Message 00513 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT00509 Message: 2/2 L1 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[ox] Re: [ot:gplgesellschaft] Kommentar zu Abs. 33



-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA1

On Thu, 27 Apr 2000 torsten_woellert web.de wrote:

Kommentierter Absatz:

http://www.opentheory.org/proj/gplgesellschaft/v0001.phtml#33

(33)
[...]

Kommentar:

http://www.opentheory.org/proj/gplgesellschaft/v0001.phtml#33.1

(33.1)
Alles richtig, nur klingt das \"Profite schlagen\" unnötig negativ.

Wieso negativ? Natürlich geht es auch Firmen wie Cygnus darum, Profit zu
machen / zu schlagen. Siehe hierzu etwa den Aufsatz von Michael Tiemann
"Future of Cygnus Solutions" in "Open Sources", O'Reilly 1999,
p.71ff. Dort preist Tielman das Manifesto von RMS, um dann sofort zu
sagen: "Suffice to say that on the surface, it read like a socialist
polemic, but I saw something different. I saw a business plan in
disguise." (p.72). Was bitte ist ein Geschäftsplan anderes als eine
Methode, Profit zu machen? Auch hier sollte das Kind ruhig beim Namen
genannt werden.
Da ja in einer der Fussnoten der GPL-Gesellschaft (oder im
Linux-wertlos-Aufsatz?) auch explizit auf das Versäumnis RMS's hingewiesen
wird, der kommerziellen Nutzung und *Verwertung* von GPLter Software
entgegenzutreten, wäre das Nichtbenutzen des Begriffs "Profit
schlagen" hier unnötig lasch.

Immerhin treiben diese Firmen auch die technische Weiterentwicklung
geGNUter Software voran und bereichern damit die *Public Domain*. Dieser
                                                   ^^^^^^^^^^^^^^^
Siehe hierzu http://www.gnu.org/philosophy/categories.html "Categories of
Free and Non-Free Software". Der Begriff "Public Domain" ist gerade mit
freier Software *nicht* gemeint.

Paradox erscheinende Aspekt scheint mir völlig neu zu sein und verdient
sicher eine eingehendere Betrachtung. Warenwirtschaftlich erzeugtes und
scheinbar völlig rational-egoistisch handelndes Kapital fördert die
Erzeugung prinzipiell nicht warenförmiger Güter. Ist das alles nur Hype
oder steckt mehr dahinter?  Im Übrigen werden uns die erwähnten sekundären
Effekte wohl dauerhaft erhalten bleiben: Es geht doch letztendlich um die
Reduzierung von subjektiv wahrgenommener Unsicherheit und Komplexität (nach
dem Motto: Da weiss man was man hat.) durch den Aufbau von Marken usw.

Wem geht es darum? Dem Kunden? Dem Entwickler? Dem M$-Hasser? Ich würde
nicht meinen, dass es bei der Entwiklung von freier Software um eine
Marktdurchdringung und die Etablierung von Marken im Interesse des Kunden
gehen darf. Lieber ein paar Schwierigkeiten bei der Installation und noch
nicht perfekte Programme, als schleichende Abkehr vom Gedanken der freien
Software a la Linux == KDE == QT und der Positionierung von Produkten wie
Corel-Linux, die den Benutzer für dummm verkaufen.

Gruss
Lutz

- -- 
+------------------------------------------------------------------+
| LutzH <me privacy.net>          PGP/GnuPG key ID 0x6EBDA359 |
| "Evil is even, truth is an odd number and death is a full stop." |
+-------------------------------------------------- Flann O'Brien -+

-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
Version: GnuPG v1.0.1 (GNU/Linux)
Comment: For info see http://www.gnupg.org

iD8DBQE5CHXmzQ+com69o1kRAu4VAKCo+yKWwJmTT8F+pn2NWCprU3nw9wCg1Bzu
oQ01hQLced9AC7C0SBqQc2I=
=NbT1
-----END PGP SIGNATURE-----


---------------------
http://www.oekonux.de/



[English translation]
Thread: oxdeT00509 Message: 2/2 L1 [In index]
Message 00513 [Homepage] [Navigation]