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Re: [ox] Paper -- Version 0.001 alpha



Oh, nein :o(
Das hier habe ich vergessen abzuschicken.
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Hi, Benni!

On Fre, 29 Dez 2000, Benni Baermann wrote:
Um was fuer einen Vortrag ging es nochmal?

(Huch, jetzt hab ich das auf die falsche Liste gepostet... hmmm... egal)

Es geht um einen Vortrag auf der Oekonux-Konferenz zum Thema

  Übergang in die GPL-Wirtschaft

Es ist zwar ziemlich sinnlos im Stadium einer Gliederung rumzumosern

sehe ich nicht so. 

On Fri, Dec 29, 2000 at 09:31:51AM [PHONE NUMBER REMOVED], Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
  1.3. Niedergang der Wissenschaften

Was meinst Du denn damit? 

zwei Dinge:

1.
Um neuere Geräte (z.B. CD-Player) verstehen zu können, benötigt man alte 
Geräte (z.B. Grammophon) als Modell. Wenn es diese aber nicht mehr gibt, 
hat man ein Problem, jene neuen zu verstehen. Die nächste Generation von 
Geräten (z.B. MP3-Player) ist aber nicht einmal mehr dokumentiert. Dies 
fördert eine Haltung, Technik nicht mehr verstehen und schöpferisch 
einsetzen zu wollen, sondern sie nur noch zu konsumieren. Diese Haltung ist 
technik- und wissenschaftsfeindlich. Das Volk wird entmündigt und überläßt 
sein Schicksal einigen wenigen Wissenden.

2.
Mich stört, wie in der Physik abstruseste Theorien als Wahrheit verkauft 
werden. Da wenden sich auch die Massen mit Grausen ab. Daher wäre 
vielleicht eine Umstrukturierung der Theoriebildung nach Bazaar-Schema 
nicht verkehrt (mit Mailinglisten etc.). Dies soll aber nicht Thema des 
Vortrags sein.


Hab ich auf der Liste was verpasst?

Die meisten Sachen in Punkt 1 kommen aus dem "Flügel"-Thread, z.B. #925.

  1.4. Gebremster Fortschritt und Aufbrauchen von Rohstoffen

Im Kapitalismus entsteht technischer Fortschritt durch Konkurrenz. Statt 
dieser gibt es aber dank geistigem Eigentum permanente Wettbewerbsvorteile. 
Die Produkte entwickeln sich in verschiedene, inkompatible Richtungen, und 
die einzelnen Firmen werden Monopole (Welche konkurrierenden Firmen 
produzieren denn Motorola-Prozessoren? Oder Mercedes-Kotflügel?) Dadurch 
entsteht Stillstand.

Mit technischem Stillstand aber verbrauchen wir die Rohstoffe zuende und 
springen danach direkt in die Steinzeit zrück.

Punkt 5 ist genau das gegenteilige Szenario. 

3. Exkurs: Formen von Arbeit, Beispiele und Wertung

Insbesondere muss man scharf zwischen einem anthropologischen und
einem rein oekonomischen Arbeitsbegriff trennen.

Der Begriff wird hier viel allgemeiner verwendet. Alles, was Veränderungen 
hervorruft, ist "Arbeit". Das kommt dem physikalischen Arbeitsbegriff 
(Umwandlung einer Energieform in eine andere) am nächsten.

Bei der Bewertung wird allerdings zwischen automatisierbarer Arbeit (die 
auch automatisiert werden sollte) und schöpferischer Arbeit unterschieden. 
Unter letztere fällt auch künstlerische Betätigung.

  6.3. Lösungsvorschlag: Bürgergeld/Negativsteuer

Vorsicht auch hier. Es gibt viele Konzepte von Buergergeld,
Negativsteuern oder Existenzgeld, die teilweise ganz
unterschiedliche Intentionen und Vorschlaege zur Ausgestaltung
haben

Daß die Intentionen verschieden sind, ist gut, denn dies vergrössert die 
Menge der Fordernden. 

Bei der Ausgestaltung kenne ich nur die Option, eine Arbeitspflicht mit dem 
Bezug zu verknüpfen. Das wäre grundasätzlich kacke, aber es gibt dabei noch 
Abstufungen, wie kacke es genau kommen kann. Die harmloseste Form wäre, 
sich eine gemeinnützige Tätigkeit (z.B. Freie Software schreiben) selbst 
auszudenken und darüber Rechenschaft ablegen zu müssen. Nicht so schön 
wäre, aus vorgegebenen Tätigkeiten auswählen zu müssen, und am dümmsten 
wäre, eine Tätigkeit vorgeschrieben zu bekommen (wie heute bei ABM).

Punkte, die ich für wesentlich halte, sind, daß das Bürgergeld den heutigen 
Sozialhilfesatz nicht unterschreiten sollte, und daß im Gegensatz zur 
Sozialhilfe der Bezug nicht vom eventuell vorhandenes Vermögen, sondern 
nur vom Einkommen abhängig sein darf.

Tschüß,
Thomas
 }:o{#


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