[ox] Freie Resourcen für Alle!
- From: Horibbeck aol.com
- Date: Fri, 16 Feb 2001 17:02:12 EST
In einer eMail vom 16.02.01 15:34:56 !!!First Boot!!! schreibt
graebe informatik.uni-leipzig.de:
<< Das
ganze Unternehmen Markt wird immer schizophrener. Die Alternativen
sind nur 1) ein Marktsegment total beherrschen (vielleicht als
Oligopol) oder 2) Spehrsche Freie Kooperation, zunächst der
Marktpartner des jeweiligen Segments, ernst zu nehmen. Und das
_mitten in dieser Gesellschaft_ !
>>
Ich bringe hier willkürlich dieses Zitat, weil da wieder mal die "Spehrsche
Freie Kooperation" als etwas ernst zu nehmendes dasteht.
In den von Thomas veröffentlichten Web-Adressen findet man zu Spehr
Bemerkungen unter dem (Unter)-Titel: "Neues vom deutschen
Kathedersozialismus".
Darin findet sich die Darstellung einer "Freien Kooperation",
die sich allerding erheblich von dem unterscheidet, was ich bei Oekonux
bisher darüber mitbekommen habe. Im Gegensatz zur Linux-Komunity verstehe ich
die Spehrsche Feie Kooperation als eine, in der alles wie auf einem Basar
"aushandelbar" sein soll, ja sogar kap. Unternehmen können u.U. solche Koop's
sein. Warenwerte allein erzwingen Verhandlungen. Es wird sich hier nicht
genommen, so viel o.so wenig wie du brauchst und gegeben soviel o.so wenig Du
kannst, hier wird schnöde getauscht in dem Sinne, daß so lange gefeilscht
wird um einen abstrakten Tauschwert, bis beide Kontrahenden glauben, der
Tausch sei gerecht.
Das Grundübel des Kapitalismus, Warenproduktion zum Zweck des marktförmigen
Verkaufs (Verhandlungsfreiheit) und Wertverwertung durch Arbeit (für Geld)
wird hier als weiterhin gelingend und keineswegs als in der Krise befindlich
vorausgesetzt, gut zu erkennen daran, daß die individuelle
Wahl-u.Verhandlungsfreiheit garantiert sein muß durch eine monetäre
Grundsicherung.
Im Gegensatz zu der freien Kooperation der Linux-Komunity, bei der die
Produktion des Produktes tendenziell wertfrei läuft (Eine ansatzweise
Selbstversorgung jenseits des Marktes, mit durch Copyleft gesicherter
Grenze). Eine Selbstversorgung, die natürlich noch nicht ausreicht, um die
Existenz komplett zu sichern, weshalb der "Rest" am Markt über Geld
realisiert wird. Nicht allerdings über eine existenzsichernde monetäre
Grundsicherung, sondern durch ganz herkömmliche "Arbeit für Geld". Ich denke,
daß dies auch noch möglich ist, solange es noch Arbeitsplätze mit ausreichend
hohem Einkommen gibt. Sollte es die aber einmal nicht mehr geben, dann ist
auch eine monetäre Grundsicherung nicht mehr finanzierbar.
Besser als ein illusionärer Kampf um Geld für alle wäre da schon eine
Kampagne für die kostenlose Nutzung von z.B. in Staatsbesitz befindlichen
Resourcen wie Raum (Wohn-u. Gewerberaum), Produktionsmittel, Boden usw. Das
wäre nicht nur hier bei uns eine emanzipatorische Perspektive, sondern
weltweit machbar.
Sozusagen ein transnationales Ringen um freie Resourcen.
Meine Vision:
Nicht Kampf um Geld für Alle,
sondern
Freie Resourcen für Alle!
MfG,
Horst
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de