Re: [ox] Eigentum
- From: Stefan Merten <smerten dialup.nacamar.de>
- Date: Sun, 05 Nov 2000 23:53:26 +0100
Hi Markus und Liste!
Sehr gerafft nochmal diesen Punkt.
Yesterday Markus Lauber wrote:
Stefan Merten wrote:
Unter Überflußbedingungen wie sie z.B. die Freie Software schafft, ist
das kommunistische Prinzip "JedeR nehme sich, was sie braucht" aber
offenbar das einfachste "Verteilungs"prinzip.
Wenn jetzt noch die wissenschaftlich-technische Revolution uns den
Replikator zur Verfuegung stellt, bin ich ueberzeugt. Ist es nicht gerade
ein spezielles Kennzeichen von Software, MP3 Musik usw. dass sie mit absolut
vernachlaessigbaren Kosten reproduziert werden koennen, waehrend das bei
Computern, Autos, Krankenhaeusern usw. eher nicht der Fall ist?
Fakt ist jedenfalls, daß schon im Kapitalismus die Kosten im Sinne
vergegenständlichter Arbeit in einem Produkt immer schon sinken.
Bisher wurde das durch Marktausweitungen und Kriege kompensiert, aber
das ist nicht mehr in Sicht.
Seit der mikroelektronischen Revolution hat sich das Tempo der
Verwohlfeilerung so sehr gesteigert, daß die Arbeitslosigkeit immer
stärker wächst und mittlerweile die angesagte Prekarisierung schon die
Spatzen von den Dächern pfeifen.
Computer werden auch in gängiger Währung immer billiger obwohl ihre
Leistung sprunghaft steigt. Autos werden zwar nicht wesentlich
billiger, aber dafür steigt deren Ausstattungsfülle in atemberaubendem
Tempo. Daß Krankenhäuser noch nicht sehr viel billiger geworden sind,
liegt wohl daran, daß hier die Produktivität noch nicht so stark
gestiegen ist. Daß das nicht so sein muß, zeigt Japan, wo auch im Bau
immer mehr Roboter eingesetzt werden.
In der GPL-Gesellschaft denken wir uns diese Entwicklung gerade
verlängert vor. In die heutige Realität übersetzt heißt das: Nieder
mit den Arbeitsplätzen - laßt die Roboter ran.
Mit li(e)bertären Grüßen
Stefan
PS: Schon seit vielen, vielen Jahren bin ich übrigens der Meinung, daß
Arbeit, die von Maschinen gemacht werden kann, menschenunwürdig ist
:-) .
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