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[chox] heise online: CFP: Frankreich setzt sich international für Open Source ein



Diese Meldung aus dem heise online-Newsticker wurde Ihnen von "Helmuth
Supik <helmuth.s gmx.li>" gesandt. Wir weisen darauf hin, dass die
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CFP: Frankreich setzt sich international für Open Source ein

Bernard Benhamou, zuständig[1] für Zukunftsfragen und
Internetregulierung im Bereich der E-Government-Entwicklung im Büro des
französischen Premierministers, gab auf der Konferenz Computers,
Freedom & Privacy (CFP[2]) ein Plädoyer für Open Source ab. Das
E-Government wird sich seiner Ansicht nach als die wichtigste
Verbindung zwischen Staat, Bürgern und der Wirtschaft etablieren. Um
dieses Verhältnis fruchtbar zu machen, müsse zwischen allen Beteiligten
Vertrauen bestehen. "Für die meisten Systeme brauchen wir dafür
Gewissheit, dass die ausgetauschten Informationen Bestand haben und
unter demokratischer Kontrolle bleiben", erklärte Benhamou. Open Source
sei daher die beste Wahl, um Transparenz zu gewährleisten. Nur mit
Lizenzbedingungen für offenen Quellcode seien Monokulturen in der
Softwarewelt sowie damit einhergehende Kostenfallen effektiv zu
verhindern und Innovationen zu fördern.

Der Einsatz von freier Software ist für den französischen
Regierungsvertreter zu einer immens wichtigen politischen Frage
geworden. E-Government müsse unter einem sehr langfristigen Horizont
betrachtet werden: "Der Zugang zu den Daten muss auch in 100 Jahren
noch möglich sein", konstatierte Benhamou. Proprietäre Formate seien
dabei hinderlich. Zudem werde E-Government in den Entwicklungsländern
voraussichtlich ohnehin mit Open-Source-Software aufgebaut, um die
Lizenzkosten für proprietäre Computerprogramme einzusparen und
Übersetzungen in mehr Sprachen zu ermöglichen. Um auch in diese
Richtung den Datenaustausch sicherzustellen, komme man um freie
Software nicht herum. Zu guter letzt wird sich der Open-Source-Ansatz
auch bei Hardware mittelfristig durchsetzen, glaubt Benhamou. Derlei
Systeme würden von großen, verteilten Entwicklergruppen vorangebracht.

Tom Kalil[3], Berater des Kanzlers für Wissenschaft und Technologie der
University of California in Berkeley, bestätigte die Franzosen in ihrem
Kurs. Die Förderung von Open-Source-Software ist ihm zufolge ein
ideales Mittel, um den größten "Return on Investment" aus den
ausgegebenen Millionen für Forschung und Entwicklung zu ziehen. Denn
wenn die staatliche Unterstützung an die Veröffentlichung der Programme
unter Open-Source-Lizenzen gebunden werde, sei die freie Verfügbarkeit
der Ergebnisse gewährleistet. Mit derlei gezielten finanziellen Hilfen
könnte auch Software für Anwendungen im Bildungs- oder
Gesundheitsbereich entstehen, die einen hohen gesellschaftlichen, aber
nur geringen Vermarktungswert habe. Kalil denkt dabei beispielsweise an
Computeranwendungen, die der ansteigenden Zahl von Schülern oder
Erwachsenen mit Lese- und Schreibproblemen einen Ausweg aus dem
Analphabetentum zu weisen versuche.

Jason Matusow, Leiter des Shared-Source-Programm[4] von Microsoft,
pochte dagegen darauf, dass Regierungen keinen "korrekten" Weg für die
Produktion von Software vorgeben dürften. Die gewünschte Transparenz
habe nichts mit Rechten zur Modifikation von Applikationen und
Quellcode zu tun. Auch können offene Standards seiner Ansicht nach
Firmen nicht bestimmte Nutzungsweisen für die Software vorschreiben. 

Zur Konferenz Computers, Freedom & Privacy 2004 siehe auch:

Scharfe Kritik an vollständiger Netzüberwachung durch das FBI[5]
Persönliche Informationen wollen frei sein[6]
Big Brother Awards USA an übereifrige Terrorbekämpfer[7]
Trusted Computing als Paradies für Spyware?[8]
Tauschbörsennutzer unbeeindruckt von Klagewellen[9]
 (Stefan Krempl) /
 (jk[10]/c't)

URL dieses Artikels:
  http://www.heise.de/newsticker/meldung/46797

Links in diesem Artikel:
  [1] http://www.internet.gouv.fr/
  [2] http://www.cfp2004.org/
  [3] http://www.berkeley.edu/news/media/releases/2001/07/31_kalil.html
  [4] http://www.heise.de/newsticker/meldung/31394
  [5] http://www.heise.de/newsticker/meldung/46746
  [6] http://www.heise.de/newsticker/meldung/46750
  [7] http://www.heise.de/newsticker/meldung/46754
  [8] http://www.heise.de/newsticker/meldung/46789
  [9] http://www.heise.de/newsticker/meldung/46792
  [10] jk ct.heise.de

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