Re: [ox] Warum genau Oekonux ueber die Antithese zum Arbeiterbewegungsmarxismus hinausgeht
- From: Benni Baermann <benni obda.de>
- Date: Thu, 21 Mar 2002 09:02:15 +0100
Hallo Stefan, Thomas, Mitleser!
On Thu, Mar 21, 2002 at 04:58:59AM [PHONE NUMBER REMOVED], Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
Hi, Stefan, Benni und alle!
On Wednesday, 20. March 2002 21:57, Stefan Merten wrote:
Ohne die Krisis hätte es Oekonux wahrscheinlich
nie, definitiv aber nicht so gegeben, wie es heute ist.
Es ist also nur billig, wenn ich die Krisis und ihr Denken als
eine Grundlage von Oekonux bezeichne.
Du beziehst dich hier anscheinend mit "Oekonux" nicht auf das
Projekt, sondern auf den aktuellen Diskussionsstand. Dies finde
ich verwirrend.
Um auf das Projekt, d.h. sein Thema oder seine Organisationsform
zu kommen, braucht man IMHO nichts von der Krisis-Gruppe gehört
zu haben, ja nicht einmal "links" zu sein.
Er hat halt mal wieder unzulässig gewirt. Ich hatte auch schon
überlegt ihn drauf hinzuweisen, habs mir aber mal verkniffen :-)
Aber zurück zum Diskussionsstand: Die Krisis-Ideen als dessen
Grundlage zu bezeichnen, finde ich fatal. Zuendegedacht heißt
das nämlich, daß
* man, um hier mitreden zu können, Marx und Kurz ausgiebig
studiert haben muß und
* alle Leute, die hier etwas gesagt haben, ohne vorher Marx
und Kurz vorwärts und rückwärts und nochmal vorwärts und
nochmal rückwärts gelesen und verstanden zu haben, alle nur
dummes Zeug abgelassen haben können.
Also so generell gebe ich Dir Recht, auch wenn ich die Benennung mit
"Diskussionsstand" etwas daneben finde, weil das schon suggeriert es
würde eine einheitliche Meinung geben und die gibt es gerade im Fall
von Krisis bestimmt nicht. Auch widerspricht sich Stefan da selbst,
wenn er weiter hinten dann meint, dass das Projekt gerade für
"unpolitische" Leute interessant sei - denn die haben bestimmt keinen
Kurz gelesen.
Es gibt da aber schon sowas wie ein Dilemma, weil es das ja auch nicht
völlig falsch ist, was Stefan sagt, es gibt ja einen gewissen
Oekonux-Mainstream oder etwas in der Art der sehr stark von den beiden
Stefans geprägt ist und da spielt Krisis schon eine starke Rolle.
Ich würde Stefan auch zugestehen dass - nur weil er die Krisistheorie
für sich selbst für wichtig ansieht - er damit nicht gleich aussagen
will, dass jeder sie gelesen haben muss. Das zumindestens kann man
rauslesen, wenn man das implizite und unzulässige Oekonux-Wir, das er
verwendet mal einfach im Geiste durch ein Stefan-Ich ersetzt.
So und zum Schluss noch zwei Hinweise etwas persönlicherer Natur:
Stefan, bitte versuch doch einfach jeden Anschein dieses Oekonux-Wirs
zu vermeiden. Es ist hoffnungslos und führt nur dazu dass Du die
Leute, die Du ja gerade so stolz bist ansprechen zu können, vergrätzt.
Ganz im Selbstentfaltungssinne ist es also besser für Dich, wenn Du
auf die Leute Rücksicht nimmst, die sich nicht in diesem Wir
widerfinden können.
Thomas, bitte versuch doch nicht jeden Hinweis auf eine andere Theorie
als "das muss man gelesen haben" zu interpretieren sondern nimm es als
Hinweis, dass es interessant sein könnte da weiter zu lesen oder lass
es. Wenn Du Fragen hast, die durch diesen Hinweis mangels Deiner
Kenntnis einer bestimmten Theorie nicht geklärt werden können, frag
einfach nach. Wenn die Leute, die den Hinweis vorgebracht haben, das
nicht mit ihren eigenen Worten erklären können, dann haben sie die
Theorie nicht verstanden und sind sowieso nur Blender. Generell kann
man halt, wenn man komplexe Themen behandelt nicht gänzlich auf
Referenzen verzichten, das ist wie beim programmieren, da geht es auch
nicht mehr ohne Bibliotheken. Nur sind Menschen zum Glück flexibler
als Computer und man muss sich nicht wegen jedem kleinen Hinweis auf
libmarx.so oder libkrisis.so gleich die entsprechenden Pakete
installieren.
So zum eigentlichen Inhalt von Stefans mail dann nochmal gesondert
demnächst.
Grüße, Benni
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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de