Re: [ox] Linux seminar und mehr
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Mon, 3 Dec 2001 01:23:13 +0100
Hi, Tereza!
Bevor es mit dem Umstieg losgehen kann, solltest du einige
Punkte durchgehen:
o Warum möchtest du das Betriebssystem wechseln? (praktische
oder ideologische Gründe?)
Bist du speziell an der unixartigen Arbeitsumgebung oder an
freier Software interessiert? (In letzterem Fall dürften auch
Windows-Ports freier Software, z.B. von der Bildverarbeitung
GIMP, von Interesse sein.)
o Was hast du bisher mit Windows (bzw. MacOS, OS/2, GEM, ...)
gemacht, und was muß beim neuen System als erstes
funktionieren?
o Soll es irgendeine GNU/Linux-Distribution sein oder Debian?
Die Debian-Distribution entsteht als einzige selbst wie freie
Software. Debian hat die größte Auswahl an Software, und die
Sicherheit ist am höchsten. Desweiteren ist Debian so
aufgebaut, daß man keine unfreie Software benötigt. Falls man
doch solche installieren sollte, kann man sich diese
heraussuchen lassen. Offizielle Versionen kannst du ohne
Bedenken kopieren, weitergeben und sogar verkaufen.
Der Nachteil an Debian ist, daß die letzte stabile Version
(Potato) über ein Jahr alt ist. Es gibt zwar Schnappschüsse
der demnächst erscheinenden Version (Woody), jedoch eignen
die sich eher zum Aufbessern einer bereits vorhandenen
Installation als zur Neuinstallation. Die Neuinstallation ist
bei Debian aber allgemein noch ziemlich abschreckend.
Für Anfänger mögen andere Distributionen zwar einfacher zu
installieren sein, jedoch wird es problematisch, wenn die
obigen Aspekte (z.B. die Möglichkeit eines 100% freien
Systems) wichtig werden, denn ein einmal vernünftig laufendes
GNU/Linux-System abzureißen, ist Wahnsinn (deshalb hatte ich
mir für den SuSE-Debian-Umstieg extra eine neue Festplatte
zugelegt).
Übrigens sind die Distributionen untereinander nicht immer
komatibel (d.h. Redhat-Pakete laufen zwar unter SuSE, aber
Caldera z.B. IIRC nicht.)
o Welche Peripherie hast du im einzelnen? (Name, Hersteller,
Chipsatz...?)
Leider bemühen sich die Hersteller nicht um Einheitlichkeit
ihrer Geräte. (Früher gab es z.B. nur zwei Sorten
Nadeldrucker: nämlich solche, bei denen "normale Dichte" 960
bzw. 1280 Punkte pro Zeile bedeutete.) Aber nicht nur, daß
jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht; viele geben
nicht einmal bekannt, wie ihre Geräte überhaupt angesteuert
werden (Ein Canon BJC-4300 kann daher z.B. nur als BJC-800
und mit 360 statt 720 dpi betrieben werden.)
Eine Hardwaretabelle kann also erstmal helfen herauszufinden,
welche Komponenten überhaupt betrieben werden können und ggf.
mit welchen Einschränkungen.
o Bekommst du unter GNU/Linux Zugang zum Internet? Dies ist ein
wichtiger Schritt, da dort viele Fragen, die sich bei der
Benutzung eines GNU/Linux-Systems auftun, beantwortet sind.
o Ein Teil der Dokumentation und ein Großteil der Diskussion im
Netz sind auf Englisch. Wenn du das einigermaßen flüssig
lesen und auch ein wenig radebrechen kannst, bist du um
einiges unabhängiger.
o Hast du Kontakte zu anderen Umsteigern oder zu Leuten, die
bereits Linux benutzen, um Erfahrungen mit ihnen austauschen
zu können? Gibt es in deiner Nähe eine Linux User Group?
(Eine Liste mit LUGs gibts unter http://www.linux.de )
o Hast du, oder jemand von deinen Bekannten, einen CD-Brenner?
Wenn du nicht gerade einen permanenten Netzzugang hast (z.B.
im Studentenwohnheim) oder zumindest einen schnellen (ADSL
o.ä.), dann wären nämlich eigene Installations-CDs
vorteilhaft... Außerdem könntest du durch den Verkauf von
Debian dessen Verbreitung fördern...
o Siehst du eine Möglichkeit, Handbücher selbst zu drucken?
(Mein SuSE 6.0-Handbuch hatte ich einst unter Windoof
ausgedruckt, und das war wirklich sehr anstrengend!)
On Sunday, 2. December 2001 13:02, Tereza wrote:
Benni meinte, Learning by doing sei effektiver:
Was du vorhast, ist im Prinzip so eine Art Installationsparty,
d.h. alle bringen ihre Rechner mit und installieren unter der
Anleitung von Gurus ein GNU/Linux-System.
Ich habe soetwas leider noch nicht miterlebt, kann mir aber
vorstellen, daß einige dabei auch leer ausgehen (z.B. bei
extremen Sonderwünschen wie: Installation in ein Verzeichnis auf
einer Windows-Partition), oder daß einer einfach zu
installierenden Distribution der Vorzug vor einer nachhaltigeren
oder ideologisch einwandfreien gegeben wird. (SuSE darf man ja
wenigstens noch nicht-kommerziell weiterverbreiten, auch wenn
das total ineffektiv ist (Du würdest nicht für jemanden, den du
kaum kennst, kostenlos 10 Exemplare brennen). Bei Caldera
hingegen ist sogar das untersagt!)
Ich vermute also, daß dauerhafter Kontakt mit anderen Nutzern
mehr bringt, als ein einmaliges, kurzes Treffen.
Mensch, wer
hat denn so viel ZEIT?????? Ich hab in meinem Leben auch noch
andere Interessen ausser mich mit diesem Miststueck von
Computerin (ich bin fest davon ueberzeugt, dass sie weiblich
ist) herumzuschlagen.
Bitte hasse sie nicht für ihr Verhalten. Sie kann nichts dafür.
Die Gesellschaft hat sie zu dem gemacht, was sie heute ist. ;o)
(BTW: Ich bin nicht davon überzeugt, daß Computer ein
natürliches Geschlecht haben.)
Ich habe eine Corel Linux Version auf
Corel Linux ist übrigens ein umgeändertes Debian mit unfreien
Ergänzungen von Corel. Die haben inzwischen übrigens die Arbeit
daran eingestellt und alles (d.h. ihre Ergänzungen) an die Firma
XandrOS verramscht. (Also lieber gleich Debian?)
der anderen Partition meiner Festplatte, und die hat sich nie
gut mit den Peripheriegeraeten verstanden (Bobylonische
Sprachverwirrung), weswegen sie nun brachliegt...
Welche Geräte waren das im einzelnen?
Thomas erzaehlte in einer Menge Fachkauderwelsch von
irgendwelchen schlimme Problemen mit anderen Distributionen.
Dabei ging es um verschiedene Debian-Versionen ("Potato", die
letzte stabile, sowie die noch im Test befindliche "Woody").
Ich finde es unangebracht, in welchem Maße Stefan die
SuSE-Distribution lobt, zumal man sich die einfache
Erstinstallation zum Preis der Freiheit erkauft. Die Probleme
der Einsteiger, die du ansprichst, sehe ich bei Debian durchaus.
Also es hilft alles nix. Fuer mich kommt nur ein Kurs in
Frage, wenn ich jemals von Windoof weg kommen soll. Ich
forwarde Euch mal das Treffen, wo sich diejenigen vielleicht
einfinden koennten, die daran Interesse haben, einen Kurs zu
organisieren.
Ich glaube nicht, daß ich da Zeit habe :o(
Noch ne Frage: An welche Zielgruppe richtet sich die
Veranstaltung eigentlich? (Leute aus Saasen und Umgebung, Leute
aus dem gesamten deutschsprachigen Raum mit bestimmtem
politischen Hintergrund... ?)
Tschüß,
Thomas
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