Re: [ox] Das Mysterium "Reichtum"
- From: Helmuth Supik <helmuth.s gmx.li>
- Date: Mon, 3 Nov 2003 20:03:40 +0100
Am Sonntag, 2. November 2003 17:27 schrieb Stefan Meretz:
Wenn man Reichtum mit "Geld haben" verwechselt, dann kommt so was raus:
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Warum gibt es eigentlich noch kein einziges (internationales) Programm zur
Bekämpfung des Reichtums?
frag mal Werner Rügemer,
http://www.werner-ruegemer.de/
er hat in Münster bei der ATTAC Somerakademie ein Workshop gehalten zum
Thema:
Arm und reich
Reihe Dialektik, 48 Seiten, 7,60 Euro, ISBN 3-933127-92-0
Transcript Verlag (Bielefeld)
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Abschnitte: Armut als öffentliche Erscheinung / Reichtum als öffentliches
Geheimnis / Wesen und Zusammenhang von arm und reich / Gespaltene, verbundene
Moral / Regsame Selbsterblindung / Nur der Teufel hat keine Zeit oder: der
humanisierte Reichtum / Weiterführende Literatur.
Enthalten ist eine Kritik der Reichtums- und Armutskriterien der deutschen
Bundesregierung, der Weltbank und der Großkirchen. Es wird dargelegt, warum
die Reichtumsmehrung in der Tendenz mit kriminellen Methoden geschieht. Die
Lohn- und Gehaltsberechnungen ebenso wie andere Arbeits-Entgeltformen im
Kapitalismus (für Niedriglohn-, Zwangs- und Kinderarbeit u.ä.) werden als
jederzeit widerrufbare Fürsorgebeiträge analysiert. Fazit: "Es ist unter der
menschlichen Würde, Freiheit und Möglichkeit, dass die Mehrheit der
Lebendigen, gefangen in der Herrschaft des Reichtums, für ewig auf Fürsorge
angewiesen sei."
Das in dieser Studie praktizierte Vorgehen unterscheidet sich vom
vorherrschenden Diskurs, wie er in philosophischen, theologischen,
politischen und unternehmerischen Milieus geführt wird. Dort wird so manches
Allgemeine und Grundsätzliche und Gutmeinende gesagt, es werden "neue
Verhaltenskodexe" und ethische Selbstverpflichtungen entworfen. Doch die
empirische Analyse über Umfang, Entstehung und Wirkung von Armut und Reichtum
und über ihren Zusammenhang wird vernachlässigt. Deshalb wird hier "die Sache
selbst" erörtert, werden Fakten ausgebreitet und die Methoden der
Faktenermittlung bewertet, bevor die "philosophische Vertiefung" beginnt.
p&l
Helmuth
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