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[ox] Fwd: [Stefan Meretz] [ot:wak] TELEPOLIS: Microsoft-Forscher: Gegen Tauschboersen ...



Hi!

Das gehört auch hierher.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

------- Forwarded Message

Date:  Sun,  1 Dec 2002 22:16:19 [PHONE NUMBER REMOVED] (CET)
From:  stefan.meretz hbv.org (Stefan Meretz)
Subject:  [ot:wak] TELEPOLIS: Microsoft-Forscher: Gegen Tauschboersen ...
To:  wak opentheory.org
Message-Id:  <20021201211619.4D4795FB83A webmail.syrius.de>

Dieser TELEPOLIS Artikel wurde Ihnen
von Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org> gesandt.

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Eine weitere Info zu Palladium und Co.

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 Microsoft-Forscher: Gegen Tauschbörsen hilft kein DRM

 Janko Röttgers   23.11.2002

 Ein Team von Wissenschaftlern aus Redmond überrascht mit erstaunlichen
Erkenntnissen

 DRM ist gegen Tauschbörsen machtlos, Wasserzeichen helfen auch nichts,
und mit dem Anwalt soll man es doch besser gar nicht erst versuchen. So
etwa sieht das Fazit eines Papers aus, dass vier
Microsoft-Wissenschaftler diese Woche auf einer DRM-Konferenz
vorgestellt haben. Zu dem Team gehörte interessanterweise auch Paul
Biddle, der als Vater von Microsofts Palladium-Technologie gilt.

 Die vier Wissenschaftler aus Redmond haben sich für ihren [1]Beitrag
zur [2]DRM-Konferenz der Association for Computing Machinery die dunkle
Seite des Netzes vorgenommen: Tauschbörsen, FTP-Server mit Raubkopien
und den guten, alten Datentausch unter Freunden. All das bezeichnen sie
als Darknet - und gegen dessen finstere Mächte lässt sich ihrer Meinung
nach herzlich wenig unternehmen.

 Der Rechtsweg etwa habe sich zwar gegen die Betreiber zentralisierter
Angebote als erfolgreich erweisen. Website-Betreibern kann man
Abmahnbriefe zuschicken, Napster lässt sich verklagen. Doch schon mit
Gnutella werde der Anwalt zum ungeeigneten Mittel. Zwar lässt sich nach
Meinung der Autoren heutzutage auch ein dezentrales Tauschnetzwerk noch
rechtlich angreifen, da wenige Nutzer mit guter Anbindung die meisten
Daten zur Verfügung stellen. Doch mit der wachsenden Verbreitung von
breitbandigen Netzzugängen werde auch die Zahl der Anbieter in
P2P-Netzen wachsen und der Anwalt zunehmend hilflos.

 Selbst wenn man Tauschbörsen wie Gnutella durch das Verklagen von
Einzelpersonen außer Gefecht setzen könnte, sehen die
Microsoft-Forscher die Daten fleißig weiter fließen. Die Nutzer würden
sich dann einfach in kleineren, auf persönlichem Vertrauen basierenden
Subnetzwerken zusammenschließen, die sich von außen nicht mehr
kontrollieren ließen.

 Hardware mit Kopierschutz verkauft sich nicht

 Zur Sicherheit von klassischen DRM-Systemen machen die Autoren eher
vage Aussagen - wohl auch, um den Arbeitgeber mit seinen Windows
Media-Produkten nicht zu sehr zu verärgern. Die Effektivität solcher
Systeme sei nur schwer zu beurteilen, weil Inhalte heute kaum in
nennenswertem Umfang DRM-geschützt auf den Markt kämen. Weitaus
deutlichere Worte haben die Autoren für Versuche übrig, Inhalte mit
Wasserzeichen zu schützen. Dies könne nur mit einer flächendeckenden
Verbreitung entsprechender Hardware funktionieren.

    "Ein Gerät mit Wasserzeichen-Detektor ist für Konsumenten weniger
attraktiv als ein Konkurrenzprodukt ohne Detektor."

 Mit anderen Worten: Hardware mit DRM-Erweiterungen wird einfach nicht
gekauft. Ein interessantes Statement, wenn man bedenkt, dass Microsofts
[3]Palladium schließlich auf kopiergeschützter Hardware aufbauen will.
Auch für Versuche, solcherart Hardware gesetzlich durchzusetzen, sehen
die Autoren schon aufgrund technischer Probleme keine Zukunft. Zu dem
Kopierschutz-Gesetz des US-Senators Hollings (siehe auch: [4]Es droht
der Hardware-Totalitarismus) und ähnlichen Plänen erklären sie: "Solche
Projekte sind zum Scheitern verurteilt."

 Nach den Regeln des Darknet spielen

 Am überraschendsten an dem Papier der vier Microsoft-Forscher ist
jedoch ihre Schlussfolgerung. Wenn die bestehenden Technologien nichts
gegen das dunkle Treiben der Tauschbörsen ausrichten können, dann
braucht man - nein, gerade eben keine neuen Technologien.

    "Gesteigerte Sicherheit (etwa durch stärkere DRM-Systeme) könnte
zum Hemmschuh für den legalen Handel werden."

 So sei eine legal erworbene MP3-Datei genau so praktisch wie eine
Kopie von einem Tausch-Netzwerk. Ein DRM-geschützter Song schränke den
Nutzer dagegen deutlich ein. "Dies bedeutet, dass ein Händler
wahrscheinlich mehr Geld mit dem Verkauf ungeschützter Inhalte als mit
dem Verkauf geschützter Inhalte machen wird."

 Wer mit dem Darknet konkurrieren wolle, müsse eben auch nach den
Regeln des Darknet spielen und damit an Stelle von Sicherheit auf
Benutzerfreundlichkeit und geringe Kosten setzen.

 Links

 [1] http://crypto.stanford.edu/DRM2002/darknet5.doc
 [2] http://crypto.stanford.edu/DRM2002/
 [3] http://www.heise.de/ct/02/22/204/
 [4] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/9523/1.html

 Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/copy/13662/1.html

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