Re: [ox] Fwd: Werthaltigkeit von Informationsguetern
- From: Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org>
- Date: Fri, 19 Sep 2003 21:30:36 +0200
On Monday 15 September 2003 13:51, Benni Baermann wrote:
Die Konsequenzen für die Oekonuxdedatte sind jedoch nicht ohne: Ist
Software sowieso "wertlos", dann gibt's da nichts zu "entwerten".
Der Effekt von FS für das Kapital wäre dann die Befreiung von "faux
frais", also Unkosten, die im Verwertungssinne nichts bringen,
sondern nur als Abzug vom Mehrwert zu Buche schlagen.
Für mich stellt sich das so dar: Immaterielle Arbeit ist nicht
wertlos. Ob etwas Wert hat oder nicht, entscheidet sich nicht über
irgendeinen metaphysischen Arbeitsbegriff, sondern ergibt sich aus den
Was meinst du mit "metaphysisch"? Arbeit ist eine ziemlich physische
Angelegenheit, oder?
gesellschaftlichen Kämpfen (Siehe Patentstreit). Sowohl proprietäre
Software als auch Freie Software haben in diesem Sinn ein Potential
der Entwertung. Bei Freier Software wird es nur viel konsequenter
umgesetzt.
Diese Vorstellung - Wert aus Kämpfen - ist in meinen Augen eher der
peinliche Teil des Operaismus. Es hat einfach nichts mit einem
ökonomischen Wertbegriff zu tun. Das war auch die große Schwäche im
"Empire", das ich sonst durchaus schätze.
Weil der "Wertbegriff" völlig wirr ist, gibt's im "Empire" auch dieses
merkwürdige Wort der "Selbstverwertung", mit dem der Bedeutung nach
eigentlich "Selbstentfaltung" (gerade jenseits des Werts) gemeint ist.
Ciao,
Stefan
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