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[ox] Reality-Check (was: Anfrage vom "Freitag")



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Hallo,

* Benni B?rmann <benni obda.de> [20020128 00:18 [PHONE NUMBER REMOVED]]:
On Sun, Jan 27, 2002 at 10:48:51PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Merten wrote:
Das bedeutet für mich auch, daß wenn der Realitäts-Check nachhaltig
versagt, dann haben wir was falsch gemacht.  Dann müssen wir sehen,
wo's hängt - im Ernstfall bis hin zur Aufgabe (sehe ich aber
nirgendwo weit und breit :-) :-) ).

Na, es gibt und gab bei [ox] ja nun schon einige Leute, die genau
diesen Realitätscheck für gescheitert halten. Du rutschts in letzter
Zeit schon wieder immer mehr in dieses Wir-haben-eine-Message-Ding
rein, was Du nach der Kritik auf dem Kongress ein bisschen
vorsichtiger formuliert hast.

Gleichzeitig denke ich, daß unser Ansatz halt auch wirklich sehr
viel Neues beinhaltet. 

Na, ich würd´ eher sagen, er liegt im Trend. Der vielgelobte Negri und
sein Umfeld reden oft ganz ähnlich, nur ist ihr Fokus nicht so eng auf
FS bezogen. Was gleichzeitig ein Vorteil, aber auch ein Nachteil ist.

Während und nach Bennis und meinem Vortrag in Wiesbaden ist mir und wohl
auch anderen der Gedanke gekommen, dass wir mit Oekonux nicht unbedingt
eine wirkliche Keimform beobachten, dass das, was wir beschreiben, in
der Realität so gar nicht existieren könnte. Was ist, wenn sich all dies
nur als Projektion unserer Vorstellungen von Selbstentfaltung, FK oder
Anarchismus auf die von uns beobachteten Phänomene ergibt? Wenn sich
tatsächlich die Motivationen derjenigen, die Freie Software schreiben,
gar nicht in der von uns als erkannt geglaubten Art erklären lassen?

Ich halte diese "Gefahr" nicht unbedingt für direkt gegeben, dazu
erscheint mir vieles an der Oekonux-Argumentation dann doch zu
plausibel. Auch die Resonanz scheint ja, wie von Euch zuvor beschrieben,
hier eine gewisse Plausibilität nahe zu legen. Ich befürchte aber, dass
wir diese Resonanz verstärkt bei den Menschen erfahren, die ohnehin für
freiheitliche Gedanken offen sind, nicht so sehr aber bei denen, die wir
gewissermaßen als die handelnden Subjekte der beobachtete Phänomene
ausgemacht zu haben glauben. Wie ist denn tatsächlich die Reaktion der
Entwickler und Anwender Freier Software auf die Oekonuxschen Gedanken?
Auf der Konferenz hatte ich mit Peter Gerwinski, dem Vertreter der FSFE
ein Gespräch, bei dem er nicht so sehr angetan war von den sich
insbesondere für die Vergesellschaftung ergebenden Folgen (Stichwort:
wer kehrt die Straße, wenn alles nur Selbstentfaltung ist?).

Der von Stefan hier eingeforderte Reality-Check ist, so glaube ich,
dringend nötig. In welcher Form nehmen wir ihn tatsächlich vor?

Gruß, Lutz
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Comment: Weitere Infos: siehe http://www.gnupg.org

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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