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Fabber und Rohstoffe, war: Re(2): [ox] Die Brötchenfrage



HI, Benja und Christoph,

macht doch Euren Streit produktiv.

Die Annahme ist doch die: unter der Voraussetzung daß eine fabberähnliche
Technologie
oder Nanotechnologie existiert, ist anzunehmen, daß Rohstoffe zunehmend 
unspezifischer, recyklierbarer und damit freier verfügbar werden.

Der Formenreichtum der Natur beruht auf der Kombination von
Kohlenstoffverbindungen,
die allesamt auf wenige verfügbare chemische Elemente, Mineralien und
Wasser 
zurückgeführt werden können und durch den Prozeß der Photosynthese
zusammen-
gefügt werden. Damit können sie auch restlos wieder in den Prozeß aufgelöst
werden.

Die Frage ist, ob sich ein solcher Prozeß auf der Ebene der menschlichen
Artefakte
imitieren läßt, ohne in den Primärzusammenhang der DNS einzugreifen.
letzteres ist mit unabsehbaren Konsequenzen für ein komplexes
ausgepuffertes
System verbunden und im Prinzip abzulehnen. Eingriffe hier müssen sich
ihrer
schwerwiegenden Konsequenz bewußt sein. (ich mag hier keine Gentechnik-
Debatte führen, unterstelle mal daß es uns um etwas anderes als Gentechnik 
geht, die Gentechnik wäre der ultimate Fabber, aber sie ist von ihren
Konsequenzen
invasiv und ubiquitär und daher nicht wünschenswert)

Es ist aber sinnvoll und legitim, Anleihen bei den Funktionsprinzipien der 
Natur zu nehmen. Fabber sind aus Mikrobausteinen granular aufbauende 
Maschinen, also KANN es logisch auch reverse-Fabber geben, die ein Mikro-
disassembling machen können. Die Mikrobausteine können dann von 
großer Vielzahl und Komplexität sein.

Argument: wie willst Du etwas verklebtes trennen? Der Aufwand des 
Entklebens ist größer als der Aufwand des Verklebens....

Antwort: dann verbietet sich das Verkleben als Technologie von selbst.
Lösungsmittel haben wiederum ihren eigenen Stoffkreislauf und blähen
die Recyclingkette auf. Es muß also nach Alternativen der Mikroverbindung
gesucht werden. Zum Beispiel ein ganz primitiver "Mikroschraubvorgang",
durch den ein Teil sicher am anderen befestigt ist, dennoch disassembliert
werden kann.

Ihr wißt, ich bin kein Freund von Fabbertechnologie, aber man kann und muß 
das ganze nüchtern durchdenken.

Franz



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