[ox] ... auf den Punkt
- From: Laurent Straskraba <laurent straskraba.net>
- Date: Tue, 06 Jan 2004 13:29:07 +0100
Hallo Liste,
nach längerer Verfolgung der Debatten auf dieser Liste möchte ich mal auf
den Punkt kommen.
Wie auf der oekonux.de-Seite zu lesen soll es hier um eine Utopie gehen
(Zitat):
Bisher nur in groben Umrissen vorstellbar
* Produktionsmittel ermöglichen Selbstentfaltung
* Vermutlich sind dazu auch andere Arbeitsmittel / Maschinen günstig
* Nützliche Tätigkeiten sind Selbstentfaltung
* Informationen und Güter stehen Frei zur Verfügung
* Überwindung der Arbeitsgesellschaft
* Keine Arbeit, keine Waren
* Kein Tausch, kein Geld
* Keine Entfremdung
* Wichtigste Produktivkraft ist die menschliche Selbstentfaltung
zusätzlich ist erwähnt
Sehr wichtiges Charakteristikum
* Geldfrei
* EntwicklerInnen finanzieren sich auf anderem Wege
Also hierzu möchte ich gerne mal etwas hören, welche KONKRETEN anderen Wege
hier gemeint sind.
Und mich würde auch interessieren, wie man das nennen soll, wenn es (s.o.)
keinen Tausch gibt, die Leute aber doch die (Informations-)Produkte haben
wollen. Und wie bezeichnet man dann die Tätigkeit, wenn es keine Arbeit ist?
Ich muss ehrlich sagen, dass ich hierzu noch recht wenig vernommen habe.
Vielmehr ging es bisher - soweit ich es verfolgt habe - um ziemlich
ungriffige Befindlichkeitsbeschreibungen.
Von meiner Disziplin her (Sozialwirtschaft) habe ich es zu schätzen
gelernt, wenn man sich HANDLUNGSORIENTIERT auseinandersetzt. Daher habe ich
auch vielleicht eine andere Vorstellung von Konkurrenz - nämlich des
Wettbewerbs um die bessere Lösung - als die rein traditionell-ökonomische
Sichtweise, die auch Begriffe wie "Marktbeherrschung" oder "Monopolstreben"
beinhaltet.
Jedoch weiss ich in welchem Umfeld ich lebe und mache mir nicht vor, dass
es doch nur einer "Revolution" bedürfe, um das "System" zu ändern. Vieles
das heute Bestand hat, ist durch Evolution entstanden und ist immer noch
vorhanden, weil es sich bewährt hat. Jedoch ist immer noch nicht das
"Ideal" erreicht, wie ich es verstehe: eine Wirtschaft mit dem Ziel der
NUTZENmaximierung und der Berücksichtigung von Mensch und Natur in seiner
Ganzheitlichkeit.
Auch mir graut vor einer Welt, die auf das "Funktionieren" der Menschen für
die Wirtschaft abzielt. Doch das heisst nicht dass man daher alle
sinnvollen wirtschaftlichen Elemente damit auch gleich abschaffen müsste.
Vielmehr geht es - meiner Meinung nach - darum, dass man das Vorhandene
immer wieder zu verbessern versucht.
In diesem Sinne hoffe ich auf eine wirklich ZIELgerichtete Diskussion.
Liebe Grüße
Laurent
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Mag. Laurent Straskraba
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