Re: [ox] sinn von ökonux
- From: "Franz Nahrada" <f.nahrada reflex.at>
- Date: Wed, 31 Dec 2003 20:59:53 +0100
Alfred Morhammer schreibt:
Wenn ich´s richtig verstanden habe, ist der Sinn von ökonux doch der, zu
schauen ob ein neues Menschen-Zusammenleb-Modell**) auf Basis von >Freier
Software/Open Source< möglich ist
so hab ichs auch verstanden ;-)
Wobei Freie Software / OpenSource eben einerseits nur einen kleinen Bereich
der Realität abdeckt, und Sinn der oekonux Liste ist es primär, einerseits
die
sozialen Gesetzmäßigkeiten dieses Bereichs zu verstehen, andererseits zu
sehen,
ob und wie aus diesem Bereich mit seinen Eigentümlichkeiten Impulse für
andere Bereiche des menschlichen Zusammenlebens ausgehen können.
Man könnte es auch die "Kultur partizipativer Ressourcen" nennen.
Dass sowas möglich ist, steht für mich außer Frage.
Doch es ist meines erachtens unumgänglich einfache, konkrete Begriffe +
vor
allem Abläufe zu entwickeln
1.) vom angestrebten Sollzustand
2.) vom Weg, der von Hier + Heute zum angestrebten Sollzustand führen soll
Es ist eine Stärke der oekonux-Liste, daß es viele Bilder vom angestrebten
Sollzustand
gibt. Benni würde es eine Gesellschaft der Freien Kooperation nennen,
Stefan Mz. einen
Zustand in dem menschliche Selbstentfaltung möglich ist, aber viele in der
Liste wollen
einfach nur sehen ob es hier überhaupt weitergeht, wenn ich das so recht
mitkriege.
Weil eines stelle ich immer wieder fest, die Mehrheit der Leute will es
möglichst bequem.
Daher hassen sie im Alltag "Kopfschmerzen" hervorgerufen durch Komplexität
oder gar unnötig Verworrenem (sprich Kompliziertem)
Ich finde das voll OK. Das hat übrigens ein anderer Wiener sehr schön
ausgedrückt:
"Die Wissenschaftsjournalisten sind heute sozial wichtiger als die
Wissenschaftler, denn nur das, was allen verständlich wird, hat Bestand."
(Arnold Keyserling)
und weiter
"Nur das, was jeder begreifen kann, wird Ansatz persönlicher Kompetenz.
Das Übertragbare ist der gemeinsame Grund der Weltzivilisation, die auf
Vermehrung und dauerndem Austausch aller Informationen beruht. Hierbei ist
die Fähigkeit, die Informationen im Sinn des eigenen Strebens, der
Motivation und Intention zu verarbeiten, wesentlich, da die sogenannten
Gemeinschaftsziele - wie die Weltrevolution im Osten oder das
Produktivitätswachstum im Westen - der vergangenen Epoche angehören.
Der Mensch ist in seinem Wesen irrational und unvoraussehbar; daher muß er
das Voraussehbare und Informative jeden Eigenwertes entblößen und in
persönliches Gestaltungsmaterial verwandeln."
(Das Horoskop der Wassermannzeit)
Sie wollen daher leicht durchschaubare + einfach nachvollziehbare Konzepte
Die einzigen, die dies wirklich konsequent beachteten waren bisher die
Populisten.
Jedoch sind deren Konzepte nicht einfach + genial sondern primitiv + blöd.
Leider wird dies von den Massen oft nicht rechtzeitig durchschaut + dann
erwachen die Massen oder Teile von ihnen meist in einer Katastrophe, weil
sie sich zu lange von der primitiven Blödheit oder der blöden Primitivität
der demagogischen Populisten manipulieren lassen haben
Wie wir ja immer noch wie in einem schlechten Film miterleben können.
Plastisches Beisp. was Einfachheit ermöglicht:
Das Fernreisen mittels Fliegen in Großraumflugzeugen hätte sich kaum
durchgesetzt, wenn die Passagiere die Qualifikationen eines Linienpiloten
bräuchten
Oder, wie ich als uralter Apple Freak beipflichte, wir hätten immen noch
hauptsächlich Mainframes, wenn die Designer des Human Interface nicht den
Anwendern entgegengekommen wären ;-)
nachfolgend eine Logikkette die auf andere Art zeigt was ich ausdrücken
will:
Einfachheit ermöglicht Transparenz
Transparenz ermöglicht Autonomie
Autonomie ermöglicht Freiheit
Freiheit = Unabhängikeit
unabhängig von MicroSoft, von Schüssel, von Schröder, von Pioniers
Hybridsamen, von usw.
Unabhängigkeit entmachtet die Pseudomächtigen, die sich bis dahin durch
Traditionen***) + Gewalt an der Macht hielten
Unabhängigkeit ermächtigt die Kompetenten, die auch gerne wieder gehen,
wenn
sie ihre Aufgabe(n) erfüllt haben. Gehen sie nicht, sind sie nicht so
kompetent wie es den Anschein hatte ;-)
Ja, ja, alles goldene Worte. Aber wie ich, wiederum als alter Aple Freak
auch weiß, ist gerade die Einfachheit nicht so einfach zu haben im Leben.
Das Funktionieren eines Computers für die Benutzer handhabbar zu machen
erforderte vom Programmierer den zehnfachen Aufwand.
Vielleicht sind wir hier ja in derselben Situation?
Wer weiß .... vielleicht ..... möglicherweise?
Franz
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