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- From: Hans-Gert Graebe <graebe informatik.uni-leipzig.de>
- Date: Mon, 12 Feb 2001 09:16:14 +0100 (MET)
aus www.computer-zeitung.de
Weltweiter Support soll Linux für kritische Anwendungen fit machen
Von Arne Grävemeyer / 08. Februar 2001
New York (ag) - IBM bleibt Schrittmacher für den steigenden
Linux-Einsatz. Auf der Linuxworld haben die Armonker eine
Support-Initiative angekündigt. IDC sagt diesem Servicemarkt eine
Verzehnfachung der Umsätze von 2000 bis 2004 voraus.
In seiner Keynote zur Linuxworld hat IBMs Chief Operating Officer Sam
Palmisano Investitionen von 300 Millionen Dollar in künftige
Linux-Services in Aussicht gestellt. In den kommenden drei Jahren
solle damit die Infrastruktur geschaffen werden, dass Anwender im
E-Business auch bei geschäftskritischen Applikationen auf Linux setzen
können. Zu diesem Zweck hat "Big Blue" mit dem Distributor Suse eine
Kooperation vereinbart. Suse soll mit ihrem Linux-Knowhow bei
Support-Anfragen der IBM-Kunden einspringen.
In Übereinstimmung mit dem IBM-Engagement prognostiziert die
International Data Corporation (IDC) dem wachsenden Markt für
Linux-Support steil ansteigende Umsatzzahlen. Von 28 Millionen Dollar
im Jahr 2000 soll dieses Geschäft 2004 auf mehr als das Zehnfache,
nämlich 285 Millionen Dollar, klettern.
Das Thema Dominierung durch eine einzelne Branchengröße -
Schreckgespenst früherer Linux-Treffen - wischt Linus Torvalds als
Vater des freien Betriebssystems heute weg. "Über diesen Punkt sind
wir längst hinaus. Angesichts der Euphorie, die Linux bei den
Entwicklern ausgelöst hat, sind selbst die IBM-Investitionen keine
Gefahr mehr für die Unabhängigkeit dieser Plattform." Deren
Fortbestand garantiere auch das etablierte System aus Offenheit und
herrschenden Lizenzbestimmungen.
Kritik an dem Pinguin-System haben dagegen anwesende
Microsoft-Vertreter geäußert. Doug Miller von der Server Group sagt:
"Auch wenn Windows technologisch deutlich über Linux steht, ist es
Besorgnis erregend, dass die Anwender sich daran gewöhnen, nicht für
Software zu bezahlen." Miller schloss aber nicht aus, dass
Microsoft-Software künftig auf Linux portiert wird, wenn dies
gewünscht sei.
Nur in der Druckausgabe auch folgende Nachricht: IT-Spezialisten der
Landesverwaltung SH hatten den Umstieg auf Linux (auch mit Verweis auf
den KBSt-Brief) empfohlen. Entschieden wurde aber letztlich doch (noch
einmal) anders.
Hans-Gert
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