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Message 00800 [Homepage] [Navigation]
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[chox] (Fwd) [list48] jw zu krisis





Fly, Robin, fly Die neueste Spaltung in der Linken: »Krisis« ohne Robert 
Kurz Schwierige Situationen der radikalen Gesellschaftskritik bringen 
schwierige Befindlichkeiten der Linken hervor. Jetzt hat es auch die 
wertkritische Theoriezeitschrift Krisis erwischt. Robert Kurz, mit dessen 
publizistischer Position Krisis und der wertkritische Ansatz in der linken und 
bürgerlichen Öffentlichkeit weitgehend identifiziert wurden, ist zusammen mit 
der Mehrheit der bisherigen Krisis-Redaktion (darunter den beiden 
weiblichen Mitgliedern) durch einen regelrechten Putsch von Leuten aus der 
»zweiten Reihe«, wie es Kurz auszudrücken beliebt, hinausgeworfen und 
gewissermaßen von seinem eigenen Projekt enteignet worden; offenbar 
durch Rückgriff auf die formale Struktur des Trägervereins. Ein symbolischer 
Vatermord?



Robert Kurz ist oft seine Fähigkeit zur apodiktischen Zuspitzung und seine 
Vorliebe für polemische Formulierungen übel genommen worden, etwa in 
seiner radikalen Krisentheorie, in der Auseinandersetzung mit dem linken 
Bellizismus oder mit der Aufklärungsphilosophie. Doch die inhaltliche 
Relevanz seiner Position ist selbst bei den Gegnern unbestritten. Krisis ohne 
Robert Kurz, das dürfte auf einen Etikettenschwindel hinauslaufen, so als 
erschiene Konkret auf einmal ohne Gremliza.



Die bisherige Redaktionsmehrheit um Robert Kurz und die durch ihre 
Abspaltungstheorie zum bürgerlichen Geschlechterverhältnis bekannt 
gewordene Publizistin Roswitha Scholz wollen nun zusammen mit Teilen des 
Trägerkreises von Krisis ein anderes wertkritisches Projekt und eine neue 
Theoriezeitschrift mit veränderter Akzentsetzung auf den Weg bringen. 
Dabei sollen die letzten Eierschalen eines ableitungslogischen Objektivismus 
in der bisherigen Krisis-Theorie abgestreift und die Kritik der männlich-
weißen westlichen Subjektform vorangetrieben werden; gerade in Zeiten 
einer »prowestlichen« Hurra-Ideologie bis in die Linke hinein. Über die 
weitere theoretische Fundierung einer Kritik der »abstrakten Arbeit« als 
Substanz des Kapitalverhältnisses wollen die neuen Wertkritiker einen 
kritisch-solidarischen statt »linkspopulistischen« Bezug zu den aufkeimenden 
sozialen Bewegungen herstellen, das bürgerliche Geschlechterverhältnis im 
Kontext der globalen Krise verstärkt thematisieren und auch nicht davor 
zurückscheuen, Momente eines »strukturellen Antisemitismus« in den 
Bewegungen aufs Korn zu nehmen; allerdings in klarer Abgrenzung von der 
»antideutschen Ideologie« (so der Titel des jüngsten Buches von Robert 
Kurz). Man darf gespannt sein, wie diese Absicht in die Tat umgesetzt wird. 



(jW)
http://www.jungewelt.de/2004/04-08/021.php



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