Re: [ox] SWR2-Reihe "Geschichte des Geldes"
- From: Benni Baermann <benni obda.de>
- Date: Tue, 5 Feb 2002 15:20:31 +0100
On Tue, Feb 05, 2002 at 02:18:56PM [PHONE NUMBER REMOVED], H.R. wrote:
Was mir mal wieder aufgestoßen ist (klar) bei dieser "Geschichte" des Geldes
sind zwei wichtige Sachen:
1. Es wird mächtig herumbiologisiert
Ja, ist mir auch aufgefallen. Gabentausch=Stammhirn und
Warentausch=Grosshirn ist schon starker Tobak :-)
so nach dem Motto, der Wert-Instinkt
ist jedem Wesen angeboren, wobei 'möglichst effektive Bedürfnisbefriedigung'
schwuppdiwupp mit Verwertung gleichgesetzt wird.
Das hab ich so nicht reingehört. Die vierte Folge war ja schon richtig
marxistisch angehaucht, allerdings immer sehr arbeitsbezogen. Oft
hörte man auch die Unterscheidung von "schaffendem" und "raffendem"
Kapital raus.
2. Wertverwertung als Absolutum taucht nicht auf. Ist ja ohne Wertkritik
auch nicht denkbar. Daß dadurch schon in der Produktion nicht
Bedürfnisbefriedigung als Ziel sondern höchstens als nebenbei auch noch
anfallend und nur für zahlungsfähigen Bedarf realisierbar und dadurch
monetär verknappt wird, kann so nicht in den Blick kommen.
Teilweise gab es schon wertkritische Züge fand ich.
Das Fazit:
Geld ist nicht vom Teufel. Man muß nur richtig damit umgehen.
Ein schöner Sinnspruch zum in das Deckchen sticken.
So analog zur "friedlichen Nutzung der Atomenergie" quasi ;-)
Was mir auch noch auffiel: nach Kurz Kanonenaufsatz hatte ich ja schon
vermutet, dass das selbe Phänomen, dass er für die Neuzeit beschreibt,
schon in der Antike auftritt mit dem römischen Heer. Das scheint zu
stimmen und ich glaube auch, dass man grosse Teile der
Krisis-Wertkritik tatsächlich auch auf die Antike anwenden kann. Aber
das passt natürlich nicht so ins antikapitalistische Konzept, oder
gibt es was von Krisis zur Antike?
Grüße, Benni
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