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Re: [ox] Potsdamer Denkschrift 2005



Die Tirade von AndreasFH kumulierte im Orwell'schen Statement:

es gibt keine predatoren!

So einfach ist das also:  Man definiert als Axiom "es gibt keine
Vergewaltiger", und schon ist die Welt glücklich und die
Vergewaltigungs-Opfer gibt es natürlich auch nicht.

So viel Naivität tut schon weh (v.a. den Opfern, und das sind im
Falle der Predators letztlich wir alle).  Cui bono?

Ob die Vertreter solcher Verbohrtheit selbst Predators im Schafspelz sind,
oder "bloss" auf Predator-Ideologien hereingefallene Naivlinge, ist
eigentlich im Resultat egal -- so oder so stehen sie einer echten
Korrektur der Machtverhältnisse im Wege.  Und das ist ja der Zweck
der Uebung...

Als i-Tüpfchen kam dann wieder das alte Strohmann-Argument, die
P/P-Dichotomie in die Ecke von Predator-Ideologien wie Stalinismus
und Faschismus zu stellen.  Hallo?  Warum sollte ausgerechnet die
historisch erste Theorie, die das Predator-Machtmonopol abschaffen will
(statt bloss ein Predator-Regime durch ein anderes Predator-Regime zu
ersetzen, wie alle bisherigen "Revolutionen"), eine Predator-Ideologie
sein??

Und betr. "Realsozialismus":  Natürlich behaupten alle gescheiterten
Ideologien, das Gescheiterte sei nicht "die Echte(TM)" Umsetzung ihrer
Ideologie gewesen, sondern eine falsche bzw. unfertige Umsetzung davon.
Logisch... "die Echte(TM)" Umsetzung kommt ja erst am St.Nimmerleinstag,
das gehört ja zum betrügerischen Design.


Vollends projizierend wird Andreas dann beim nächsten Strohmann:

du bist in fast ideologischer fixierung darauf versteift man müsse die
menschen ändern ("endpreadtorisieren") damit die schöne neue welt
entstehen kann. DAS ist historisch bewiesen flasch!!! alle totalitären
regime der vergangenen 100 jahre haben immer wieder genau das versucht,
das ist die totalitäre, personalisierende herangehensweise die
arbeitslager und schlimmeres füllt.

Andersherum:  Bei P/P ist es nicht notwendig (auch wenn es natürlich
hilfreich wäre), "die Menschen zu ändern", sondern es würde genügen,
die Machtverteilung zu ändern --> weniger Macht für Predators, mehr
Macht für Produzenten.

Die Menschen ändern (zu "alle sind gleich") wollte Marx & Co.,
und da gebe ich Andreas recht -- die Folgen davon sind verheerend.

Ausserdem ist der grosse Unterschied, dass Stalin, Mao und Hitler
die Menschen "ändern" wollten durch Umbringen der "falschen",
wohingegen bei P/P die "falschen" höchstens entmachtet werden.
Die Predators dürfen den ganzen Tag das tun was ihren "Werten"
am besten entspricht -- jagen und sammeln im Wald --, sie dürfen
nur nicht die Welt in den Abgrund steuern und den Produzenten
das Leben vergällen.  Aber sie dürfen sich natürlich auch ändern.


im stalisnismus genauso wie im faschismuss wurde versucht die reale welt
zu ändern indem man die gesellschaft mit zwang umbaute. (deswegen
bezeichnet man soetwas auch als totalitarismus)

Da die Mehrheit immernoch Produzenten sind, wäre es ein demokratischer
Umbau, sozusagen als Fortsetzung der Franz. Revolution.  Alles was es
braucht, ist Solidarität zwischen Produzenten.


das sapnnende an oekonux sind die überlegungen ob sich durch moderne
digitale produktion diese produktivkräfte bereits so entwickelt haben,
dass eine neue gesellschaft (ob kommunismus oder etwas anderes) mit
diesen neuen, gesteigerten produktivkraftverhältnissen entstehen könnte
und wie es aussehen könnte. das fehlt mir in dieser diskussion!

Wieso "fehlt"?  Genau das habe ich doch gesagt: Dank der Computertechnik
des 21.Jh. können die Produzenten sich selbst organisieren und so die
Predator-Bevormundung abwerfen.


Aber Marx's falsche Reihenfolge ist kein Versehen, sondern ein
Predator-Trick, um falsche Strukturen (zugunsten der Predators)
zu perpetuieren! -- Indem man die Leute bis zum St.Nimmerleinstag
vertröstet:  "Ihr müsst noch warten, bis zuerst die Produktion
'vervollkommnet' ist!"   Da dies mit falschen Strukturen _nie_
eintreten wird, können die Predators _ewig_ prassen...  Clever!

das hat marx niemals auch nur annähernd gesagt.

Dann hat HGG ihn wohl falsch zitiert:
Sehr gute Frage, zu der Marx in seinen jungen Jahren (in der "Deutschen
Ideologie" - wo er mit Engels ¸brigens gerade Ideologiekritik treibt!)
¸brigens schon eine Antwort hatte: Wenn eine Gesellschaft sich in der
Produktion von G¸tern vervollkommnet hat, dann steht als N?chstes die
"Produktion der Verkehrsformen der Gesellschaft" auf der Tagesordnung.
F¸r eine solche Gesellschaft hat er auch schon einen Namen parat:
Kommunismus.


du verfällst in genau
die selbe ungedult wie lenin! auch der glaubte man könne geschichte
"abkürzen" wenn man nur die richtigen leute an die macht bringt! boa!

Im damaligen Russland war das tatsächlich verfrüht, denn die Produktiv-
entwicklung war noch sehr rückständig.  Aber heute gehen wir doch von
einem ganz anderen Ausgangspunkt aus.  Es wäre Zeit, das zu merken...


es sind nie die handvoll "böser menschen" die es
zu überwinden gillt. es ist auch nicht "die falsche art zudenken" die
uns alle in das unglück stürzt. es sind immer die menschen die meinen
den anderen sagen zu können das sie das falsche denken die diese steine
ins rollen bringen.

Genau -- schuld sind nie die handvoll Vergewaltiger, schuld ist auch
nicht "die falsche Art zu denken" (Sexismus etc.), sondern Schuld sind
natürlich die Leute die meinen den anderen sagen zu können dass
Vergewaltigung falsch ist und wie sie sich davor schützen könnten.
Es gibt keine Vergewaltiger -- entweder sind wir alle welche oder
niemand!!!!   -- Orwell lässt grüssen.  Klarer hätte Andreas seine
Solidarität mit den Tätern gar nicht ausdrücken können.


es sind die gesellschaftlichen zwänge, die von der realen welt
determinierten konstanten, die unsere gesllschaften prägen nicht die
"juden", "die anwälte" oder "die rauchenden bösen alten männer in den
hinterzimmern".

Genau, wir alle werden von der "unsichtbaren Hand" (Adam Smith) gesteuert,
es ist eine Naturkonstante dass die Ausbeutung immer weitergeht!
Vorgestriger und asozialer geht's wohl nicht mehr.


es gibt keine predatoren! entweder sind wir alle welche oder niemand!!!!

Andreas sollte nur für sich selbst sprechen. ;-)


auch wenn das vermutlich wasser auf deine mühlen ist, war marx kein
pfarrerssohn sondern sein vater war konvertierter jude und marx
entstammt einer rabienerfamilie außerdem war sein vater anwalt (also die
menschenfressendsten und bösesten predatoren die _DU_ kennst!!)

Ich halte es für sehr problematisch, dass Andreas Juden (und erst noch
die konvertierten) hier pauschal zu den Predators zählt.  ;-}


kleiner tipp eins: www.google.de da findet man u.a.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx

Na gut, Pfarrersfamilie statt Pfarrerssohn, und Anwalt statt Pfarrer.
Kein wirklicher Unterschied bezüglich P/P...


kleiner tipp zwei: es kommt viel besser an, wenn man sich mit den
positionen und inhalten seiner gegner besser auskennt als diese.

Das trifft auf mich zu, verglichen mit den hiesigen naiven Meinungen
über die Ziele von Marx und Predators im allgemeinen.

(oder
wenigstens überhaupt damit beschäftigt hat) so kann man argumentativ
immernoch leute beeindrucken!

...ausser sie sind völlig verbohrt in Predator-Dogmen.

Gruss an alle von einem besorgten
Christoph



________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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