Re: [ox] FYI: Kuro5hin: Why should labor unions pay people to write free softw
- From: Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org>
- Date: Fri, 15 Feb 2002 10:04:31 +0100
Hi Franz,
Franz J. Nahrada wrote:
Bezahlung muß nicht per se Entfremdung bedeuten, wir haben das
Arbeiten für einen dritten Zweck bedeutet per se Entfremdung - was denn
sonst? Geld ist so ein dritter Zweck. Es kann natürlich auch Grenzfälle
geben, wie etwa der/die Hacker/Häckse, der/die von einer Firma sozusagen
einen monatliches Garantieeinkommen bekommt und machen kann, was er/sie
will. Doch ins RL geguckt schleicht sich da immer der fremde Zweck ein.
StefanMn hat mal Alan Cox gefragt, was er tun würde, wenn RedHat von ihm
eine bestimmte Tätigkeit verlangen würde. Die Antwort war: Er würde
sofort den Kram hinschmeissen. Und jetzt hat er sich aus der
Kernelentwicklung zurückgezogen, um "mehr für RedHat" zu arbeiten.
uralte Thema daß Du auf jeden Fall entfremdete Arbeit leisten
mußt damit Du Dir die Freiheit zur Selbstentfaltung leisten kannst.
Wieso "auf jeden Fall"? Universalisierst du jetzt den Arbeitsbegriff?
Was du schreibst, gilt für die warenproduzierende Gesellschaft, wo du um
die Inseln der Freiheit kämpfen musst, nicht aber für die GPL-Gesellschaft.
Danke daß Du immer auf die Gefahren hinweist. In einer GPL Gesellschaft
würde man vielleicht von einer "Kommunikation von Bedürfnissen"
reden, aber immer muß der Mensch essen bevor er Software schreiben
kann.
GPL-Gesellschaft heisst Verallgemeinerung des Prinzips Freier Software.
Alle Güter, eben auch das Essen, entstehen auf nichtentfremdete Weise.
Ob du also vor dem Schreiben von Software essen musst, ist keine Frage
der Arbeit, sondern nur noch des Hungers und des Genusses.
Ciao,
Stefan
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