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[chox] aktuell - in Sachen Auto-ID (EPC) - ein Weg zu freien Produkten?



aus der Liste 48
 
    Datum: Tue, 24 Feb 2004 07:40:49 EST        
      Von: KXX4493553 aol.com    
  Betreff: Der Schnüffel-Chip

RFID-Chips in Metro-Payback-Kundenkarten versteckt

Ekkehard Jänicke   20.02.2004 

Datenschutz-Organisationen fordern Beendigung der unkontrollierten 
Einführung der "Schnüffel-Chips" 

Die Metro-Gruppe, der Marktführer unter den deutschen 
Einzelhandelskonzernen (Kaufhof Galeria, Saturn, Media Markt, real, 
Praktiker, extra etc.) testet seit knapp einem Jahr im 
Extra-Future-Store in Rheinberg bei Duisburg sogenannte "RFID-Tags", 
das sind kleine  "Schnüffel-Chips" [1] unter einigen Preisetiketten 
(Philadelphia Frischkäse, Pantene Shampoo und Gillette Rasierklingen) 
und versteckt in den Future-Store-Payback-Kundenkarten. 

Das Neue an diesen RFID-Chips ist, dass damit jeder angebotene bzw. 
verkaufte Gegenstand eine weltweit eindeutige Seriennummer bekommt und 
dass diese Chips per Funk und damit vom Verbraucher unbemerkt, auf eine 
Entfernung von ein bis zwei Metern gelesen werden können. Über einen 
solchen Chip in Kundenkarten könnten auch alle Verbraucher individuell 
ebenfalls mit einer eindeutigen Seriennummer ausgestattet werden. 
Menschen mit solchen Kundenkarten, aber auch Angestellte mit Chips auf 
ihren Dienstausweisen, die von den Antennen erfasst werden, könnten, 
wie ein aktueller Fall zeigt, heimlich ausgespäht werden, wenn sie über 
den "Lauschangriff" nicht in Kenntnis gesetzt werden und/oder die 
Antennen zum Auslesen unsichtbar in Türschwellen oder Treppengeländern 
integriert sind. 

Die Metro-Gruppe hat im Future-Store einen entscheidenden Schritt in 
Richtung "BigBrother-Gesellschaft" getan: Nur durch Zufall fanden die 
Bielefelder Datenschützer des  FoeBuD e.V. [2] Ende Januar diesen 
RFID-Chip in der Metro-Kundenkarte. Zusammen mit anderen Organisationen 
hatten sie dem Metro Future Store schon letztes Jahr den 
BigBrotherAward  verliehen [3], von dieser neuen Entwicklung ahnten sie 
damals noch nichts.  

Unter einem Röntgengerät sind der Chip (rechts unten) und die Antenne 
(die Streifen, die rechteckig um die Karte herumlaufen) zu erkennen   

Einen Tag vor der Entdeckung hatten die Datenschutzaktivisten zusammen 
mit ihrem Gast, der Verbraucherschützerin Katherine Albrecht von der 
amerikanischen Verbraucherorganisation  CASPIAN [4], den Future Store 
besucht. Sie waren offiziell vom Projektleiter und vom Pressesprecher 
empfangen worden. Während der Führung waren sie nicht auf den Chip in 
der Karte hingewiesen worden, obgleich das Thema des Besuchs die 
unzulässige Zuordnung von Daten der RFID-Chips zu einzelnen Personen 
war, die von der Metro stets bestritten wurde. Auch der im Future Store 
aufgestellte "Deaktivator" für die Chips ist (noch) eine Attrappe, da 
er die entscheidenden Daten, nämlich die eindeutige Nummer, nicht 
löscht, wie die FoeBud-Datenschützer berichten. 

Sie erheben die Forderung nach sofortigem Abbruch der unkontrollierten 
RFID-Einführung und der RFID- und Kundenkarten-Tests. Bund und Länder 
müssten die Einrichtung eines Gremiums aus Daten-, Verbraucher- und 
Umweltschützern sowie Bürgerrechtlern und Vertretern der Arbeitnehmer 
zur gesellschafts- und demokratieverträglichen Einführung der 
RFID-Techniken befördern. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, 
rufen nun Bürgerinitiativen, Datenschützer, Organisationen und 
Einzelpersonen zu einer Demonstration am 28.2.2004 in Rheinberg auf. 

Links 

[1] http://www.spychip.de
[2] http://www.foebud.org
[3] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/15939/1.html
[4] http://www.spychips.org/

Telepolis Artikel-URL: 
http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/te/16803/1.html 


kwp

_______________________
http://www.oekonux.de/



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