Re: [ox] Freie Musix auf der 2. Oekonux-Konferenz (was: WOS2 Open Music Panel in
- From: f.nahrada magnet.at (Franz J. Nahrada)
- Date: Wed, 03 Jul 2002 09:39:42 +0200
Thomas ,sloyment gmx.net schreibt:
Interessant sind in diesem Zusammenhang Werke, deren
Urheberschaft nicht bekannt ist, z.B. Skulpturen aus der
Steinzeit oder im Bereich der Musik: vorurheberrechtliche
Folklore. Bei diesen Kunstwerken ist völlig egal, wer der
Künstler war; sie sind allenfals Zeugnisse einer genialen
Menschheit.
Das Prinzip galt aber auch im Mittelalter in den Dombauschulen,
in den Klöstern, es war eigentlich immer nur aufgehoben für eine
kleine Elite von Meistern.
Ebenfalls interessant ist, was im Falle eines allgemeinen
Wechsels des Kunstverständnisses aus solchen Kunstrichtungen
würde, die ausschließlich kommunikatives Handeln des Künstlers
darstellen und deren Werke darüber hinaus keinen Inhalt haben.
Sie würden ins historische Kuriositätenkabinett kommen.
Was Du beschreibst trifft im Grunde auf die Mehrzahl der
heutigen Kunstwerke zu. Sie sind Resultat der Beteuerung
der künstlerischen Subjektivität, einen gewichtigen und
bedeutsamen Inhalt zu manifestieren, einen Gedanken, der
als Form von Dauer ist. Zugleich reduziert sich zuallermeist
dieser Gedanke auf die Manifestation der Freiheit, die Dinge
mit anderen Augen anschauen und verfremden zu können.
Ich habe den Eindruck daß den Künstlern auch schön langsam fad
wird mit diesem Jahrhundert der Zerstörung von Objektivität
und daß sie zurücksuchen in eine wiedersynthese mit sozialer
Produktion, aus der sie die Warenform vertrieben hat.
(au weia, gleich 2 künstlerische Wortschöpfungen in einem Satz...)
Franz
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