Re: [ox] Paper -- Version 0.001 alpha
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Mon, 8 Jan 2001 00:40:00 +0100
Oh, nein :o(
Das hier habe ich vergessen abzuschicken.
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Hi, Benni!
On Fre, 29 Dez 2000, Benni Baermann wrote:
Um was fuer einen Vortrag ging es nochmal?
(Huch, jetzt hab ich das auf die falsche Liste gepostet... hmmm... egal)
Es geht um einen Vortrag auf der Oekonux-Konferenz zum Thema
Übergang in die GPL-Wirtschaft
Es ist zwar ziemlich sinnlos im Stadium einer Gliederung rumzumosern
sehe ich nicht so.
On Fri, Dec 29, 2000 at 09:31:51AM [PHONE NUMBER REMOVED], Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
1.3. Niedergang der Wissenschaften
Was meinst Du denn damit?
zwei Dinge:
1.
Um neuere Geräte (z.B. CD-Player) verstehen zu können, benötigt man alte
Geräte (z.B. Grammophon) als Modell. Wenn es diese aber nicht mehr gibt,
hat man ein Problem, jene neuen zu verstehen. Die nächste Generation von
Geräten (z.B. MP3-Player) ist aber nicht einmal mehr dokumentiert. Dies
fördert eine Haltung, Technik nicht mehr verstehen und schöpferisch
einsetzen zu wollen, sondern sie nur noch zu konsumieren. Diese Haltung ist
technik- und wissenschaftsfeindlich. Das Volk wird entmündigt und überläßt
sein Schicksal einigen wenigen Wissenden.
2.
Mich stört, wie in der Physik abstruseste Theorien als Wahrheit verkauft
werden. Da wenden sich auch die Massen mit Grausen ab. Daher wäre
vielleicht eine Umstrukturierung der Theoriebildung nach Bazaar-Schema
nicht verkehrt (mit Mailinglisten etc.). Dies soll aber nicht Thema des
Vortrags sein.
Hab ich auf der Liste was verpasst?
Die meisten Sachen in Punkt 1 kommen aus dem "Flügel"-Thread, z.B. #925.
1.4. Gebremster Fortschritt und Aufbrauchen von Rohstoffen
Im Kapitalismus entsteht technischer Fortschritt durch Konkurrenz. Statt
dieser gibt es aber dank geistigem Eigentum permanente Wettbewerbsvorteile.
Die Produkte entwickeln sich in verschiedene, inkompatible Richtungen, und
die einzelnen Firmen werden Monopole (Welche konkurrierenden Firmen
produzieren denn Motorola-Prozessoren? Oder Mercedes-Kotflügel?) Dadurch
entsteht Stillstand.
Mit technischem Stillstand aber verbrauchen wir die Rohstoffe zuende und
springen danach direkt in die Steinzeit zrück.
Punkt 5 ist genau das gegenteilige Szenario.
3. Exkurs: Formen von Arbeit, Beispiele und Wertung
Insbesondere muss man scharf zwischen einem anthropologischen und
einem rein oekonomischen Arbeitsbegriff trennen.
Der Begriff wird hier viel allgemeiner verwendet. Alles, was Veränderungen
hervorruft, ist "Arbeit". Das kommt dem physikalischen Arbeitsbegriff
(Umwandlung einer Energieform in eine andere) am nächsten.
Bei der Bewertung wird allerdings zwischen automatisierbarer Arbeit (die
auch automatisiert werden sollte) und schöpferischer Arbeit unterschieden.
Unter letztere fällt auch künstlerische Betätigung.
6.3. Lösungsvorschlag: Bürgergeld/Negativsteuer
Vorsicht auch hier. Es gibt viele Konzepte von Buergergeld,
Negativsteuern oder Existenzgeld, die teilweise ganz
unterschiedliche Intentionen und Vorschlaege zur Ausgestaltung
haben
Daß die Intentionen verschieden sind, ist gut, denn dies vergrössert die
Menge der Fordernden.
Bei der Ausgestaltung kenne ich nur die Option, eine Arbeitspflicht mit dem
Bezug zu verknüpfen. Das wäre grundasätzlich kacke, aber es gibt dabei noch
Abstufungen, wie kacke es genau kommen kann. Die harmloseste Form wäre,
sich eine gemeinnützige Tätigkeit (z.B. Freie Software schreiben) selbst
auszudenken und darüber Rechenschaft ablegen zu müssen. Nicht so schön
wäre, aus vorgegebenen Tätigkeiten auswählen zu müssen, und am dümmsten
wäre, eine Tätigkeit vorgeschrieben zu bekommen (wie heute bei ABM).
Punkte, die ich für wesentlich halte, sind, daß das Bürgergeld den heutigen
Sozialhilfesatz nicht unterschreiten sollte, und daß im Gegensatz zur
Sozialhilfe der Bezug nicht vom eventuell vorhandenes Vermögen, sondern
nur vom Einkommen abhängig sein darf.
Tschüß,
Thomas
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