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Re: [ox] Vertrackte Antworten - Oekonux als Event, als Nicht-Event, als Projekt, als Verein und als Label (4)



Hi StefanMa, Liste!

Last week (12 days ago) Stefan Matteikat wrote:
4. Der Verein und das Label

Daß ich in den Verein geraten bin, hängt mit Sicherheit damit zusammen,
daß die Chemnitzer Konferenz irgendwie eben doch ein Event war; ich
fühlte mich in meiner Zusammengehörigkeit zu Oekonux jedenfalls wieder
bestärkt. Und da ich mir seit geraumer Zeit ein Bild verschaffe von der
Open-Source-Bewegung, fuhr ich natürlich auch zum Linux-Tag.

Das war nun wieder ein mindestens zweifacher Kulturschock: ich war
wieder im Westen, und ich war mitten drin in der Linux-Welt.

Was wirst du erst sagen, wenn wir die 6. Konferenz in New York
machen... Oder die 4. in Rom?

Der Eindruck, den ich in Karlsruhe vom Verein gewann, war also ganz
anders, als ich ihn erwartet hatte - er ist eben aus einer Mailingliste
hervorgegangen, damit man zusammen etwas machen konnte. Hier bestehen
auch Kulturunterschiede ? sowohl zwischen Ost und West, als auch
zwischen verschiedenen Sorten von Vereinen

Wichtig: Der Verein, so wie er ist, ist auch ein Ergebnis der
Oekonux-Debatte. Er ist ein notwendiges Übel, das wir in der heutigen,
bürgerlichen Gesellschaft für bestimmte Zwecke benötigen. Das Projekt
sind vor allem die Mailing-Listen, die lebende soziale Entität. Wer
den Verein anders haben will, müsste also auch die entsprechenden
Fehler in der Oekonux-Theoriebildung aufzeigen.

Aber welche Aufgaben hat nun der Verein im Zusammenhang mit Oekonux?
Bisher gibt es im wesentlichen zwei, die Sicherung der Infrastruktur und
die, Ansprechpartner für die Konferenzen zu sein, wobei ich mir im
letzten Punkt nicht ganz sicher bin.

Er ist vor allem ein juristisches Vehikel, dass bei Projekten von der
Größenordnung der Konferenzen m.E. notwendig ist. Ich trage jedenfalls
nicht Risiken von 10000EUR oder mehr persönlich. Weiter ist eine
Rechtsform für viele Sponsoren eine schlichte Notwendigkeit.

Außerdem bietet er sich als personenunabhängiger Träger für die
Infrastruktur an. Deswegen laufen die Domains und der Server auf den
e.V.

Es wäre zwar interessant, sich mit
der Infrastruktur zu beschäftigen, weil unter Umständen technische
Fragen auch eine Rolle gespielt haben können bei der Entscheidung um das
Wiki, das sei jetzt aber nur am Rande erwähnt - es gibt nämlich noch
einen dritten Aspekt: als ich mir die Lizenz des Wikis durchlas (das ist
schon länger her), stellte ich fest: die Verantwortung für die Inhalte
und das, was damit geschieht, trägt der Verein, und das ist völlig
richtig so.

Die entsprechende Passage aus
http://de.wiki.oekonux.org/Oekonux/Projekt/Wiki/Lizenz

  Definition von der Lizenzgeber

  Der Lizenzgeber ist die Oekonux-Community verkörpert durch die Leute
  auf der Mailing-Liste [pox]. Im Falle, dass eine juristische Person
  unbedingt gebraucht wird, wird der Projekt Oekonux e.V. diese Rolle
  übernehmen.

Es handelt sich hier um eine Definition, die eingeführt wurde, nachdem
ThomasUG deutlich gemacht hat, was es bedeutet, keine solche an
Projektinteressen gebundene Entität als Lizenzgeber zu haben. Es
bezieht sich auf die entsprechenden Begriffe der CC-Lizenz des Wikis.

Das gilt im Übrigen offenbar auch für die Mailingliste
(Danke, Karl, für diesen wichtigen Hinweis!).

Dazu gilt rechtsverbindlich wohl das, was im Impressum steht
http://www.oekonux.de/projekt/impressum.html

Und das heißt, jeder, der sich in den Vorstand wählen läßt, trägt die
volle Verantwortung für alles, was hier geschieht.

Meine Lesart: Soweit es Gesetze verletzt. Davon kann ich weit und
breit nichts sehen. Sollte aber strafrechtlich Relevantes in der durch
das Projekt geschaffenen Öffentlichkeit geschehen, sähe ich
Handlungsbedarf.

Ich könnte mich also,
selbst wenn ich jetzt wollte, in keiner Weise zurückziehen - daß solche
Konstrukte wie ?Fork? oder ?Maintainership? in bestimmten Situationen
tragen würden, sehe ich noch nicht.

Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Sollte jemensch hier
strafrechtlich Relevantes posten, wird es aus dem Archiv entfernt und
gut. Ähnliches gilt für die Wikis. Was übersehe ich?

(Das könnte unter Umständen auch
bedeuten, daß wir uns in der Tat auch um das Label noch unsere Gedanken
machen müssen).

Das müssen wir vielleicht aber m.E. bestimmt nicht in dem Rahmen, den
du hier spannst. All das sind Notwendigkeiten, die die bürgerliche
Gesellschaft nahe legt und ich für meinen Teil keinen Grund sehe, sich
dagegen zu stemmen. Wichtig ist m.E., diese Instrumente so zu nutzen,
dass maximale Offenheit für die zentrale soziale Entität möglich ist.
Das scheint mir mit den momentanen Konstrukten - incl. ihrer
Einordnung, Bewertung und Bedeutung - ganz gut gegeben.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

--
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does not take any information into account which may have
reached my mailbox since yesterday evening.

________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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