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Message 02131 [Homepage] [Navigation]
Thread: choxT02131 Message: 1/1 L0 [In date index] [In thread index]
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[chox] Dichter und Denker a. D.



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   Mit Donald Rumsfeld verliert die Politik ihren größten
   philosophischen Aphoristiker



       Als Politiker mag Donald Rumsfeld umstritten gewesen sein,
       jedenfalls möchte wohl niemand als Architekt des Irak-Kriegs in
       die Geschichtsbücher eingehen. Als Poet Laureate der neueren
       amerikanischen Außenpolitik ist Rumsfelds Rang indes
       unbestritten. Hier eine Auswahl klassischer Sentenzen und
       Gedichte aus dem reichen êeuvre des geschassten
       Verteidigungsministers.



       "Wir wissen mit Sicherheit, dass Osama bin Laden entweder in
       Afghanistan ist oder in einem anderen Land oder tot."



       "Wir wissen, wo sie (die irakischen Massenvernichtungswaffen)
       sich befinden. In der Gegend um Tikrit und Bagdad und östlich,
       westlich, südlich und etwas nördlich."



       "Der Tod neigt dazu, eine deprimierende Sicht des Krieges zu
       vermitteln."



       "Dinge passieren." (Über die Plünderungen im Irak nach der
       US-Invasion.)



       "Berichte über Ereignisse, die nicht eingetreten sind,
       interessieren mich immer. Wie wir wissen, gibt es bekanntes
       Wissen und Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wie
       wir auch wissen, gibt es bekanntes Unwissen. Soll heißen: Wir
       wissen, es gibt Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch
       Unwissen, von dem wir nichts wissen. Die Dinge, die wir nicht
       wissen - wir wissen sie nicht."



       "Wie Sie wissen, ziehen Sie in den Krieg mit der Armee, die Sie
       haben, nicht mit der, die Sie gerne hätten oder die sich für
       später einmal wünschen."



       "Ich stehe übrigens acht bis zehn Stunden am Tag, warum ist das
       Stehen auf vier Stunden begrenzt?" (Anmerkung zu den
       Verhörmethoden in Guantanamo, wo Gefangene stundenlang in
       unbequemen Positionen verharren müssen.)



       "Außenminister Colin Powell und ich sind uns über jedes einzelne
       Thema einig, das diese Regierung betrifft, mit Ausnahme der
       Angelegenheiten, wo Colin noch am Lernen ist."



       "Sie denken bei Europa an Deutschland und Frankreich? Ich nicht.
       Für mich ist das das alte Europa."



       "Ich würde nicht sagen, dass die Zukunft weniger vorhersagbar
       ist als die Vergangenheit. Die Vergangenheit war nicht
       vorhersehbar, als sie begann."



       "Wenn ich die Antwort weiß, werde ich Ihnen die Antwort sagen,
       und wenn nicht, dann werde ich bloß clever antworten."



       "Hin und wieder stehe ich hier - und tue etwas. Dann denke ich
       mir: Was in aller Welt mache ich hier? Das ist eine Überraschung."



       "Die Dinge laufen nicht notwendigerweise kontinuierlich ab. Die
       Tatsache, dass sie irgendetwas anderes als kontinuierlich sein
       werden, sollte nicht als Pause wahrgenommen werden. Es wird
       Dinge geben, die die Leute sehen, es wird Dinge geben, die die
       Leute nicht sehen. Und das Leben geht weiter."



       "Und glaube ich, dass das geschehen wird? Ja, es gibt eine
       Chance, dass das geschieht. Wird es mit Sicherheit geschehen?
       Wer weiß."



       "Wir aßen zu Abend, gingen zu Bett. Und ich glaube, er kam rein,
       und irgendwer fragte: Willst du einen Film sehen? Ich wollte
       keinen Film sehen. Ich weiß nicht, ob es diese Nacht war, aber
       es war eine dieser Nächte. Wie auch immer, das letzte, was ich
       brauche, ist ein Film. Mein ganzes Leben ist ein Film."



       "Sie sahen, was in Afghanistan geschah: Die Menschen liefen auf
       die Straße, und sie waren fröhlich, und sie hatten Ballons, und
       sie spielten Musik, und sie begrüßten die USA. Denn jedermann
       weiß: Die Vereinigten Staaten wollen den Irak nicht besetzen."



       "Alles, was ich sage und nicht hätte sagen sollen, habe ich nie
       gesagt. Ich möchte, dass Sie das verstehen. Sofort."



       "Wenn man morgens aufsteht in dieser verkommenen Welt, riskiert
       man, dass es einen gibt, der lügt, und einen, der falsch
       beschreibt, was man tut."



       "Die Umfragen gehen auf und ab, sie drehen sich wie ein
       Wetterhahn. Sind interessant, so denk ich mal. Ich aber schaue
       nicht hin."



       "Ich weiß nicht, wie oft ich schon in Guantanamo Bay war, aber
       es war oft. Und häufig war es im Sommer, als ich Pilot in der
       Navy war. Und das war die Zeit, bevor es Klimaanlagen gab. Und
       es ist schon toll, den Leuten geht"s echt gut. Sehen Sie, es
       gibt viele Menschen in Kuba ohne Klimaanlage. Ich weiß, das wird
       Sie überraschen! Aber ich war in Washington, bevor es
       Klimaanlagen gab. Und die Fenster ließen sich öffnen! Es ist
       schon toll."



       "Man hat mich über diese Sache informiert, bevor ich herkam. Ich
       bin sie noch nicht durchgegangen. Sie ist aber sehr interessant.
       Lassen Sie mich also versuchen, sie in einen Kontext zu bringen,
       und dann schau" ich, ob ich sie beantworten kann. Ich habe keine
       Ahnung, worum es geht."



       "Ich stehe zu dem, was ich gestern gesagt habe. Ich weiß zwar
       nicht, was ich gesagt habe, aber ich weiß, was ich denke, und
       ich denke, genau das habe ich gesagt."



       "Wie wird es enden? Es endet. Das ist es."



       Zusammengestellt von Nicolas Richter und Felix Denk


Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.259, Freitag, den 10. November 2006 , Seite 13
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