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Re: [ox] Thesen zum Verhältnis zwischen dem Oekonux-Project und der restlichen Welt



On Sun, 5 Oct 2003 06:55:17 [PHONE NUMBER REMOVED]
Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net> wrote:

[English version sent to [ox-en]]
[quotations are translated]

Hi, Graham und alle!

Am Samstag, den 4. Oktober 2003 schrieb Graham Seaman:            
  > Am Freitag, den 3. Oktober 2003 schrieb Christian Siefkes:    
  >     
Am Freitag, den 3. Oktober 2003 schrieb Graham Seaman:        
  
Rassisten und Neonazis? Antisemiten?   

Das mit den Antisemiten lässt sich nicht so einfach beantworten, da
extrem viele Leute antisemitische Strickmuster "in sich tragen".
Vagabundierendes Finanzkapital, globale Bankenmafia, im Hintergrund
fädenziehenden blablabla...
:-)


Hast du solche Leute auf Oekonux gesehen?                   

Ich habe nicht alles hier gelesen, aber das was ich bisher war eher
vernuft- und nicht wahnorientiert
    
Nein, und ich halte es auch nicht für wahrscheinlich, daß sie 
  
kommen würden. Aber dies ist keine leere Frage, wenn man    
die Anti-Globalisierungs-Bewegung betrachtet. Dort ist das    
  
Auftauchen nationalistischer und antisemitistischer Ansichten 
  
ein ernstes Problem, und Teile der Bewegung versagen darin,   
  
klar zu reagieren und sich selbst von solchen Positionen zu   
  
distanzieren (s. die Diskussion in der deutschen
Attac-Sektion). Ich denke, das liegt teilweise am Unwillen, 
eine politische Position einzunehmen, die über die eine oder
andere "interessante Frage" hinausgeht, insbesondere am
Unwillen, sich selbst "links" zu nennen.                      

IMHO nicht am Unwillen sich links zu nennen, sondern sich dessen
bewusst zu werden wie linke Theorie und Praxis in den letzten Jahren
und Jahrzehnten versagt hat. Falsche Imperialismustheorie,
Überhöhung der Zirkulationssphäre für allerlei Projektionen usw. Das
kriegt attac nicht gebacken. Das "einige Leute" halte ich für
untertrieben, IMHO ein Großteil.

Wen dieses Unvermögen etwas mehr interessiert, trage sich in die
Liste der attac AG "Globalisierung und Krieg" ein
(http://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/globalisierungundkrieg)  

Falls Neonazismus auf den Oekonux-Listen ein Problem werden
sollte, werden wir etwas dagegen tun müssen. Sich jetzt als 
"links" zu deklarieren, beseitigt nicht die (sehr
unwahrscheinliche) Möglichkeit, daß soetwas in Zukunft ein
Problem werden könnte; sich dann als "links" zu deklarieren,
würde das Problem auch nicht lösen. Wichtig ist, was wir tun,
nicht das Etikett.          

Ich vermute (etwas anderes kann ich nicht tun), dass es das nicht
wird. Diese Vermutung speißt sich daraus, dass Ökonux ein
emanzipatorisches Projekt und kein explizit linkes Projekt ist.
Während die Linke der vergangenen Jahrzehnte immer wieder ein
extrem offene Flanke für Rechte bzw. Reaktionäre zeigte, ist dies
bei einem emanzipatorischen Projekt nicht so, welches eine Debatte
darüber führt, was Emanzipation ist. Einige Beispiele für die offene
Flanke von Linken unter www.friedensnetz.de/stuttgart/index2.htm

 
Bei dem Problem neulich auf der [pox]-Liste ging es nicht darum, 
ob Oekonux ein linkes Projekt sei oder nicht. Stattdessen ging 
es um ein Angebot, die Oekonux-Konferenz zeitlich und örtlich 
mit einer zehnmal so großen Konferenz eines dem eigenen 
Selbstverständnis nach linken Projekts, dem "Austrian Social 
Forum" zusammenzulegen und dafür nahezu die gesamte 
Infrastruktur fertig geliefert zu bekommen. 

Dieses Angebot hat Stefan Mn. jedoch kategorisch abgelehnt, mit 
der Begründung, für Außenstehende sähe Oekonux dann 
fälschlicherweise wie ein linkes Projekt aus und ihrem 
Selbstverständnis nach Nicht-Linke fühlten sich möglicherweise 
ausgeladen.

Ich habe den Thread jetzt leider nicht komplett verfolgt, was ist
das "Austrian Dingsda" für ein Projekt. Gehören die auch zu den
No-Global-Aktivisten. Auch hier wäre der Gradmesser in jedem Fall
Emanzipation.

Ich denke, daß diese Befürchtungen übertrieben sind und man es in 
der Ankündigung durchaus hätte klarstellen können, daß das 
Oekonux-Projekt ein für alle offenes ist. Interessanter finde 
ich die Frage, ob das ASF mit dieser Offenheit klarkäme.

Eher nicht, auch das ist eine linke Standartdisziplin. Rausschmisse,
Zensuren, Mackertum usw.

Sorry, etwas OT

Lars Strojny

---
"Deutschland ist ein so schönes Land, das man lieber außerhalb
seiner Grenzen wohnt"
K. Marx
Wider den deutschen Geist und anderen Widerwärtigkeiten:
	www.wikoop.de
	info wikoop.de
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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