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[ox] Die New Economy schafft sich selbst ab



schön langsam glaube ich, daß es sich bei untenstehendem Vorhaben um eine
künstlerische Aktion handelt, die die Dinge durch Übertreibung ad absurdum
führen will. Das wäre natürlich eine subversive Methode, und zwar eine, die
einer idiotischen Zeit angemessen ist. Wenn nicht, dann könnte man dieses
freimütige Bekenntnis in jene Kategorie einreihen, für die Robert Kurz
das Etikett "Realsatire" erfunden hat. Vielleicht ist es aber beides?
"Spaßig"
die argumentative Begründung, warum sich aber das Argumentieren jetzt
endgültig
aufzuhören hat. Der Bauch wollte den Kopf fressen, diese neue Version des
Plebejermärchens wird man in 100 JAhren über unsere Zeit hören.

In diesem Sinn wünsche ich eine "spaßige" Mittags- oder Wochenendlektüre!

Franz






Vom e-zine zur Wissensware

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- Aus dem e-zine "ZumThema" wird "Texte zur Wirtschaft"
- Von der Positionen-Diskussion zur Datenbank für Wissenswaren
- Von der Leonardo-Welt zur Siemens-Welt
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Das e-zine "ZumThema:" war Ort für redaktionell generierte Informationen
und
daraus folgende Positionen.

In der "ZumThema:"-Wissensbank wurde diese Idee bereits erweitert um
Inhalte
externer Institutionen, die gleichwohl das redaktionelle
"ZumThema:"-Spektrum ergänzten und erweiterten.

"Texte zur Wirtschaft" TzW präsentiert nun Wissenswaren ohne direkten
redaktionellen Kontext. Alte und neue Texte stehen für sich. Den
Zusammenhang entscheidet der Nutzer.

TzW ist eine Datenbank für Wissenswaren. Ab sofort kann die Datenbank mit
einem Jahresabo (150 EURO für 12 Monate) uneingeschränkt genutzt werden.
Bei
individueller Nachfrage werden auch Einzeltexte verkauft (zw. 1,5 und 3,5
EURO pro Text).
********************************************


--------------------------------------------------------
Strukturell ist der Aufbau von TzW "Texte zur Wirtschaft" ganz einfach: Auf
der Startseite sind rund 170 Artikel aus dem ehemaligen "ZumThema:" und
seiner "Wissensbank" chronologisch aufgelistet, die die thematische
Ausrichtung wie die inhaltliche Qualität der Datenbank illustrieren. Auf
der
Startseite werden auch all die neuen Beiträge angezeigt, die auf "Texte zur
Wirtschaft" bereits erschienen sind und noch erscheinen werden.

Über die Suchmaschine sowie über die neue "Kategorien Suche" ("search
categories") lassen sich die weiteren Textbestände erschliessen: Einer
Logik
von Haupt- und Untergruppen folgend, erlaubt die "Kategorien Suche" mit
wenigen Clicks das Auffinden spezifischer Themenartikel. Eine der
Hauptgruppen heißt etwa "Kultur", in der sich u.a. die Untergruppe
"Moderne"
befindet, die wiederum das Feature "Paradigma Zentraleuropa" aufweist. Hier
finden sich dann sämtliche Texte, die früher in der "Wissensbank" unter
dieser Rubrik zu finden waren - und auch bereits einige neue: Aber
entdecken
Sie selbst...

Damit bleibt uns nur noch, Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und bei der
Entdeckungsarbeit der Beiträge auf TzW "Texte zur Wirtschaft" zu wünschen.
Für Anfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Mit besten Grüßen
Christian Eigner und Christine Maitz, Herausgeber
Franz Zuckriegl, Syndikation/Abos/Vertrieb
http://www.tzw.biz
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Die folgende Wissensware als Volltext finden Sie unter:
http://www.tzw.biz/www/home/about.php


Es ist noch keine zehn Jahre her, dass der deutsche Philosoph Jürgen
Mittelstrass mit einer überzeugenden Dreiteilung der westlich-europäischen
Wissensgeschichte von sich reden machte:

In der Neuzeit habe der Mensch die unbekannte, fremde Welt zu entdecken
begonnen, weshalb man in einem metaphorischen Sinne davon sprechen könnte,
dass die Menschen damals in einer "Kolumbus-Welt" lebten. Auf diese folgte,
nach dem ersten Aufblühen und Erblühen der Wissenschaft, die
"Leibniz-Welt",
die dadurch gekennzeichnet war, dass die Entdeckungen einer Interpretation
bedurften; dass nun zwar ein Universum freigelegt worden war, sich aber als
komplexes Rätsel entpuppte. In und mit der Moderne, so Mittelstrass, seien
wir schließlich in einer "Leonardo-Welt" angekommen; mithin in einer Zeit,
in der der Mensch vor allem Welt produzieren würde und in der die Kultur
mit
ihren Erfindungen und (medialen) Bildern längst wichtiger als die zu
entdeckende Natur geworden sei. Es sei eine künstliche, geschaffene Welt,
die deshalb nach Leonardo da Vinci bezeichnet werden sollte; eine Welt der
menschlichen Schöpfungen, aber auch - wie es sich für eine Welt der Kunst
gehört - der Meinungen und Informationen, in der folglich Experten als
letzte Instanz immer wichtiger würden.

Dieses Bild hatte etwas für sich und schien perfekt die Stimmung wie auch
die Geschichtsauffassung der Postmoderne, die in den frühen Neunzigern so
richtig in Fahrt gekommen war, wiederzugeben. Und dennoch scheint es
bereits
wieder veraltet zu sein:

Zwar leben wir tatsächlich in einer Welt der medialen Bilder und
Erfindungen, doch nicht die Meinung (mitsamt der Information) und das
Expertentum scheinen die intellektuellen Kernelemente der Wissenskultur zu
sein, sondern die originelle Innovationsidee, deren Hauptadressat der
allgemeine Ideenmarkt ist, auf dem sie - ganz im Sinne einer Besetzung von
Märkten - möglichst schnell platziert werden muss.

Aus der Wahrheitssuche ist das geschwinde, dezidierte Abstecken von
(intellektuellen) Claims geworden; ein ökonomischer Gestus hat den
klassisch-intellektuellen ersetzt. Vorne zu sein ist wichtig, denn der
Impuls, den man vielleicht anderen gibt und der Märkte aufreißt, zählt in
einer künstlichen Welt mehr als große Entdeckungen.

Die "Leonardo-Welt" ist so binnen einem Jahrzehnt - der Name ist
selbstredend - zur "Siemens-Welt" mutiert; zu einer Welt der Künstlichkeit,
in der ein bitter ernst gemeinter, nach marktwirtschaftlichen Regeln
geführter Wettkampf um und mit Wissenswaren die legere "Anything-goes"
-Mentalität der Postmoderne, die noch lustig mit Informationen spielte und
damit bloß die Gelehrtenrepublik etwas aufgeweicht hatte, kurzerhand
abgelöst hat.

In der "Siemens-Welt" werden damit aber auch "die" Medien wieder
unwichtiger - zumindest für die Wissenskultur. Die aktuelle Fernseh- wie
die
Netzlogik ist ja mit dem postmodernen Spiel des fröhlichen Nebeneinanders
konkurrierender, einander letztlich aber nie ausstechender Positionen
verbunden; es ist, ganz dem Geist der "Leonardo-Welt" folgend, ein
Auffächern von Meinung, das hier passiert und diesen beiden medialen
Systemen ihren spezifischen Charakter gibt.

Auch "ZumThema:" wurde aus diesem Geist der Auffächerung geboren:
Tatsächlich war im ersten, vor fast sechs Jahren formulierten Konzept
dezidiert von der "Leonardo-Welt" und ihrem Wissenssystem die Rede. Aus
letzterem wurde die Idee einer Zeitung abgeleitet, die ein Thema aus
verschiedenen Perspektiven durchleuchtet und ein pluralistisches Spiel von
Positionen und Meinungen betreibt.

Was aber auch bedeutet, dass sich "ZumThema:" überlebt hat. Die
"Siemens-Welt" fordert im Netz andere Formate; nicht Zeitungen - e-zines -,
sondern Datenbanken, in denen Wissenswaren für sich allein stehen und auch
als einzelne Güter bezogen werden können. Aus diesem Grund haben wir uns
entschlossen, "ZumThema:" nach 50 Ausgaben und nachdem sich der Kreis
geschlossen hatte - wir hatten mit Analysen der Politik und Globalisierung
begonnen, dann die gesamte ökonomische Netz-Revolution und die "New
Economy"
begleitet, um schließlich wieder bei und mit der Politik zu enden - radikal
zu erneuern:

Aus "ZumThema:" wird "Texte zur Wirtschaft", mithin eine Plattform, die
Wissenswaren präsentiert und verkauft. Als Grundstock dienen all die
Beiträge, die in den vergangenen Jahren produziert wurden und in
Wirklichkeit nie einfach "Meinung" im medialen Sinne waren: Die einzelnen
Texte der "ZumThema:"-Wissensbank sind zwar doxa, aber doch so etwas wie
überlegte (wenn auch nicht vollständig durchdachte) doxa (Meinung); sie
sind
also eher wissenschaftliche oder essayistische Hypothesen als mediale
"Positionen". Wissenswaren eben.

Auf diesem Grundstock wird aufgebaut werden. Nicht mit Hilfe einer fixen
Redaktion, die regelmäßig Artikel produziert, sondern mit Beiträgen, die
sich beim Abstecken intellektueller Claims ergeben; für uns, die hinter
"Texte zur Wirtschaft" stehen, aber auch für andere, die forschen oder in
der Produktentwicklung tätig sind und eine Manifestation des allgemeinen
Ideenmarktplatzes für die Präsentation ihrer neuesten Wissensware suchen.

In diesem Sinne wollen wir Ihnen viel Spaß und Freude an "Texte zur
Wirtschaft" wünschen. Und Sie in der Welt der Wissenswaren willkommen
heißen!

*** "Texte zur Wirtschaft" wird von Christian Eigner und Christine Maitz
herausgegeben. Beiträge oder schriftliche Anfragen senden Sie bitte an den
Firmensitz in der Andritzer Reichsstraße Nr. 59, A-8045 Graz, oder an die
Büro-Adresse Seering 8, A-8141 Unterpremstätten, jeweils z.Hd. einer der
Verantwortlichen.
In Fragen des Vertriebs und der Content-Syndikation wenden Sie sich bitte
an
Franz Zuckriegl, 21stChannels, Seering 8, A-8141 Unterpremstätten.


--------------------------------------------------------
Syndikation/Abos/Vertrieb:

Franz Zuckriegl
Geschäftsführer
21stChannels Neue Medien Entwicklungs GmbH
Tel.: [PHONE NUMBER REMOVED]
Fax: [PHONE NUMBER REMOVED]
mobil: [PHONE NUMBER REMOVED]

e-mail: fz tzw.biz
http://www.tzw.biz
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Sie können den Newsletter von TzW "Texte zur Wirtschaft" gerne an
Interessenten weiterleiten!

Wollen Sie den Newsletter abbestellen:
Antworten Sie auf diese Nachricht ("reply") und schreiben Sie "unsubscribe"
in den Betreff.
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New: TzW "Texte zur Wirtschaft"

From the e-zine to the knowledge commodity

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- The e-zine "ZumThema" becomes "Texte zur Wirtschaft"
- From the positions discussion to the data base for knowledge goods
- From the Leonardo world to the Siemens world
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The e-zine "zumThema" was a site for information generated by an editorial
team and for the following reactions.

In the "ZumThema" knowledge base this idea was developed: Contributions
from
external institutions complemented and broadened the editorial "ZumThema"
spectrum.

"Texte zur Wirtschaft" TzW  now presents knowledge goods without direct
editorial context. Old and new texts are positioned individually. The
context is defined by the user.

TzW is a data base for knowledge goods. As of now the data base can be used
without restrictions (for an annual subscription fee of 150 Euro). On
individual demand also single texts are sold (from 1,5 till 3,5 Euro per
text).
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The structure of TzW "Texte zur Wirtschaft"  is simple: On the homepage you
find 170 former "ZumThema" and "Knowledge base" articles listed
chronologically. They illustrate the orientation of the issues as well as
the quality of the data base's content. The homepage shows all the recently
published contributions - and there are still lots to come.

You can explore the texts on hand by searching for terms or for categories.
Following the logic of categories and subcategories the search function
allows you to find articles on specific subjects only with a few clicks.
One
of the main categories for example is called "Kultur". If you go to the
subcategory "Moderne" and from there to the next subcategory "Paradigma
Zentraleuropa", you will recognize the articles from the former knowledge
base category of the same name. And you will find new articles. Go and see
yourself ....

We hope you will enjoy reading the texts and discovering what TzW has to
offer. Please don't hesitate to contact us for any questions.

With best regards
Christian Eigner and Christine Maitz, editors
Franz Zuckriegl, Syndication/Subscription/Distribution
http://www.tzw.biz
--------------------------------------------------------



The complete version of the following knowledge commodity can be found at:
http://www.tzw.biz/www/home/about.php


Less than 10 years ago, the German philosopher Jürgen Mittelstrass alerted
our attention with his convincing partition of the western European
knowledge history into three parts:
In the modern history man began to discover the unknown and foreign world,
so we could say metaphorically that people used to live in the 'Columbus
world' at that time. With the first blossoming and blooming of science,
this
era was followed by the 'Leibniz world' marked by the need for
interpretation of the new discoveries now that a universe had been opened
which had turned out to be a complex riddle. In and with the modern times,
says Mittelstrass, we have eventually entered the 'Leonardo world', an era
where it is above all 'world' what man produces and where culture with its
inventions and (media) images has long since become more important than the
nature that was to be discovered. We are talking about an artificially
created world which, for that reason, shall be called after Leonardo da
Vinci; a world of human creations but also - fitting to a world of the art
-
of opinions and information, where experts increasingly gain importance as
ultimate authorities as a consequence.

This concept was attractive and seemed to reflect perfectly the mood and
the
understanding of history of post modern times, which had seen an upswing in
the early nineties. Nevertheless, it seems outdated already:
While we actually live in a world of media images and inventions, the
opinion (with all the information) and the experts seem to have lost their
position of intellectual core elements of the knowledge culture to the
original innovative idea which addresses the general market of ideas where
it must be placed without delay - quite in the sense of conquering the
markets.

The search for the truth has thus turned into the fast and outspoken
staking
out of (intellectual) claims; an economic attitude has replaced the
classic-intellectual one. It is important to be up front because the
impulse
you may be giving to others, which rips open markets, bears more weight in
the artificial world than great discoveries.
So the 'Leonardo world' has mutated into the 'Siemens world' within a
decade - the name is self-explanatory; it has become a world of
artificialities where seriously meant competition about and with knowledge
goods that follows the rules of market economy has swiftly taken the place
of the casual 'anything-goes' mentality of the post-modern times, which had
enjoyed playing with information but that way succeeded only in softening a
little the republic of scholars.

As a consequence 'the' media lose importance in the 'Siemens world' - at
least for the knowledge culture. The current logic of TV and internet goes
hand in hand with the post-modern game of joyful co-existence of competing
but never actually topping positions; it is, entirely true to the spirit of
the 'Leonardo world', a fanning out of opinions that takes place here and
which gives both these media systems their special characters.

Also "ZumThema:" was born from this spirit of fanning out: Actually, we
talked about the 'Leonardo world' and its knowledge system in our first
concept, formulated nearly six years ago. The latter developed into the
idea
of a newspaper which examines one particular topic from different angles
and
plays a pluralistic game of positions and opinions.

That also means, however, that "ZumThema:" has become outdated. The
'Siemens
world' calls for other forms in the internet; not papers - e-zines - but
data bases where knowledge goods are positioned individually and can be
retrieved as single commodity. For that reason we have decided to change
"ZumThema:" radically after 50 editions and after the cycle had closed - we
had started with analyses of politics and globalisation, followed the
entire
economic net revolution and the 'New Economy' to finally end at and with
politics:

"ZumThema:" will become "Texte zur Wirtschaft" (Texts on Economy), and
consequently a platform which presents and sells knowledge goods. The basic
stock consists of all those contributions which were produced over the last
few years and which had never really been only 'opinions' in the media
sense: While the single texts of the "ZumThema:" knowledge bank are doxa,
they are something like reflected (even if not completely thought to the
end) doxa (opinions); they are more scientific or essayistic hypotheses
than
media 'positions'. Well, they are knowledge goods.

This basic stock will be built up. Not with the help of an editorial staff
that produces articles on a regular basis but with contributions that come
along with staking out of intellectual claims; for us, the people behind
"Texte zur Wirtschaft" but also for others who do research work or are
active in product development and who search for a manifestation of the
general market place of ideas for the presentation of their latest
knowledge
goods.

We hope you will enjoy "Texte zur Wirtschaft" and we welcome you to the
world of knowledge goods!

Christian Eigner and Christine Maitz are the editors of "Texte zur
Wirtschaft". Please send any contributions or letters to the seat of the
firm: Andritzer Reichsstraße 59
A-8045 Graz
or to the office address
Seering 8   A-8141 Unterpremstätten  to the attention of the above.

Please address any questions regarding distribution to
Franz Zuckriegl
21stChannels Neue Medien Entwicklungs GmbH
Seering 8
A-8141 Unterpremstätten
phone: +43 3135 55025-14
fax: +43 3135 55035
mobile: +43 699 10033816

e-mail: fz tzw.biz
http://www.tzw.biz


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Please feel free to forward the "Texte zur Wirtschaft" newsletter to
interested parties!

If you want to unsubscribe:
Reply to this message and write "unsubscribe" into the subject line.
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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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