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OHA-Fragen (was: Re: [ox] Oekonux als Oekonux als Projekt)



Hi Karl et al!

2 days ago Karl Dietz wrote:
Am 31 Aug 2005, um 10:08 hat Hans-Gert Gräbe geschrieben:
Was will ich nun eigentlich sagen? :)

Mir deucht, du willst zu OHA-Fragen Stellung nehmen ;-) .

3.
Einige Seiten im Wiki sind vom editieren "geschützt" - klar das gibt
auch sicherheit. aber je mehr seiten "geschützt" sind, umso mehr
"kontrolle" ist da. und diese kontrolle muss nicht unbedingt sein...

Das sind außer den Systemseiten wie z.B. den Hilfeseiten nur ganz
wenige. In den Vorlagen vorgesehen ist es lediglich für die
Homepage-Seiten.

Der Schriebschutz ist ein MoinMoin-Feature, dass wir auch abschalten
können. Bitte dann einen entsprechenden Vorschlag auf [pox]
einbringen, damit wir es da erörtern können.

Klar, mailtechnisch bin ich hier präsent. Aber ich habe sozusagen
"nix zu sagen" - anders gesagt: ich habe "keine Macht" - was ich
gar nicht negativ sehe - das entspannt die Lage ein bisschen.

Ja, ich schätze das auch oft: Ich kann mich auch mal auf jemensch
anderes verlassen. Dazu braucht dieser jemensch dann aber auch die
entsprechende Macht.

hmmmm, das ist echt nicht einfach, das rüberzubringen, wie ich es
meine... ein anderes Beispiel wären für mich benni und thomas ug -
 die beiden waren weit näher dran an ox - und sie waren weit mehr
"enttäuscht" als sie ihre sicht der dinge nicht so durchbringen
konnten wie ich es hier bin - und so weiter...

Tja, was tut mensch, wenn mensch seinen Kopf nicht durchsetzen kann...

Anstatt stur meinen Kopf durchzusetzen versuche ich zu argumentieren.
Damit wird m.E. nachvollziehbar, warum ich etwas so oder so will. Und
ich versuche auf Arumente einzugehen. Und - wo möglich - versuche ich
durch Praxis zu zeigen. Auch bei einer Argumentation kann es natürlich
unterschiedliche Gewichtungen geben, aber so ist die Welt. So ist es
bei der Freien Software auch und das ist m.E. gut so.

Ob es besser wäre, wenn jedeR hier ihren Kopf nach Belieben
durchsetzen könnte? Ich glaube nicht.

Wichtig ist für mich halt, dass die Dinge transparent, bei Bedarf
beeinflussbar und - wenn möglich - änderbar bleiben. Im Internet ist
beides sehr viel leichter als in der weniger virtuellen Welt. Das ist
m.E. der einzige Weg, eine ungleiche Machtverteilung zu legitimieren
und Entfremdungsprozesse bereits im Keim erkennen zu können. Ebenfalls
wichtig dafür: Das Ziel, zu dem mensch sich zusammen findet. In
Freie-Software-Projekten ist dieses Ziel auch nur an der Oberfläche
einfach definiert: Die entsprechende Software zu entwickeln. Während
dessen gibt es auch haufenweise Entscheidungen, die so rum oder anders
rum getroffen werden können.

es bringt wenig, diese
mailerei, ich weiss es aus langen jahren - leute wie uli f. oder
andere, die tun es in dieser form gar nicht mehr - manche tun es
nur nicht mehr hier, sondern halt woanders. usw. usf. - es bringt
aber in meinen augen nix - wenn die "fast gleichen dinge" immer
wieder an neuen virtuellen orten begonnen werden - und nach einer
weile - eventuell wg. stress - geht mann frau weiter...

Das ist in der Tat das, was in der emanzipatorischen Szene Gang und
Gäbe ist. Ich beobachte das nun schon seit fast 20 Jahren und bin
mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ich über die vielen DejaVus
nicht mehr lachen kann, weil sie vor allem eins markieren: Stillstand.

Ein intrinsisches Problem emanzipatorischer Gruppen ist natürlich,
dass kritisch denkende Menschen nicht innerhalb einer Organisation
plötzlich aufhören kritisch zu denken. Dadurch gibt es zwar viel
Innovationspotential aber auch viel Reibungspotential - manchmal mehr,
als für die Organisation gut ist. Damit müssen wir wohl alle leben.

Aber ich denke auch: Wer etwas verändern will, sollte nicht bei jedem
kleinen Problem das Weite suchen. Von Außen ist nämlich i.d.R. xgar
nichts zu verändern. Etwas anderes ist es natürlich, wenn die Ziele
sich auseinander entwickeln.

...ein anderer ansatz: wenn in einem solchen kleinen haufen die
dinge nicht hinzukriegen sind, wie dann im grossen ?? - dann ist
so eine sache wie das was wir aktuell haben und sich "demokratie"
nennt vielleicht doch die variante, die den "grossen laden" am
besten am laufen hält... naja, oder auch nicht.

Hier wird m.E. wieder das gemeinsame Ziel wichtig. Und da wäre halt
für mich die Frage, was überhaupt ein gemeinsames Ziel von z.B. einem
Gebiet der Größe Deutschlands sein könnte. Außer Allgemeinplätzen kann
ich mir nur sehr Entfremdetes vorstellen - der Begriff der Nation z.B.
ist so ein Teil. Meine Antwort wäre also: Brauchen wir überhaupt
gesellschaftlich *solche* Strukturen? Wir brauchen sicher eine
Ozonloch-Maintainership und Leute, die sich um große Infrastruktur
kümmern. Aber brauchen wir dafür einen Staat?


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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