Die hier archivierte Mail kann, muss sich aber nicht auf den Themenkomplex von Oekonux beziehen.
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Thread: choxT01829 Message: 1/2 L0 | [In date index] | [In thread index] | |
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aus einer Einladung des Wiener DAO Wohlfühlzentrums die ich heute bekam: eine sehr schöne und gescheite Darstellung! Wasser auf die Mühlen von Oekonux-Theorien von der schönen Freiwilligkeit des FS-Programmierens? Gemach, gemach: ohne Futter spielt sich gar nix ab, erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral! Franz ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ein alter Mann wurde täglich von den Nachbarskindern gehänselt und beschimpft. Eines Tages griff er zu einer List und bot den Kindern einen Euro an, wenn Sie am nächsten Tag wiederkämen und Ihre Beschimpfung wiederholten. Die Kinder kamen, ärgerten ihn und holten sich dafür wieder einen Euro ab. Und wieder versprach der alte Mann, wenn ihr wiederkommt, dann gebe ich euch 50 Cent. Und wieder kamen die Kinder und beschimpften ihn gegen Bezahlung. Als der alte Mann sie aufforderte, ihn auch am nächsten Tag zu ärgern, dafür bekämen Sie 20 Cent, waren die Kinder empört: für so wenig Geld wollten sie ihn nicht beschimpfen. Von da an hatte der alte Mann seine Ruhe. Dieses Beispiel widerlegt eigentlich eines der fundamentalsten Lerngesetze der Psychologie, nämlich dass positive Verstärkung, also Belohnung zu besserer Leistung führt. Weitere darauffolgende Untersuchungen bewiesen dass, wenn Kindern beispielsweise eine Belohnung, wie Kinokarten, für eine Hilfestellung einem kleineren Kind gegenüber angeboten wurden, die Leistungen mit der Zeit abnahmen, die Unzufriedenheit der Kinder mit Ihrer Tätigkeit hingegen zunahm. Die Kontrollgruppe, nämlich Kinder die einfach nur gebeten wurden, etwas für andere zu tun, waren motivierter und behielten auch das Interesse an ihrer Aufgabe. Erklärung hierfür ist, dass äussere Belohnung die innere Motivation hemmen kann, man handelt nicht mehr, weil man eine Handlung sinnvoll findet bzw. ihr einen persönlichen Sinn verleiht, sondern weil es eine Belohnung dafür gibt, also aufgrund einer äusseren Motivation. Der Reiz, die Spannung und Neugier, die eine solche Handlung begleiten, gehen dadurch verloren. Diese Erkenntnis bedeutet nicht, dass man überhaupt nicht mehr loben soll. Man soll jedoch keine Belohnung an eine direkte Handlung koppeln z.B. ?wenn Du die Hausaufgaben gemacht hast, darfst Du nachher fernsehen.? Besser ist jemanden erst nach getaner Arbeit zu loben und zu ermutigen, dann nehme ich dem anderen nicht die Kontrolle über seine eigenen Handlungen und auch nicht die scheinbar natürliche Neugier als Bedürfnis nach Selbstmotivation. Miriam Vitzthum _______________________ Web-Site: http://www.oekonux.de/ Organization: http://www.oekonux.de/projekt/ Contact: projekt oekonux.de
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