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[ox] Schnipsel 2/6



Liebe Liste,

weiter geht's mit den Schnipseln.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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[Freie und kostenlose Bauanleitungen mal ganz handfest ;-) .]

Aus: c't 10/02, Seite 78

Fleißige Heimwerker

www.dha.de
www.bau-markt.de
www.baumarkt.de
www.selbst.de
www.diynet.com

Heimwerken macht Spaß und spart angeblich Geld. Das Internet bietet
eine Fülle von Tipps und Bauplänen, mit denen auch Doppellinkshänder
zu vorzeigbaren Ergebnissen kommen. Hinter vielen Websites stehen zwar
Firmen, doch die Informationen sind auch nutzbar, ohne gleich ein
bestimmtes Produkt kaufen zu müssen. Besonders detaillierte
Bauanleitungen für Spielzeug und Möbel bietet die Deutsche Heimwerker
Akademie, die auch Kurse veranstaltet. Im moderierten Forum erhält der
Surfer Antwort auf konkrete Fragen, und das Lexikon enthält
ausführliche Informationen beispielsweise über die verschiedenen Arten
von Fliesenkleber und deren Anwendung.

Das Heimwerker-Portal bau-markt.de hat eine Linksammlung mit deutsch-
und englischsprachigen Bastelanleitungen; der Schwerpunkt liegt hier
aber auf Aus- und Umbau. Teilweise sind die Texte jedoch sehr
oberflächlich und verweisen auf Fertiglösungen aus dem Baumarkt. Sehr
ausführlich wird das Thema Heizungsbau behandelt, das sich allerdings
an versierte Heimwerker wendet. Produktorientiert sind die
Informationen von baumarkt.de: In einem gut sortierten Webkatalog
findet der Heimwerker zu Themen wie "Parkettfußböden" Verweise auf
entsprechende Hersteller. Daneben gibt es eine umfangreiche Sammlung
guter Anleitungen zum Thema Bauen und Basteln und ein moderiertes
Forum.

Ebenfalls sehr viele Bau- und Bastelanleitungen bietet der
Online-Auftritt der Zeitschrift "Selbst ist der Mann". Allerdings
stört die teilweise sparsame Bebilderung. In vielen Bereichen werden
auch hier Fertigbausätze empfohlen. Die Gartenecke ist nach Monaten
strukturiert - eine gute Idee. Ausgefallene Basteltipps, die unter
anderem in Richtung Müllverwertung gehen, bietet das US-amerikanische
do it yourself network DIY. Ferner liefert die Site Anleitungen für
Haus- und Autobastler. Die Qualität der Texte schwankt jedoch stark.
Außerdem sollte man bei bestimmten Themen wie der Elektroinstallation
lieber auf deutsche Angebote zurückgreifen - nicht nur wegen gänzlich
anderer Netzspannung oder Steckdosenformate, sondern auch, um die
Sicherheitsvorschriften in Deutschland einzuhalten, auch im Hinblick
auf den Versicherungsschutz. (ad)

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[Wieder mal ein schönes Beispiel für einen Versuch, Freie Software
auszubeuten. Und wieder ist er gescheitert. Spricht heute noch
jemensch von Lindows? Bruce Perens ist übrigens glaube ich nicht mehr
bei HP - weil er es nicht mehr mit sich vereinbaren konnte.]

Aus: Linux-Magazin 6/02, Seite 12

Streit um die Lindows-Quellen

Gibt Lindows die Quellen für die Distribution heraus? Genau dies
fordert Bradley Kuhn, Anwalt der Free Software Foundation (FSF), von
der Firma
[http://newsforge.com/article.pl?sid=02/04/11/148251&mode=thread].

Lindows-CEO Michael Robertson antwortete darauf mit einer Liste der
Verdienste, die seine Firma um die Open-Source-Szene erworben habe.
Seine Firma hat die Software, die Linux auf den Desktop bringen soll,
allerdings bisher nur gegen Gebühr und ohne den Quellcode
herausgegeben. Siehe:
[http://newsforge.com/newsforge/02/04/11/148251.shtml?tid=23] oder
[http://www.linux-community.de/Neues/story?storyid=3528].

Nun hat sich Bruce Perens, Ex-Debian-Maintainer und Linux-Guru beim
Computerhersteller Hewlett-Packard, in die Debatte eingeschaltet und
einen offenen Brief an Michael Robertson geschrieben. In dem fordert
er dazu auf, den Vertrag einzuhalten, den Lindows angenommen hat, als
die Quellen freier Software für das eigene Produkt benutzt wurden.

Perens sagt, dass der Vertrag nicht einseitig geändert werden dürfe
und dass die Quellen der Software zur Verfügung gestellt werden
müssten, wenn sie noch nicht zur Release freigegeben sei und ein
entsprechender Zeitpunkt sich auch noch lange hinauszögere.

Die Verdienste zweifelt Perens nicht an. Zahlreiche Geschäftsmodelle
mit Linux als Grundlage seien nicht so erfolgreich gewesen. Das ändere
aber nichts an den Grundlagen, auf denen sie aufgebaut sind.

Perens verweist dabei auch auf das Beispiel Corel Linux. Die Firma gab
die Quellen zum Teil ebenfalls nicht heraus. Doch schließlich kam ans
Licht, dass die Entwickler des Unternehmens den KDE-Desktop der
Distribution so verändert hatten, dass er nicht mehr mit dem Standard
kompatibel war. Mehr dazu:
[http://www.linux-community.de/Neues/story?storyid=1830]

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[Und noch eine Meldung zu einem - etwas erfolgreicheren -
Geschäftsmodell.]

Aus: Linux-Magazin 6/02, Seite 16

Geschäftsmodell Mandrake Club

In ungewöhnlicher Offenheit diskutiert der Mandrake-Chef Jacques
LeMarois die finanzielle Situation seines Unternehmens auf dessen
Website [www.mandrake-linux.com].

Der Aufruf an die Nutzer der französischen Linux-Distribution, dem
kostenpflichtigen Mandrake-Club beizutreten und so einen finanziellen
Beitrag zum Überleben des Unternehmens zu leisten, sei erfolgreich
gewesen. Insgesamt hätten 5600 Personen dem Aufruf Folge geleistet.
Damit sei Mandrake zum ersten Mal seit 1999 Cash-Flow-positiv gewesen.

Bisher hat der Club dem Unternehmen 440000 Euro zusätzliche Einnahmen
beschert. Mandrakesoft hatte schon vor der Einführung des Mandrake
Club versucht, die finanzielle Lage des Unternehmens durch
Spendenaufrufe zu verbessern, was aber bei Investoren und
Geschäftspartnern nicht gerade auf Gegenliebe stieß.

Der Mandrake-Club bietet dagegen Nutzen fürs Geld. So können "Silver
Member", die zehn Dollar pro Monat zahlen, Star Office 6.0 downloaden,
auch andere kommerzielle Software soll angeboten werden. Der
Hauptzweck der Clubmitgliedschaft besteht laut Mandrakesoft jedoch
darin, das Überleben der Distribution und die Beiträge zu freien
Softwareprojekten zu sichern.

Mandrakesoft hat im Geschäftsjahr 2[PHONE NUMBER REMOVED] bei einem Umsatz von 3,5
Millionen Euro einen Verlust von 13,5 Millionen ausgewiesen. Seit Ende
2001 führt das Unternehmen ein Sparprogramm. Die Zahl der
Beschäftigten ist von etwa 150 auf weniger als 100 gesunken,
gleichzeitig soll zum Beispiel durch OEM-Geschäfte und
Online-Abonnements der Umsatz gesteigert werden.

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Aus: Linux-Magazin 8/02, Seite 20

Red Hat meldet Softwarepatente an

Red Hat ist zwar nach wie vor gegen Softwarepatente, wird aber selbst
verstärkt Patente anmelden. Dabei lässt Red Hat den bekannten
Kernel-Hacker Ingo Molnar mit zwei Patenten vorangehen: Zu Embedded
Protocol Objects, die im Webserver Tux Verwendung finden, und für eine
Methode, die Zugriffe aufs Dateisystem optimiert. Für diese und alle
künftigen Red-Hat-Patente ließ das Management das Versprechen
verbreiten, nicht gegen Software vorzugehen, die jene patentierten
Techniken enthält und unter einer "anerkannten Lizenz" steht.

Dazu zählen die GPL, die IBM Public Licence und andere, nicht aber die
LGPL und BSD-artige Lizenzen, da sie die Einbindung in proprietäre
Programme erlauben und den Patentschutz so aushebeln würden. Als Grund
für die Patente führt Red Hat an, sich gegen Konkurrenten schützen zu
müssen (siehe auch "Interview" , Seite 46).

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[Der Link zum PDF funktioniert derzeit nicht.]

Aus: Linux-Magazin 8/02, Seite 22

Argumente gegen Open Source

Argumentative Munition für Gegner freier Software liefert eine Studie
des konservativen US-Think-Tanks "Alexis de Tocqueville Institution".
Einem aufmerksamen, aber mit der Materie nicht vertrauten Leser muss
nach der Lektüre dieser Studie vor allem die GPL wie eine Bedrohung
des Abendlands vorkommen.

Als Gefahren werden beispielsweise die drei folgenden genannt:

* Schlechtere Qualität von Software, da die materiellen Anreize
  fehlen, guten Code zu entwickeln.

* Gefahren für die nationale Sicherheit bei der Verwendung von Open
  Source in Behörden.

* Mögliche Zerstörung des Wirtschaftskreislaufs in der
  Software-Industrie.

Mögen diese Implikationen auch teilweise absurd sein, so steht dennoch
zu erwarten, dass die in der Studie dargestellten Argumentationslinien
gegen Open Source in Zukunft bei diversen Lobbyisten öfter auftauchen
werden. Zudem lesen sich einige der Feststellungen als kaum verkappte
Handlungsanweisungen an Befürworter ausschließlich proprietärer
Software. So tauchen wiederholt Bemerkungen über die Zerstrittenheit
der Open-Source-Szene auf oder über die angebliche Tatsache, dass
große Hersteller proprietärer Software nicht mehr mit staatlichen
Institutionen zusammenarbeiten werden, wenn diese Open Source
einsetzen. Näheres ist auf
[http://www.adti.net/html_files/defense/opensource_whitepaper.pdf] zu
lesen.

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Aus: iX 9/02, Seite 30

Kostenbremse Linux

Von der Robert Frances Group, (RFG, www.rfgonline.com), einem auf den
IT-Bereich spezialisierten Marktforschungsunternehmen, stammt eine
Studie über die Kosten von Linux im Unternehmenseinsatz. Dazu
verglichen die Analysten die Total Cost of Ownership (TCO) eines
Webservers unter dem freien Betriebssystem (Apache, x86) mit
Alternativen auf Windows (IIS, x86) und Solaris (Apache, SPARC). Als
Basis der auf die ersten drei Jahre ausgelegten Berechnungen dient das
Konzept einer "Processing Unit", definiert als die Anzahl der
Serversysteme, die die jeweilige Lösung zum Bewältigen von 100000 Hits
pro Tag erfordert.

Wie die Gesamtkostenentwicklung über den Dreijahreszeitraum in der
Grafik zeigt, schießt Solaris im negativen Sinn den Vogel ab: im
dritten Jahr waren Kosten von über 560000 Dollar aufgelaufen, gefolgt
von Windows mit gut 190000 Dollar und Linux mit knapp 75000 Dollar.
Windows und Linux profitieren dabei von den mit 39000 Dollar
respektive 38000 Dollar im Vergleich zu SPARC-Systemen (387000 Dollar)
deutlich geringeren Anschaffungs- und Wartungskosten für die Hardware.
In Sachen Aufwendungen für Administration und Support liegen Windows
und Solaris gleichauf, Linux kommt hier mit gut 75 Prozent weniger
aus.

RFG empfiehlt Unternehmen, bei anstehenden Entscheidungen unbedingt
Linux-Projekte in die Betrachtungen einzubeziehen und gegebenenfalls
Pilotprojekte zur Evaluierung zu starten. Darüber hinaus sollten die
Entscheider prüfen, ob sich nicht durch Schulungsmaßnahmen des eigenen
IT-Personals weitere Einsparungen ergeben; in diesem Bereich haben die
Analysten den größten Kostenfaktor für die Linux-Lösung ausgemacht.

Inzwischen hat sich auch Microsoft von der jahrelang propagierten
These, Microsoft sei preisgünstiger als Linux verabschiedet. In einem
Bericht des US-Magazins VARBusiness über Microsofts Partnerkonferenz
Fusion 2002 in Los Angeles (www.varbusiness.com/file/36355.html) räumt
CEO Steve Ballmer ein, man habe keinen Weg gefunden, billiger zu sein
als Linux. Microsoft müsse daher umdenken und nicht mehr mit dem Preis
argumentieren. Vielmehr müsse man potenziellen Kunden den Mehrwert der
hauseigenen Produkt verdeutlichen, der - so Ballmer - zu geringeren
Gesamtkosten führe und so letztlich wirtschaftlicher sei.

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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