Message 01345 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT01345 Message: 1/1 L0 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

[no subject]



Hallo Leute,

ich bin von einigen darauf hingewiesen worden, daß meine Replik auf Ralf Kraemer wegen den Umlauten und Sonderzeichen nicht lesbar ist und daß sie zu lang ist und daher zwei Teile besser sind.
Daher nochmals, jetzt hoffentlich besser lesbar.
CF

Replik auf Ralf Kraemers Kritik an »Die Anwendbarkeit der Werttheorie in der Informationsgesellschaft« (C. Fuchs) vom 13.11.2000 Teil 1

Wenn wir ueber produktive und unproduktive Arbeit sowie ueber Wissenschaft oder Wissensarbeit sprechen, so sollten zunaechst die Pre-Suppositionen geklaert werden. Also vor allem, was unter Wissen und Wissenschaft verstanden wird. Wird von falschen Grundkategorien ausgegangen, so eruebrigt sich jede Kritik. Als individuelle Information koennen die Meinungen, Werte, Erkenntnisse, Schlussfolgerungen, Normen, Regeln, Grundsaetze, Deutungen, Vorstellungen, Ideen und Erfahrungen einer Person bezeichnet werden. Es handelt sich dabei nicht um statische Kategorien, sondern um sich dynamisch veraendernde Informationen. Individuelle Meinungen und Werte veraendern sich beispielsweise auf Grund neuer Erfahrungen permanent. D.h. nicht, dass sie notwendigerweise permanent instabil sind und es daher z.B. keine Anhaengerschaft von Ideologien geben kann, sondern dass neues Wissen und neue Erfahrungen unsere Meinungen und Werte anreichern und verfestigen, aber auch radikal veraendern koennen. Die Konstitution oder Veraenderung individueller Information erfolgt auf der Grundlage von elementaren Informationen wie kommunizierten Meinungen anderer oder neuangeeignetem Wissen aus Buechern, Medien, Gespraechen usw. Unter Wissen kann eine Form von Information verstanden werden, die systematisiert oder integriert wurde. Diese Integration kann zunaechst rein kognitiv vor sich gehen. Ich bilde mir auf Grund individueller Information eine Realitaet, mit der ich die Welt beschreibe. Individuelle Wissensproduktion ist also ein kognitiver Prozess, der aber immer eine soziale Dimension hat. Denn individuelles Wissen wir meist im Rahmen von sozialen Beziehungen und der Auseinandersetzung mit individueller Information Anderer und sozialem Wissen gebildet. Selbst wenn ich ein Buch lese und im Erkenntnisprozess neues individuelles Wissen schaffe, so ist dies zwar kein sozialer Prozess, aber ich setze mich mit vergegenstaendlichtem, gesellschaftlich verfuegbar gemachtem Wissen auseinander. Wissen existiert niemals ausschliesslich individuell oder vergegenstaendlicht, sondern schliesst immer soziale Verhaeltnisse mit ein. Soziales Wissen entsteht nun dadurch, dass Erkenntnisse verallgemeinert und gesellschaftlich gemacht wird. Individuelles Wissen wird dazu sozial integriert. Schreibe ich Erkenntnisse nur fuer mich auf einen Zettel oder speichere sie in meinen Computer, so mag dies individuelles Wissen repraesentieren, es ist aber noch kein verallgemeinertes, soziales Wissen. Sozial wird das Wissen erst, wenn ich es verallgemeinere, anderen zugaenglich mache etc. Veroeffentliche ich meine Zettelnotizen also als Buch, so werden sie zu sozialem Wissen. Genauso, wenn ich den Zettel anderen zum Lesen gebe oder mit FreundInnen individuelles Wissen austausche. Was koennte nun Wissenschaft und wissenschaftliche Arbeit sein? Wissenschaft ist sicher nicht einfach die Schaffung von Wissen. Denn dann waere eben jedeR WissenschaftlerIn. Wissenschaft ist auf einer abstrakten Ebene die Verallgemeinerung von neu geschaffenem Wissen mit Bezugnahme, Analyse und Kritik auf das im Kontext dazu bereits existierende soziale Wissen. Schreibe ich einen Roman oder ein Kinderbuch, so ist dies keine wissenschaftliche Arbeit. Auf einer konkreten Ebene kann nun Wissenschaft in ihrer kapitalistischen Daseinsweise analysiert und kritisiert werden. Hier erfuellt ein Grossteil der wissenschaftlichen Arbeit eine von polit-oekonomischen Verhaeltnissen und Gegebenheiten nicht unabhaengige Funktion. Der General Intellect, das allgemeine gesellschaftliche Wissen wird zu einer Basis des Produktionsprozesses. Wissenschaft ist daher nicht neutral oder frei, sondern frei, eine Basis der Kapitalakkumulation herzustellen. Was nicht auch heisst, dass eine kritische Wissenschaft nicht moeglich waere, denn die Verkopplung von kapitalistischer Produktion und Wissenschaft stellt keine Totalitaet dar, auch wenn sie im Postfordismus tendenziell zu einer wird. Wissensarbeit kann nun als Schaffung, Verarbeitung, Weiterverwendung und Instandhaltung von gesellschaftlichem Wissen bezeichnet werden. Nun ist aber genauestens zu differenzieren, welche Wissensarbeit produktiv ist und welche unproduktiv. Denn derartige zusammenfassende Kategorien sagen auf Grund der Komplexitaet und Differenziertheit der heutigen Arbeitswelt nichts ueber einen fuer alle subsumierten Taetigkeiten verallgemeinerbaren Verwertungsprozess aus. Es kann nicht gesagt werden, dass nur Arbeit im Produktionsbereich produktiv ist, alle Dienstleistungen oder jede Wissensarbeit als unproduktiv zu erachten sind etc. So einfach verhaelt es sich heute eben nicht. Wenn ich davon gesprochen habe, dass Wissenschaft keine abstrakte wertschaffende Arbeit ist, so habe ich zunaechst jene an oeffentlichen Institutionen gemeint. Nichtsdestotrotz stellt sie auch hier eine wesentliche Basis der Kapitalakkumulation dar. Diese Arbeit ist Ware, indem sie sich gegen Lohn tauscht. Daher hat sie einen Tauschwert. Aber das entstehende Produkt hat keinen Tauschwert, es wird der Allgemeinheit nahezu gratis zur Verfuegung gestellt. Auch dem Kapital. Es entsteht hier kein Mehrwert, ich denke, da stimmst du mir zu. In meiner Arbeit war an dem meisten Stellen diese oeffentliche Wissenschaft gemeint, vielleicht wurde dies nicht ganz deutlich. Wie sieht es nun mit Arbeit in Forschungsabteilungen kapitalistischer Konzerne aus. Diese Forschungsarbeit wird fuer das Kapital direkt nutzbar, die oeffentlich-wissenschaftliche Arbeit ist es nur indirekt. Nun kann darueber diskutiert werden, ob diese direkte Forschungsarbeit fuer das Kapital ueberhaupt als Wissenschaft bezeichnet werden soll, denn was hier maximal nur eine untergeordnete Rolle spielt, ist der Diskurs ueber geschaffenes Wissen, die Auseinandersetzungen theoretischer Schulen, eine kritische Aufarbeitung bestehenden Wissens und die Bezugnahme darauf. Wesentlich ist die Generierung von fuer das Kapital unmittelbar nutzbarem Wissen. Ist diese Arbeit nun mehrwertschaffend? Du meinst ja. Ich denke, dass dies genau differenziert gehoert. Der Mehrwert ist zunaechst nur das »Inkrement ueber den urspruenglichen Wert« (MEW 23, S. 165). Das ist eine Dimension. Eine andere ist aber, dass der Mehrwert nur dadurch existieren kann, dass er Selbstzweck ist, also sich verwertender Wert. Der Mehrwert ist keine statische Kategorie, sondern eine dynamische, die nur durch die sich stets erneuernde Bewegung des Kapitals erklaert werden kann. Ohne Akkumulation des Kapitals existiert der Mehrwert nur in der ersten Dimension, wir muessen allerdings fuer den Spaetkapitalismus klarerweise in vielerlei Hinsicht von einer erweiterten Reproduktion ausgehen. Natuerlich hat diese Forschungsarbeit nun einen Tauschwert, sie tauscht sich gegen Geld. Aber produziert sie Mehrwert? Nicht ja, sondern ja und nein! Das entstehende materielle oder immaterielle Produkt ist zumeist noch keine Ware, die auf dem Markt verkauft wird und mit anderen Waren konkurriert. Sie ist nur fuer die exklusive Nutzung durch den kapitalistischen Konzern bestimmt. Es kann daher noch keine Akkumulation des Kapitals stattfinden, da wir erst in einer reinen Forschungsphase sind. Ein entstehender Mehrwert kann hier also auch noch keine Selbstzweckdimension haben. Der/Die Forschende waere also in diesem Sinn keinE produkiv-mehrwertschaffendeR ArbeitendeR. Das produzierte Wissen ist in seiner Abstraktheit auch noch nicht akkumulierbar, sondern nur die Basis eines akkumulierbaren Outputs. Es folgt erst eine weitere Phase, bis eine marktfaehige Ware hergestellt wird. Das dafuer benoetigte Wissen wurde nur einmal erzeugt, das ist eben seine vorteilhafte Eigenschaft. Es ist nicht akkumulierbar, die nun entstehende Ware schon. Sie tauscht sich auf dem Markt gegen Geld, aller produzierter Mehrwert bekommt so eine Selbstzweckdimension. Die Forschungsarbeit allein fuehrt noch nicht zu dieser Ware mit Tauschwert, das Produkt dieser reinen Forschungsphase hat keinen Tauschwert (sehr wohl aber die dafuer aufgewandte lebendige Arbeitskraft), daran halte ich fest. EinE ForscherIn allein produziert keine Ware, er/sie stellt nur eine Basis dafuer her. Diese Ware kann nur durch einen kooperativen Prozess entstehen. Die Forschenden sind einerseits produktive Arbeitende, wenn die kooperative Dimension hinzugenommen wird, unproduktive Arbeitende ohne die kooperative Dimension (da dann die Selbstzweckhaftigkeit entfaellt). Nicht soziales Wissen wird hier verkauft, sondern seine Vergegenstaendlichung. Das hergestellte soziale Wissen ist zwar systematisiert, aber noch nicht in einer Ware mit Tauschwertcharakter vergegenstaendlicht. Ich wuerde nicht so einfach sagen, dass diese Forschenden produktive Arbeitende sind. Es kann uebrigens auch nicht die EINE Marxinterpretation geben, die uns sagt, ob sie nun produktiv, unproduktiv oder beides sind. Es gibt viele Interpretationen davon, eine als »Wahrheit« zu setzen waere stalinistische Taktik. Fuer mich ist meine wahr, d.h. aber nicht, dass ich einen allgemeinen Wahrheitsanspruch erhebe und andere Interpretationen nicht akzeptieren kann. Interessant, dass es andere gibt. Ich erachte beispielsweise die Taktik der Krisis, die »richtige« Marxinterpretation zu beanspruchen, als problematisch. So stellen sie etwa Michael Heinrich als »Gotteslaesterer« hin, da er Marx anders interpretiert. Muessig, ueber so etwas zu streiten. Problematisch, andere Interpretationen nicht zulassen zu wollen. Mir hat dann gut gefallen, dass Heinrich das als stalinistisch bezeichnet hat. Peter Fleissner sieht die Akkumulierbarkeit des Outputs als wesentliches Kriterium fuer die Mehrwertproduktion. Soziales Wissens, das zwar systematisiert ist, aber sich nicht vergegenstaendlicht, ist z.B. nicht akkumulierbar. Das von den in unserem Beispiel fuer das Kapital Forschenden erzeugte und noch nicht vergegenstaendlichte Wissen ist z.B. nicht akkumulierbar. Es wurde hier auch noch keine Ware hergestellt, die sich auf dem Markt gegen Geld tauscht. Du meinst nun aber, dass entscheidend ist, dass Geld akkumulierbar ist. Schon, aber dazu muss in der Zirkulation W-G erfolgen. Du nimmst m.E. nach unrealistischer Weise an, dass die erweiterte Reproduktion so funktionieren kann, dass nicht immer die gleiche Ware produziert wird. Dies ist aber m.E. tatsaechlich kaum der Fall. Die Selbstzweckdimension des Mehrwerts ist nur mit einem akkumulierbaren Output moeglich. Nehmen wir als Beispiel die Produktion einer nicht massenhaft hergestellten Spezialsoftware, die fuer einen einzelnen Einsatzbereich massgeschneidert wird. Hier ist das klassische Schema der erweiterten Reproduktion einfach nicht anwendbar. Man/Frau kann nicht davon ausgehen, dass Marx ein Schema zur Verfuegung gestellt hat, dass fuer immer und ewig in genau dieser Art und Weise gilt. Marxens Beschreibungen entsprechen der Zeit, zu der er lebte, dem heutigen Kapitalismus aber nur mehr bedingt. Theorie ist eben nicht starr, sondern muss sich mit gesellschaftlicher Veraenderung weiterentwickeln. Genauso die Wertkritik. Das wird aber von vielen meist zu wenig beruecksichtigt. Die »Individualsoftware« ist nicht akkumulierbar, da sie eben nur einmal hergestellt und verkauft wird. Der Mehrwert hat hier keine Selbstzweckdimension. Akkumulation des Kapitals basiert auf der immer erneuten Produktion einer Warenart. Was du beschreibst, ist der Abbruch eines Reproduktionsprozesses und der Entzug eines Teils des Kapitals als Basis eines anderen Akkumulations- oder Reproduktionsprozesses. Die Herstellung einer Individualsoftware ist kein Akkumulationsprozess, die Herstellung der immer gleichen Massensoftware, um immer mehr Geldkapital anzuhaeufen, schon. Stellt eine Firma nun nur Individualsoftware her, so sind dies lauter einfache Reproduktionsprozesse, aus denen immer ein Teil des Kapitals als Basis fuer einen anderen Produktionsprozess entzogen wird. (Re-)Produktionsprozess meint fuer mich nur die (Re-)Produktion einer Warenart, sonst gaebe es nur einen gesellschaftlichen Produktionsprozess und jede differenzierende Untersuchung waere hinfaellig: Revenue dient auch dem Zweck der Konsumtion von Waren durch Kapitalisten. Revenue als ein Ergebnis eines Produktionsprozesses fliesst also in viele andere Produktionsprozesse ein. Genau das beschreibst du. Ich sage deshalb aber nicht, dass das alles zusammen ein Produktionsprozess ist. So kann das fuer mich nicht richtig betrachtet werden. Produktion bedeutet nicht automatisch Akkumulation. Ein spezifischer Akkumulationsprozess des Kapitals ist mit Produktion immer derselben Ware verbunden. Wird eine andere produziert, dann handelt es sich um einen neuen Akkumulationsprozess. Wenn einer heute Spielzeugpuppen und unter Verwendung dabei erwirtschafteten Kapitals einige Zeit spaeter Autos produziert, handelt es sich dann um denselben Produktionsprozess? Nein. Fehlt nun allerdings ein akkumulierbares materielles oder immaterielles Produkt, so hat auch keine Mehrwertproduktion stattgefunden haben. Das Arbeitsresultat kann sowohl bei produktiver als auch bei unproduktiver Arbeit materiell oder immateriell sein. Entscheidend ist, ob Mehrwert produziert wird (auch als Selbstzweck) und das Mehrprodukt akkumulierbar ist. Ohne Mehrprodukt kein Mehrwert, denn das Mehrprodukt ist der Teil des Produkts, worin sich der Mehrwert darstellt. Ein Ziel der Akkumulation ist die Vergroesserung des Mehrprodukts, um das akkumulierte Kapital stetig zu vergroessern. Daraus folgt, dass Akkumulation auf die Existenz eines akkumulierbaren Outputs der immer gleichen Warenart angewiesen ist. Denn wuerden wechselweise verschiedene Warenarten verwendet, so koennte auch immer nur ein verschiedenes Mehrprodukt gebildet werden, was gar keine stetige Akkumulation ermoeglichen wuerde. Die Steigerung des Mehrprodukt ist bei einem Akkumulationsprozess an eine einheitliche Warenart gebunden. Du meinst, der Produktionsprozess einer Software, die auf CD vertrieben wird, ist von jenem der CD zu unterscheiden. Softwareproduktion ist zwar eine Wissensarbeit, aber sicherlich nicht Wissenschaft. Hier wird bestehendes Wissen angewandt und vergegenstaendlicht, aber es wird nicht neues Wissen geschaffen. Und auch andere Merkmale von Wissenschaft (Diskurs, Kritik, Auseinandersetzung etc.) treffen nicht zu. Software enthaelt kein neues Wissen, bereits bestehendes vergegenstaendlicht sich aber in ihm. Es handelt sich um Code, hergestellt auf der Basis bereits existierender Erkenntnisse. Im Wissenschaftsbetrieb wird im Bereich der Informatik aus Software neues Wissen abgeleitet, sie selbst enthaelt aber kein neues Wissen. Software ist nicht tauschfaehig ohne einen materiellen Traeger, sei dies eine CD, das Internet oder sonstwas. Ich habe nirgendwo behauptet, dass Software nur tauschfaehig sein kann, wenn sie auf CDs gepresst wird. Ich sage vielmehr: »Erst wenn sie einen Traeger wie Diskette, CD-ROM oder Internet bekommt, kann sie im grossen Ausmass gegen Geld getauscht werden«. Ohne ein Traegermedium ist die Software nicht tauschbar, ihr Produktionsprozess noch nicht vollendet. Das wollte ich ausdruecken. Die dahintersteckende Arbeit hat daher noch keine Selbstzweckdimension des Mehrwerts. Diese kann erst entstehen, wenn Software auf einem Medium bereitgestellt wird. Ob dies nun eine CD oder das Internet ist, ist voellig egal. Hier wird nun der Produktionsprozess fortgesetzt, eine wesentlich weitere Basis fuer die Akkumulation wird so erst ermoeglicht. Ohne Traegermedium hier keine Akkumulation des Kapitals, da der Output ansonsten nicht akkumulierbar ist. Daher kann ohne ihn auch keine Akkumulation des Kapitals geschehen. Aber da sind wir wieder beim eigentlichen Auffassungsunterschied. Und den gibt es halt, und daran wird sich auch nichts aendern. Produktion einer Software, die auf CD vertrieben wird, bedeutet fuer mich nicht zwei Produktionsprozesse, so wie du das anscheinend auffasst (Produktionsprozess der Software und Produktionsprozess - d.h. Pressen von Information auf CD - der CD), sondern einen zusammengehoerigen Produktionsprozess. Ich denke man kann nicht sagen, dass Dienstleistungen generell unproduktiv sind (Peter Fleissners Argumentation geht in diese Richtung), da es sich eben um eine Restkategorie handelt. Genauso kann aber nicht gesagt werden, Dienstleistungen sind grundsaetzlich produktiv, wenn sie fuer private kapitalistische Unternehmen erbracht werden. Die Putzfrau z.B. arbeitet fuer das kapitalistische Unternehmen, ihr Dienst wird aus Revenue bezahlt, ihre Arbeit ist unproduktiv. Da es aber eben eine Restkategorie ist, muesste fuer jede Dienstleistung extra diskutiert werden, ob sie produktiv oder unproduktiv ist. Da stimmen wir - denke ich - ueberein. Mich interessiert vor allem die Wissensarbeit und ich formuliere vorsichtig, dass eine Wissensarbeit produktiv ist, wenn sie auf einem akkumulierbaren Informationsprodukt basiert. Ob eine bestimmte Arbeit produktiv ist, kann doch nur entschieden werden, wenn es um die Produktion einer speziellen Ware geht. Bei dir geht es aber anscheinend um produktive Arbeit, bei der verschiedene Waren hergestellt werden. So ist die Kategorie der produktiven Arbeit dann aber fuer mich nicht sinnvoll.
_________________________________________________________________________
Get Your Private, Free E-mail from MSN Hotmail at http://www.hotmail.com.

Share information about yourself, create your own public profile at http://profiles.msn.com.


_________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



[English translation]
Thread: oxdeT01345 Message: 1/1 L0 [In index]
Message 01345 [Homepage] [Navigation]