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Fly, Robin, fly Die neueste Spaltung in der Linken: »Krisis« ohne Robert Kurz Schwierige Situationen der radikalen Gesellschaftskritik bringen schwierige Befindlichkeiten der Linken hervor. Jetzt hat es auch die wertkritische Theoriezeitschrift Krisis erwischt. Robert Kurz, mit dessen publizistischer Position Krisis und der wertkritische Ansatz in der linken und bürgerlichen Öffentlichkeit weitgehend identifiziert wurden, ist zusammen mit der Mehrheit der bisherigen Krisis-Redaktion (darunter den beiden weiblichen Mitgliedern) durch einen regelrechten Putsch von Leuten aus der »zweiten Reihe«, wie es Kurz auszudrücken beliebt, hinausgeworfen und gewissermaßen von seinem eigenen Projekt enteignet worden; offenbar durch Rückgriff auf die formale Struktur des Trägervereins. Ein symbolischer Vatermord? Robert Kurz ist oft seine Fähigkeit zur apodiktischen Zuspitzung und seine Vorliebe für polemische Formulierungen übel genommen worden, etwa in seiner radikalen Krisentheorie, in der Auseinandersetzung mit dem linken Bellizismus oder mit der Aufklärungsphilosophie. Doch die inhaltliche Relevanz seiner Position ist selbst bei den Gegnern unbestritten. Krisis ohne Robert Kurz, das dürfte auf einen Etikettenschwindel hinauslaufen, so als erschiene Konkret auf einmal ohne Gremliza. Die bisherige Redaktionsmehrheit um Robert Kurz und die durch ihre Abspaltungstheorie zum bürgerlichen Geschlechterverhältnis bekannt gewordene Publizistin Roswitha Scholz wollen nun zusammen mit Teilen des Trägerkreises von Krisis ein anderes wertkritisches Projekt und eine neue Theoriezeitschrift mit veränderter Akzentsetzung auf den Weg bringen. Dabei sollen die letzten Eierschalen eines ableitungslogischen Objektivismus in der bisherigen Krisis-Theorie abgestreift und die Kritik der männlich- weißen westlichen Subjektform vorangetrieben werden; gerade in Zeiten einer »prowestlichen« Hurra-Ideologie bis in die Linke hinein. Über die weitere theoretische Fundierung einer Kritik der »abstrakten Arbeit« als Substanz des Kapitalverhältnisses wollen die neuen Wertkritiker einen kritisch-solidarischen statt »linkspopulistischen« Bezug zu den aufkeimenden sozialen Bewegungen herstellen, das bürgerliche Geschlechterverhältnis im Kontext der globalen Krise verstärkt thematisieren und auch nicht davor zurückscheuen, Momente eines »strukturellen Antisemitismus« in den Bewegungen aufs Korn zu nehmen; allerdings in klarer Abgrenzung von der »antideutschen Ideologie« (so der Titel des jüngsten Buches von Robert Kurz). Man darf gespannt sein, wie diese Absicht in die Tat umgesetzt wird. (jW) http://www.jungewelt.de/2004/04-08/021.php ======================================= Yahoo! Groups Links Besuchen Sie Ihre Group im Web unter: http://de.groups.yahoo.com/group/list48/ Um sich von der Group abzumelden, senden Sie eine Mail an: list48-unsubscribe yahoogroups.de Mit der Nutzung von Yahoo! Groups akzeptieren Sie unsere http://de.docs.yahoo.com/info/utos.html ------- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message ------- _______________________ http://www.oekonux.de/
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