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Re: [ox] Re: Technik&Gender





   Hi Tereza, hi Liste,

Tereza schrieb:

Hmmm. Es scheint aber doch ein engerer Zusammenhang zu bestehen. In
meinem Erfahrungsbereich (Schule und Uni Muenchen) mit
InformatikerInnen war es fast ausschliesslich so, dass die, die gut
in Mathe waren (und meistens auch Chemie, Physik...), sich ueberhaupt
fuer Info interessierten und sich damit beschaeftigten bzw.
andersrum, die, die sich mit Info beschaeftigten wurden/waren gut in
Mathe. Zumindest kenne ich keine Person, die ein Sprachgenie,
schlecht in math-natwis und dabei noch mit Informatik beschaeftigt
war.
Zu der Thematik möchte ich noch einige persönliche Beobachtungen anmerken, die ich während meines Nebenfachstudiums Informatik gemacht habe. Der Frauenanteil war in der Tat recht niedrig, aber er wäre noch niedriger gewesen, wenn es nicht so viele Ausländerinnen gegeben hätte. Bei den ausländischen StudentInnen war der Frauenanteil fast paritätisch, es schien völlig egal zu sein wo die Frauen her kamen, da waren Polinnen, Türkinnen, Iranerinnen und einige mehr. Ich habe mich oft gefragt, woran das liegt.

Eine Erklärung wäre, das die latente bis offene Technikfeindschaft in der links/alternativen Szene Feministinnen daran gehindert hat, diese spezielle männliche Bastion zu stürmen. Eine andere Möglichkeit wäre das Deutschland schlicht rückständig ist.

Später habe ich in einem Kognitionswissenschaftlichen Kolloqium mit Linguistinnen gesprochen, diese Frauen haben mir erzählt das sie sich ursprünglich für Sprachwissenschaften studiert haben, weil sie gut in Sprachen waren und keine Mathe wollten. Dann sind sie jedoch von den wirklich heftigen formalen Methoden in der Linguistik überrascht worden. Überrascht auch davon, daß sie bestens damit klar kamen. Später haben sie sogar LISP Programme geschrieben. :-)

Diese Erfahrungen habe ich vor ca. 5-6 Jahren in Hamburg gemacht, es wäre interessant das mal mit einer breiteren empirischen Basis zu überprüfen.

       Gruß Sven

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