Message 02283 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT02261 Message: 13/13 L1 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

Re: [ox] Fwd: Widerspruch!



Zitiere Dirk Herrmann <dirk.herrmann UniBw-Hamburg.DE>:
Ich bin ganz Deiner Meinung, dass die Offenlegung von Informationen
(Software, Konstruktiondspläne, usw.) sehr stark zur Verbesserung
ihrer
Qualität beiträgt. Open Source könnte z.B. die Sicherheit von was
auch
immer erheblich erhöhen.

Sicherheit von wem oder was?


Sicherheitswiderspruch 1:
Bei der Nanotechnologie überlegt man sich, ob man einige
Informationen
zurückhalten sollte, da nicht auszuschliessen ist, da diese
missbraucht
werden können.

Mißbrauch macht sich doch immmer nur am Ziel des _richtigen_ Gebrauchs fest. Das
wär vorher zu klären. 
 
Dies betrifft auch zahlreiche andere Bereiche: Rüstung, Biotech, 
Finanzwirtschaft,...
 
Sicherheitswiderspruch 2:
Eine hochqualitative Software hilft auch den Missbrauchsentwicklern,
ihr
Ziel schneller zu entwickeln.

Sicherheitswiderspruch 3:
Bei den sogenannten ?sicherheitsrelevanten? Informationen kann und darf

nicht jder über dieses Wissen verfügen. Beim Vortrag von Andy 
Müller-Maguhn wurde das hervorragend geignete Beispiel von Cryptome 
gebracht. Auf diesem Server liegen zahlreiche Dokumente, die in vielen 
Staaten dieser Erde verboten sind, u.a. mehrere komplette Namenslisten 
verschiedener Geheimdienste. Unabhängig, ob in Jedermanns Augen diese 
Geheimdienste moralisch legitimiert sind nicht oder nicht, hat dies IMHO

nichts mit vollendeter Freiheit zu tun, denn hier werden zugunsten der 
angeblichen Informationsfreiheit die freiheitlichen Rechte Anderer, 
nämlich der auf der Liste befindlichen Personen deutlich eingeschränkt.

Da von keinem (!!!!!!) diesbezüglich ein Kommentar kam in der Diskussion

und damit auch nicht auf die negativen folgen dieser ?Freiheit? 
hingewiesen wurde, nehme ich an, dass den Teilnehmern dies entweder
nicht 
bewusst war und wenn doch, diese das zumindest billigend in Kauf nehmen.

Damit hebt man den Rechtsstaat (Ja, ich weiss, in Wirklichkeit ist es ja

ein ?Unrechtsstaat?) aus den Angeln, wessen Ziel das ist, kann leider
mit 
mir als loyalen Staatsbürger einerseits und Staatsdiener andererseits 
nicht mit sonderlich viel Verständnis rechnen.


Ok, Dirk, zähle alle Argumente für Herrschaft auf, die du kennst.
Ich denke hier taucht das Problem der Freiheit als Projektionsfläche, also
jenseits ihrer Bestimmung auf.
Und zum Teil hast du ja sogar recht mit dem, was du sagst: Freihet beinhaltet
zwangsläufig ein Gewaltverhältnis.
Sind jetzt mehrere Diskussionsstränge, ich weiß. Regt aber bestimmt die
Diskussion an....
Vielleicht kommen wir dann auch da drauf, warum Dinge oder Wissen für manche
Menschen verboten werden müssen. Und warum das generelle Misstrauen der Staaten
seinen Bürgern gegenüber jegliche Überwachung notwendig macht.
Und was daran auszusetzen ist.

Schönen Tag.

Olaf

---------------------------------------------------------------
sent by https://webmail.stud.uni-goettingen.de Internet Hotline



________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


[English translation]
Thread: oxdeT02261 Message: 13/13 L1 [In index]
Message 02283 [Homepage] [Navigation]