared attention on the "game", 
attention can be directed within that framework to sustain a shared 
fiction, that of course may be taken quite seriously.

What is the dynamics of the group?

The group brings together people to this framework for shared 
attention, with a kind of gravitational pull.  The framework for the 
attention becomes ever better defined.  This is because there is a 
continuous choice - if you're not happy playing, then why don't you 
leave?  However, the effect is inevitably to reduce the scope of the 
game to zero.  So groups collapse into fixation, stagnation, inactivity. 
  So long as they can pull in new people, new outlooks, they can bring 
in new energy.  Or if they can keep churning with new activity, they can 
sustain themselves.  A bit like the evolution of a star.

I'll write more...

Andrius

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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