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Re: [ox] Fragen der Frankfurter Rundschau an Oekonux



Hi Stefan, folgender Satz stört mich:

Die Wirtschaft kann selbst Einfach Freie Software entwickeln, aber sie
kann der Freien-Software-Bewegung keine Ziele setzen, da jede
EntwicklerIn Doppelt Freier Software sich ihre Ziele selbst setzt.

Es müßte doch heißen, die Wirtschaft kann der Freien Software Bewegung nur
dann wirklich  Ziele setzen, wenn diese allgemein akzeptiert werden. Es
ist zwar hypothetisch, da die Wirtschaft ex definitione mit autonomer
Zweckfindung und Zweckbindung nichts zu tun hat und sich ganz allgemein
dem Prinzip der Fremdbestimmung unterwirft, oder dieses vielmehr ist, aber
dennoch finde ich hier die Notwendigkeit diese Hypothetik auszusprechen:
auch Wirtschaft könnte Ziele formulieren, denen andere Menschen zustimmen
und an denen sie sich beteiligen.

Vielleicht ist diese Hypothetik nicht ganz unwichtig bei Fragen der
gesellschaftlichen Transformation. Immerhin ist Wirtschaft heute die
wirksamste Instanz auf diesem Planeten, und setzt so ziemlich alle Ziele
denen wir unterworfen sind. Ein positives "incentive" - setzt doch Ziele
bei denen die Menschen mitmachen können - ist meines Erachtens bitter
notwendig auch für das Selbstbewußtsein und die Durchsetzung der Theorie
und Praxis der freien Kooperation selbst. 

Formell sind wir durchaus frei, uns unsere Ziele selbst zu setzen; wir
können sie nur erreichen, wenn wir sie gesellschaftlich kommunizieren und
abstimmen. Ich sehe da keinen Automatismus.

Franz

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