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AW: [ox] Patriarchat und Netzaktivismus





-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von:	Benni Bärmann [SMTP:benni obda.de]
Gesendet am:	Dienstag, 27. November 2001 22:58
An:	liste oekonux.de
Betreff:	Re: [ox] Patriarchat und Netzaktivismus

On Tue, Nov 27, 2001 at 10:02:34PM +0100, Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
Wie das? Meinst du, eine Männerherrschaft im Projekt Oekonux
oder bei der Entwicklung freier Software als ein auf die
Gesellschaft zu übertragendes Prinzip zu erkennen?

Nein, aber ich meine, dass es ein Problem ist, wenn sowohl bei Oekonux als
auch bei Freier Software fast nur Männer mitmachen. Das ist zumindestens
dann ein Problem wenn dadurch Strukturen gefestigt werden,

ich denke, die Gefahr besteht. Ich meine das mit der Strukturfestigung.
Aber das sehe ich persönlich nicht als das Problem an, sondern wie damit 
umgegangen
wird. Wird es zur Monopolmeinungsbildung genutzt, oder wird jeder/m es den
Interessenten zugänglich gemacht und auf was für eine Art und Weise.

Ich bin dort groß geworden, wo es permanent hieß, Mädchen in die Technik.
Ich hab auch einen technischen Beruf studiert und meine relativ kurze 
Arbeitserfahrung
(ca.8Jahre)in der DDR-Welt besagt, dass ich vielleicht auch Glück hatte, aber 
in Kollektiven
gearbeitet habe, in denen tatsächlich die ausgeführte Tätigkeit anerkannt wurde
und nicht ob ich ein Männlein oder Weiblein bin.
Ich denke, dies war nichts Aussergewöhnliches.
Interessanterweise oder vielleicht auch traurigerweise hat sich das dann nach 
der
Wende ziemlich schnell geändert. Es wurde wieder dieses Bild geschaffen,
Frauen haben in der Technik nichts zu suchen.
Die sozialplanmäßigen Sanierungen sagten damals, nun es kann nur einer
von Euch arbeiten und Du hast einen gut verdienenden Mann und deswegen
stellen wir Dich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Wer diese Sanierungen 
betrieben
hatte, brauch ich ja wohl nicht zu erwähnen.

Leider ist auch eine gewisse Lethargie ausgebrochen, und die gesamte
Frauen-Bewegung ziemlich eingeschlafen.
Ich hab mal so überlegt, aber ich fühlte mich auch nie in einer nur 
Frauenbewegung
aufgehoben, weil es in meinem Verständnis so ist, dass es nicht viel bringt
ständig gegeneinander zu kämpfen. Vielleicht denken viele aus ihrer Erfahrung
ähnlich, nur haben sie noch keine neue Bestimmung/Orientierung gefunden.

Mir fällt eben ein, Gleichberechtigung für Männer wurde in der späten DDR
auch so organisiert, dass es Hausarbeitstag auch für allein erziehende Männer
gab. Der Hausarbeitstag war eine zusätzliche(zum Urlaub) Freistellung von der 
Arbeit,
die jeden Monat (1Tag) gewährt wurde. D.h. 12 freie Tage zusätzlich für 
Frauen/Männern
mit Kindern bis 16 oder 18Jahre. Sozusagen Familienpolitik.

viele Grüße
Carmen
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de

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