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Re: [ox] Fwd: Interview: Software als Kulturgut



Am Mittwoch, 14. Januar 2004 18:19 schrieb Stefan Meretz:
----------  Forwarded Message  ----------

Subject: Interview: Software als Kulturgut
Date: Mon, 12 Jan 2004 17:52:45 +0100
From: "Georg C. F. Greve" <greve fsfeurope.org>
To: fsfe-de fsfeurope.org

     Was entgegen Sie Kritikern, die der FSF einen Hang zum Dogmatismus
     vorwerfen? Wäre es manchmal nicht sinnvoller, statt auf Begriffen
     wie "Freier Software" statt "Open Source" oder "GNU/Linux"
     herumzureiten, pragmatischer vorzugehen?

     Greve: Leider scheint es, dass heutzutage "pragmatisch" oft als
     Synonym für kurzsichtig herhalten muss. Das halte ich für
     problematisch. Die Free Software Foundation hat sich immer um
     langfristige Perspektiven bemüht und ist zumeist außerordentlich
     pragmatisch vorgegangen. Ein gutes Beispiel ist die GNU General
     Public License (GPL), die meistverwandte Lizenz Freier Software,
     die von der FSF herausgegeben, gewartet und geschützt wird. Diese
     Lizenz ist sehr bewusst so geschrieben, dass sie die maximale
     Freiheit der Mehrheit schützt -- unter der Annahme, dass manche
     Menschen sich egoistisch verhalten. Sie funktioniert ausgezeichnet
     in einer rein pragmatischen Welt. Deswegen setzen sie Unternehmen
     wie IBM ein. Was die Begriff angeht, so zeigt die Erfahrung, dass
     diese die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen denken. "Open
     Source" wurde 1998 als Marketingbegriff für Freie Software
     vorgeschlagen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass er speziell
     bei Nicht-Entwicklern den wahren Inhalt, die Freiheit, nicht
     vermittelt. Dazu kommt, dass der Begriff sich als anfällig für
     Missbrauch und inflationäre Verwendung erwiesen hat. Pragmatismus
     kann auch bedeuten, einen Marketingversuch aufzugeben, wenn klar
     wird, dass er mehr schadet als nutzt.

 Georg Grewe bringt es hier auf den Punkt: die Vermittelbarkeit  der Idee
der OS, GPL für die OnlyUser  ist praktisch nicht gegeben. Daran muß
gearbeitet werden. Gesucht wird IMHO ein schlagfertiger Sloagan, welcher
witzig, einleuchtend und überraschen zugleich ist. Ein solcher Slogan
kann/muß/soll nicht die Wirklichkeit total erfassen. Dafür ist hier Oekonux
und OpenTheory.
Witzig finde ich z.B. den Spruch von SuSE:
"Lieber ein System mit 1000 Programmen als eins mit 1000 Problemen! "
oder
Warum Open Source: Ich bin doch keine Melkkuh
oder
Keine Abzoge durch meinen Softwarelieferanten
etc., etc.,
Zu Regierungsorganisationen muß man sich freilich solidere Sprüche
ausdenken.

Der Erfindungsgeist des Volkes bringt mit der Zeit  witzigere und kürzere
Sprüche.

p&l
Helmuth

-- 

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