Re: [ox] Re: Kritik, Widerstand, Perspektive
- From: Benni Bärmann <benni obda.de>
- Date: Mon, 1 Oct 2001 15:19:43 +0200
Hallo Stefan und Mitleser,
On Thu, Sep 27, 2001 at 10:04:32PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Merten wrote:
Widerstand ist erstmal eine Anti-Haltung. Aus der folgt aber erstmal
gar nichts.
Das ist eine allgemein Skepsis zu Widerstand. Ich wollte aber wissen, was Du
speziell an Jörgs Variante auszusetzen hast. Er macht ja gerade durch seine
"Erregungskorridore" deutlich, dass es ihm um mehr geht, als nur den Akt des
Widerstands an sich.
War auch auf dem Workshop: Die Erregungskorridore sind erstmal leer.
Natürlich. Die Aussage, die wir hier gerade diskutieren ist ja auch:
"Widerstand ist eine Bedingung für Kritik" und nicht "Widerstand erzeugt
Kritik". Guck Dir nochmal die Ursprungsmail an, wenn Du daran zweifeln
solltest. Hab ich auch grad gemacht.
Meine Kritik ist jetzt, daß es nicht darum gehen kann, nur mal kurz
den Adrenalinspiegel zu heben.
Natürlich nicht. Das alleine kann sogar gefährlich sein.
Mir geht es auch nicht um Widerstand an sich, sondern darum, dass man das
mit Perspektive und Kritik verbinden muss.
Ein perspektivischer Widerstand *muß* die Perspektive m.E. vorher
haben und daran den Widerstand anbinden, der immer schon auf das
perspektivische andere hindeuten muß.
Das was ich mit diesem ganzen Thread verdeutlichen will und worum es in dem
Workshop IMHO auch ging, ist, dass es da kein Vorher und Nachher gibt,
sondern das alles gleichzeitig stattfinden muss und aufeinander bezogen sein
muss.
Klar ist das Klasse. Aber Widerstand - insbesondere Erregungskorridore
hervorrufender - ist nur eine Form davon. Ich bin ja gar nicht
grundsätzlich gegen Widerstand - wie gesagt Dämmebauen. Aber ich kann
nicht erkennen, wie daraus Perspektive wächst.
Sie wächst nicht zwingend daraus, aber sie kann daraus wachsen. Nur darum
ging es.
Grüße, Benni
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de