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[ox] Konferenz/"revolutionaere" Bildungsarbeit



Stefan Merten worte:

Wen wir einladen, dem wollen wir selbstredend die Fahrtkosten
ersetzen. Hier gibt es (leider) harte Grenzen - die u.a. du mit einer
großzügigen Spende ausweiten kannst. So ein Flug aus den USA ist
nunmal leider nicht ganz billig.

rehzi:
oooch, am 11.9. waer das doch fuer $1 gegangen... ;-)

Ok, hier kommt unser Flugi zum Thema Linux-Bildungsarbeit-Konferenz

Ich kann immer noch kein genaues Datum fuer den "workshop" benennen, weil cih davor in
einem Spanischkurs stecke...und nicht weiss wann ich da loskomme, und Muenchen-Berlin ist
nicht gerade der naexte Weg. Am liebsten waere mir vermutlich Sonntag frueh als Termin...
Wann soll die Konfi denn zu Ende sein?

PS: ich hab Eure KonkurrensKooperationsdebatte nur am Rande verfolgt, und es kam mir immer
ziemlich abgehoben vor. Also ich erlebe die Konkurrenz zu anderen Menschen so wie sie in
diesem System zwangsmaessig organisiert ist, naemlich beim Zugang zu Bildung, Arbeit,
Wohnung, Geld etc als voellig zum Kotzen und da gibt's nix schoen zu reden.
Bei meinen Freundschaften versuche ich Konkurrenz gering zu halten, unter anderem in dem
ich versuche meine Beziehungen (ich spreche bei allen zwischenmenschlichen Beziehungen
eben von: Beziehungen, egal welcher Qualitaet) nicht zu hierarchisieren und zu
kategorisieren. Ansonsten: ich wuerde da auch nicht von Konkurrenz sprechen, ich betrachte
mich nicht als Rohstoff, den andere zum Leben brauchen.;-)

Das nur so als Kommentar.

Heeeeeere we go!
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REVOLUTIONAERE BILDUNGSARBEIT

In diesen Hartzen Zeiten, in denen praktisch jeden Tag ein neues Loch in das soziale Netz
gerschnitten wird, in denen die moderne Versklavung all derer, die bislang nicht mehr
werwertet werden konnten, voranschreitet, in denen Bildung zu einer Ware wird, die sich in
bald nur noch Wohlhabende leisten koennen werden, in denen das Leben der Menschen immer
heftiger dem Konsumwahn unterworfen ist, in diesen Zeiten von Hartz und co, stellen wir
uns die Frage, was wir all dem entgegenzusetzen haben. Das ist um so wichtiger, als wir
momentan kaum in der Lage sind, diese Angriffe auf unsere Lebensqualitaet wirklich
abzuwehren oder abzumildernWas wir aber können, ist uns selbst und anderen helfen, Markt
und Staatsabhängigkeit schrittweise zu überwinden und damit ein angenehmeres Leben zu
führen und unseren Utopien näher zu kommen.

WHERE DO YOU WANT TO GO TODAY? - UTOPIA!
Alternativen im bestehenden System sind sicher nicht der einzige Weg zu seiner
Ueberwindung, aber eine wichtige Massnahme der Solidaritaet sowie auch ein staendiges
Experimentieren mit der Machbarkeit unserer Vorstellungen.
Vor allem sind sie moeglich. Von Kommunen, besetzten Haeusern ueber Arbeitskollektive,
Umsonstlaeden oder freie Schulen, es gibt bereits eine Menge Ansaetze, sich markt- und
staatsferner (selbst-) zu organisieren. Das ist nicht nur eine politische Entscheidung,
sondern ein konkreter Weg, Armut (Tauschringe, Umsonstlaeden), Vereinzelung (Kommunen,
Wohnprojekte)-oder gesellschaftliche Zurichtung (freie Schulen) zu umgehen. Somit sind sie
gelebte Solidaritaet, gelebte Kooperation.
Es ginge aber noch viel mehr, und es geht um viel mehr.

JEDER MENSCH IST EIN EXPERTE
Den allermeisten von uns wurde beigebracht, dass sie nichts wuessten, nichts koennten,
ihre Entscheidungen besser 'ExpertInnen' ueberlassen und sich von diesen sagen lassen, wie
sie ihr Leben zu organisieren haben.
JedeR hat aber spezielle Faehigkeiten, Talente und Wissen, das ihn oder sie auf diesem
Gebiet zur sog. "ExpertIn" macht, und das er/sie/es anderen beibringen oder mit dem
er/sie/es sich in gemeinschaftliche Projekte einbringen kann. Wir denken, dass all diese
Faehigkeiten, Fachkenntnis und Kreativitaet, weitergegeben werden sollten. Damit
"befaehigen und bemoeglichen" wir uns gegenseitig, nutzen unsere Ressourcen und lernen
nicht zuletzt, eine 'andere Welt', so wie wir sie einmal haben moechten, zu leben.

FRECH, FROEHLICH, FREI UND FEIN: LINUX
Linux ist ein Computer Betriebssystem (genauer gesagt, nur ein Teil davon, aber das ist
erst mal egal), das viele Eigenschaften einer 'anderen Welt', eines solidarischen,
kooperativen Lebens und Arbeitens verbindet. Es wird in einem globalen Netzwerk von
ProgrammiererInnen nach freien Stuecken (weiter-) entwickelt und ist so gut wie umsonst zu
haben. Es gibt kein Patentrecht auf irgendeines der Programmeteile, im Gegenteil, mit dem
GeneralPublicLicense wird sogar versucht, das Privatisierungsverbot juristisch
abzusichern. Damit oeffnet Linux ein Fenster, durch das wir am Horizont die Umrisse davon
erkennen koennen, wie Oekonomie ohne Markt und Macht und Staat organisiert sein kann.
Gleichzeitig liefert diese Form der Produktion mit Linux im Vergleich zu den meisten
kommerziell und in eine Form gepressten Programmen und Betriebssystemen die hoehere
Qualitaet! Davon ist inzwischen auch die deutsche Regierung ueberzeugt. Der Bundestag
stellt auf Linux um, andere Behoerden wollen nachziehen.

NO CORPORATE GREED
Linux Lernen, Lieben, Leben ist auch ein ernsthafter Angriff auf das Monopol von Micro$oft
und die Idee der Patentierung von Wissen und Ideen.  Die meisten Menschen sind angenervt
davon, schlechte Qualitaet, die ueberdies mit ueberwachungsstaatlichen Mitteln
ausgestattet ist und vor Sicherheitsluecken wimmelt, aufgedraengt zu bekommen, nur weil
der Markt von einem einzigen Konzern beherrscht wird, der alles kleinhackt, was nach
Konkurrenz riecht (ohne damit das Konkurrenzprinzip gutheissen zu wollen). Das fuehrt
dazu, dass, wer nicht genug Geld hat, um sich Macintosh leisten zu koennen, und auch keine
ComputerexpertIn ist, sich mit Windows und dazu kompatiblen Produkten und ihren
massenhaften Fehlern herumschlagen muss.

ICH WEISS WAS WAS DU NICHT WEISST
Mit selbstorganisierten, politischen Linux Seminaren fuer AnfaengerInnen und
Fortgeschrittene wollen wir unser Wissen mit Euch teilen und Euch die Moeglichkeit geben,
Euch aus den Klauen von M$ und anderen zu befreien. Dabei wollen wir nicht Schulzeiten
reproduzieren, sondern versuchen, die Kurse so gleichberechtigt wie moeglich zu gestalten.
Einen Anfang macht das Forum im Oekozentrum Verden. Wir hoffen, dass andere diesem
Beispiel folgen. Es waere schoen, wenn in allen Staedten und Doerfern Menschen anfangen
wuerden, ihr Wissen mit anderen zu teilen: bildet Bildungsbanden!

Auf der Oekonux Konferenz moechten wir mit anderen ueber einen ReferentInnenpool und
Vernetzung der verschiedenen Kurse nachdenken. Ausserdem suchen wir noch MitstreiterInnen
fuer ein Linux Kursprogramm in Verden (und anderswo!).
We come to your house!
Denkbar ist auch, in Institutionen, Infolaeden und Alternativen Zentren aller Art einen
Kurs mit Installation abzuhalten. Wir kommen zu Euch, machen gemeinsam eine Installation
und bringen Euch den Umgang damit bei... am besten mit einem/r "Techie" aus Eurer Naehe,
an den ihr Euch dann in Zukunft wenden koenntet, wenn's brennt.
Ueber dies und viel mehr wollen wir auf der Oekonux Konferenz am 1/2/3. November sprechen.

C U there.

Rehzi
electricdragon gmx.net




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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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